Wer hat’s erfunden? – Spiel zur Literaturvorlage

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M! macht sich auf die Suche nach den Wurzeln bedeutender Innovationen in Sachen Spielspaß – heute: Spiele basierend auf einer Literaturvorlage.

2005 erscheint Dmitry Glukhovskys Roman ”Metro 2033”, fünf Jahre später erblickt dessen Videospielumsetzung das Licht der Welt. Keine lange Zeit und fürwahr ein Sonderfall, denn auf der Suche nach ansprechenden Stoffen gehen Storyschreiber lieber ins Kino als in die Bibliothek. Literatur­adaptionen sind heute Mangelware und Metro 2033 sowie Dante’s Inferno stehen allein auf weiter Flur.

Das war mal anders und immerhin mischt seit mehr als zehn Jahren der High-Tech- und Militär-Liebhaber Tom Clancy in der Spiele­branche mit und drückt Ubisoft-­Serien wie Rainbow Six und Ghost Recon seinen Namensstempel auf. Auch Horrorautor Clive Barker schreibt bisweilen für Games wie Jericho, doch auf eine konkrete literarische Vorlage können sich genannte Titel nicht berufen. Auch die zahlreichen ”Harry Potter”- und ”Herr der Ringe”-Titel der letzten Jahre setzen lediglich die Verfilmung des geschriebenen Worts in spielbare Bits und Bytes um. Aus Vermarktungssicht ein kluger Schritt: Das dem Publikum aus dem Kino vertraute Design wird aufgegriffen, eine eigene aufwändige Adaption des Quellmaterials entfällt.

In den 1980ern sind ausgefeilte Grafiken hingegen noch Mangelware, weshalb Literatur und interaktive Abenteuer miteinander anbandeln. Zahlreiche Werke von Bradburys Fahrenheit 451 bis zu Gibsons Neuromancer werden als Text- und Grafik-Adventures wiedergeboren. Die ersten grafikbasierten Romanumsetzungen bemühen jedoch weder Gesellschaft noch Cyberspace, sondern klassische Fantasy-Motive: Dragonriders of Pern von Anne McCaffrey (1983) sowie J.R.R. Tolkiens The Hobbit (siehe Bild) aus dem Jahr 1982. Im selben Jahr veröffentlicht Computerware das Text-­Adventure El ­Diablero, das damit neben The Hobbit das erste Spiel mit einer literarischen Vorlage ist.

Während die ähnlich fantastische Scheibenwelt von Terry Pratchett nur zur PSone-Ära Hochkonjunktur hat, ziehen Sir Arthur Conan Doyles ”Sherlock Holmes”-Romane seit 1984 bis heute etliche Spiele nach sich. Apropos ”Conan”: Robert E. Howards barbarischer Romanheld feiert sein Debüt ebenfalls schon 1984, auch H.P. Lovecraft geistert durch die Jahrzehnte und inspiriert nebenbei das erste Survival-Horror-Spiel: Alone in the Dark. Auch der Mutter moderner Echtzeit-Strategie – Dune II – Kampf um Arrakis – liegt ein Roman zu Grunde: Frank Herberts ”Der Wüstenplanet”.

Eine historische Vorlage wählen indes nicht nur die ­Bible ­Adventures für NES, sondern auch Koeis Romance of the Three Kingdoms-Reihe: Luo Guanzhongs gleichnamiger chinesischer Historienroman stammt aus dem 14. Jahrhundert und fördert rundenbasierte Strategiespiele von Amiga bis Wii zu Tage, die Dynasty Warriors-Reihe leitet sich daraus ebenfalls ab.

bagpipes
I, MANIAC
bagpipes

Wie konntet ihr das grandiose “”Per Anhalter durch die Galaxis”” vergessen?Eine Perle von Text-Adventure!

SxyxS
I, MANIAC
SxyxS

Lass dich nicht verarschen.Ist mir als Kind passiert wo ich dachte für wenig Geld endlos lange Film gucken zu können u mir die unendliche Geschichte geholt hab.Kannst dir ja vorstellen wie blöd ich aus der Wäsche geguckt habe als bereits nach 90 minuten alles vorbei war.Mir ist noch nie eine üblere Verbrauchertäuschung unter die Augen gekommen(und das der Grisu dort nicht mal grün war hat allem die Krone aufgesetzt)und bei einer Versoftung wird es bestimmt auch nicht anders sein.

ChrisKong
I, MANIAC
ChrisKong

Da es sehr viele Filmversoftungen gibt und diese wiederum oft auf Büchern basieren, wird man dort sicher sehr schnell fündig. Die Unendliche Geschichte würde ich gerne als Telltale Spiel haben. ^^