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Drei Sätze reichen
Die Odyssee der Diaz-Brüder beginnt harmlos: Der sechzehnjährige Sean und seine Freundin Lyla haben große Pläne: Eine Halloween-Party steht an. Eigentlich hat Sean auf sowas gar keinen Bock: “Zu viele Leute, zu laut und alle sind betrunken.” Aber auf dieser Party soll Jenn auftauchen. Auf die hat der Möchtegern-Casanova bereits lange eine Auge geworfen und Lyla weiß auch schon, wie sie die beiden heute Abend zusammenbringen will. Sean soll die Snacks und den Alkohol ranschaffen und sie wirkt ihre Kuppel-Magie. Schon in diesen Gesprächen zeigt sich das Talent von Jean-Luc Cano, dem Head-Autoren des Spiels, der es hier, genau wie schon im ersten Life is Strange, mit Bravour schafft, seine Figuren glaubwürdig erscheinen zu lassen. Um zwischen Lyla und Sean eine vertraute Beziehung zu etablieren, reichen ein paar Sätze: “Was soll ich heute Abend anziehen?” – “Ein Kondom!” – “Ha, ha, ich merke, Du hast in Sexualkunde aufgepasst.”

Familienbande
Ganz ähnlich läuft es, als Sean danach seine Zuhause betritt. Hier warten sein Vater Esteban und sein kleiner Bruder Daniel auf ihn, unser zweiter Protagonist. Wieder haben wir schnell raus, wie die Dinge zwischen diesen dreien stehen: Daniel streitet sich mit seinem Vater darum, wer von ihnen den letzten Schokoriegel bekommt.  Esteban will daraus einen Erziehungsmoment für seine Söhne machen. Vor allem für Sean, der mehr Verantwortung für Daniel übernehmen soll. Als “objektiver Richter” dürfen wir im Fall Schokoriegel entscheiden: Stehen wir hinter unserem kleinen Bruder oder sind wir auf unseren eigenen Vorteil bedacht und mampfen die Kalorienbombe selbst? Solche Entscheidungen sollen später noch eine wichtige Rolle spielen. Erstmal geht es Sean allerdings nur um seine Feier. Nachdem die Causa Schoko geklärt ist, machen wir uns im Haus auf die Suche nach Partyzubehör.

Neue Themen, neue Wege
Hier zeigt sich die zweite große Stärke von Life is Strange: die Erzählung über die Umgebung. Das Haus der Diaz’ ist bis zum Rand vollgestopft mit Krempel, der uns einen Einblick in das Leben der Familie gewährt. Sean hat zu jedem Memento in den Regalen ein paar Gedanken übrig. Viele Knackpunkte der Story kündigen sich schon weit vorher in solchen beiläufigen Bemerkungen an. Hier besonders wichtig: Ein Brief, den Vater Esteban an seinen Nachbarn aufgesetzt hat, nachdem dieser direkt die Polizei rief, als es bei einer Feier der mexikanisch-stämmigen Diaz lauter wurde. Nicht nur, denjenigen unter Euch, die auf Seans Heimweg die Amerika-Flagge der Nachbarn bemerkt haben, entgeht hier der Rassismus nicht. Die Entwicklung von Life is Strange 2 begann offenbar unweit vor der Vereidigung von Donald Trump und die Geschichte der Brüder ist voll von Anlehnungen an die wieder erstarkende rechts-nationalistische Bewegung in den USA. Nach wie vor will Dontnod mit diesem Spiel eine intime, kleine Geschichte erzählen, die vor allem von ihren Figuren lebt. Gut hätte man sich daher vorstellen können, dass Sean nun einfach seinen Partykram zusammenpackt und wir in ein klassisches Teenie-Drama aufbrechen, vielleicht um Drogen oder eine ungewollte Schwangerschaft? Doch an solchen Themen haben die Franzosen diesmal kein Interesse. Stattdessen nimmt die Story eine unerwartet harte Wendung.

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Maverick
I, MANIAC
Maverick

@sonicfannerd Ach mittlerweile gehts wieder hab nach etwas Recherche ein paar Sachen gefunden die ich vorher halt nicht weiter beachtet habe.

Hab mir mal Deaths Door gegönnt, dazu hab ich in der Bibliothek noch hollow knight gefunden welches ich nicht gespielt habe und im ps plus kommt jetzt little nightmares welches ich auch noch nicht kenne.

Sollte bis zum Last of us remake reichen.

SonicFanNerd
Moderator
SonicFanNerd

@maverick
Sagen wir mal so:
Ich sorge mich nicht darum mal nicht mehr zu wissen was ich spielen soll. 🙂

Maverick
I, MANIAC
Maverick

@Sonic Du musst aber einen extrem langen bzw großen zettel haben^^

SonicFanNerd
Moderator
SonicFanNerd

LiS (1) fand ich einfach nur stark. Gutes Coming-of-Age-Mystery-Adventure. Soundtrack, Figuren, Setting und “Fähigkeit” passen.

Wenn man LiS (1) gespielt hat, dann folgt im Grunde direkt Before the Storm. Die Entwickler (nicht Dontnod), haben Chloe ganz gut eingefangen und ihr Prequel mit Rachel gut erzählt.

