vib-ribbon – im Klassik-Test (PS)

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Wer glaubt, dass Musikspiele mit Space Channel 5 ihren skurrilen Höhepunkt erreicht haben, wird von Masaya Matsuura eines Besseren belehrt. Der Japaner, dem wir bereits zwei rhythmische Fingerübungen auf der Playstation verdanken, verwöhnt ein weiteres Mal die Ohren der Playstation-Spieler. Dafür fällt die Grafik von Rib-Vibbon auf den ersten Blick recht kärglich aus: Weiße Strichfiguren vor schwarzem Hintergrund erinnern eher an alte Vektor­au­to­maten denn moderne Playstation-Optik. Die krude Darstellung passt allerdings hervorragend zum simplen Spiel­prinzip. Mit eurem Häschen Vibri lauft Ihr auf einer schier endlosen Linie entlang und überwindet mittels exakt getimtem Knopfdruck Hinder­nisse. Vier Grundtypen der Barrieren (Grube, Block, Welle, Looping) gibt es, jede verlangt nach einer bestimmten Taste Eures Pads. Hoppelt Ihr ein Weil­chen ohne Patzer, wachsen dem Müm­melmann Flü­gel und er stolziert gekrönten Hauptes durch die Gegend. Kollidiert Ihr aber öfter mit einem Hin­dernis, bringt Euch die Linie durch Wackeln und Zittern immer stärker aus dem Rhythmus, bis Ihr schließlich zum Frosch mutiert. Zeigt Ihr Euch auch dieser Lebensform unwürdig, degeneriert Ihr zu einer abstrakten Schlange und haucht bei durchgehendem Ver­sagen letztlich Euer Bild­schirmleben aus.

Der Clou an dem unkonventionellen Ge­schicklichkeitstest ist, dass sich Art und Abfolge der Barrieren aus der Hinter­grundmusik errechnen. Sechs hörenswerte Japano-Pop-Stücke der Band ”Laugh and Beats”, die drei Kurse in verschiedenen Schwierigkeitsgraden generieren, sind auf der CD enthalten. Dabei werden die Anforderungen nicht nur durch Höhe des Lauftempos und Frequenz der Hin­dernisse bestimmt, einige Musik­tracks verursachen kombinierte Hürden. Diese meistert Ihr durch gleichzeitigen Druck auf die zwei entsprechenden Knöpfe, was im Eifer des Ge­fechts volle Konzen­tration fordert. Für zusätzliche Ver­wirrung sorgt die sich ständig verändernde Kameraperspektive: Mal seht Ihr das Geschehen von der Ferne und könnt Euch auf den kommenden Weg einstellen, mal wird in Nah­auf­nah­me gezoomt, so dass Ihr blitzschnell reagieren müsst. Ab und zu dreht sich gar die Lauf­richtung des Hasen.

Habt Ihr genug von den enthaltenen Musikstücken, könnt Ihr jede beliebige Audio-CD aus Eurem Fundus in die Play­station legen und Euch an einzelnen Tracks oder einer gesamten Scheibe versuchen. Dabei lässt wirklich jedes Lied eine andere, einzigartige Landschaft entstehen – der Zufall spielt keine Rolle.

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HIMitsu
I, MANIAC
HIMitsu

Hatte es damals, fand’s recht interessant.