Der “Appetizer” zu LiS2 The Awesome Adventures of Captain Spirit war einfach grandios. Der hatte mir soviel Lust auf LiS2 gemacht.
Leider bin ich bis heute mit LiS2 nicht komplett warm geworden. Spiele das mit meiner Frau zusammen und wir stehen (ich glaube) zwischen Kapitel 2 und 3. Auf jeden Fall da wo die Kids von ihren Großeltern weiter sind (ohne zu viel zu Spoilern). Und da stehen wir nun seit ca 5 Monaten oder so, weil wir das Spiel bis aktuell pausieren….
Das Spiel hat definitiv seine Momente, aber bisher hat das Abenteuer der beiden Jungs noch nicht so die Sogwirkung wie bei Max und Chloe.
Irgendwann werden wir es weiter spielen. Aber wann….naja.

Übrigens ging es uns da mit einem anderen Spiel von Dontnod ganz ähnlich: Tell me Why.
Eine sehr gefühlvolle Erzählung, ein schönes Setting und die Grafikengine hatte auch einen kleinen Sprung nach vorne gemacht. Das Gameplay ist dabei ziemlich wie bei LiS.
Da haben wir auch längere Zeit pausiert, da uns das insg. einfach nicht direkt begeistert hat und man es dann zwischendurch so halbherzig gespielt hat. Wir haben es dann aber auch später beendet.
Insg. funktioniert das Spiel gut und es gibt nicht wirklich viel zu meckern, aber so richtig wollte auch hier der Funke nicht überspringen.

LiS True Colors hab ich noch gar nicht gespielt. Steht aber auch noch auf dem Zettel.

ChrisKong
I, MANIAC
ChrisKong

Muss mich mal schlau machen, was es da für welche Konsolen welche Fassungen gibt. Hatte mir seinerzeit von den ersten beiden Spielen die CE geholt. Besonders Before the Storm war eine der besten Spieleerfahrungen ever. Das Gameplay ist ja nur unteres Mittelmass und nicht der Rede wert, aber viel besser kann man eine Geschichte nicht erzählen. Allerdings kriegt es natürlich einen ganz anderen Drall, wenn man den ersten Teil vor dem Prequel spielt. Ich zumindest hätte mich ohne Kenntnis der kommenden Ereignisse zum Teil anders entschieden und das macht dieses Spiel in seiner persönlichen Ausprägung so besonders. Mag sicher auch daran liegen, dass Chloe für mich die bessere Identifikationsfigur war als Max, auch wegen gewisser Ähnlichkeiten im Lebenslauf und Charakterzüge.

ChrisKong
I, MANIAC
ChrisKong

Ich hab da keinen Überblick mehr, was sollte diese komische Titulierung bei der Reihe eigentlich?

Kenn bislang nur Life is Strange und Before the Storm. Dann gabs ja diese Episode, die man separat als Appetizer downloaden konnte. Eigentlich wollte ich danach das Spiel wieder in einer physischen Form kaufen, aber mit Auslagern von Episoden in den Online-Store hatte ich dann keine Lust mehr. Welcher Teil war das denn nun? Wenn ich das recht interpretiere, gibts mittlerweile 5 Spiele?

Maverick
I, MANIAC
Maverick

@lennard-willms Ich persönlich finde das toll dass ihr oder du solche Gedankengänge hier auch mal postet, sofern ihr neben dem ganzen artikel schreiben für dass heft da mal zeit zu findet. Gerne mal öfter.

Fand auch den aktuellen artikel im Heft vom Steffen mit metal gear solid 2 herrlich zu lesen.

Bort1978
I, MANIAC
Bort1978

Teil 1 fand ich großartig. Teil 2 zumindest sehr gut. Ich kann mich aber nur noch an wenige Details der Story erinnern. Ist schon ne Weile her, dass ich das Spiel gezockt habe.
Den 3. Teil kenne ich noch nicht. Before the Storm war auch okay.

Maverick
I, MANIAC
Maverick

Hui da hat sich wer aber mal Gedanken gemacht. Ich persönlich liebe diese Art spiele einfach, auch die Telltale Titel hab ich sehr sehr gerne gespielt.

Aber bei life is strange kommt natürlich nichts an max und chloe aus Teil 1 sowie before the storm ran. Teil 2 mit der Bruder Dynamik fand ich auch sehr gut, aufjedenfall besser als der grauenhafte dritte, der war irgendwie ein Reinfall.

Leider erinner ich mich nicht mehr so gut an Teil 2, da ich danach zig andere Titel schon gedaddelt habe. Allen voran cyberpunk welches imo eine der genialsten Geschichten erzählt hat.

Sebastian Essner
Redakteur

Ich hab bei “Life is Strange 2” bis zur vierten Episode durchgehalten, danach war bei mir der Ofen aus.

Heisenberg
I, MANIAC
Heisenberg

Danke für den tollen Blog.
Also ich liebe den zweiten auch. Ist bei mir auf Platz 3 der Reihe.
Ot: true colors fand ich bisher am schwächsten.