Dieser Artikel stammt aus der M! 355 (April 2023).
MERING • Zum nunmehr fünften Mal erweitert M!-Mitbegründer und Branchen-Urgestein Winnie Forster sein im November 2002 veröffentlichtes Buch ”Spielkonsolen und Heimcomputer”. Der Umfang hat sich dabei im Vergleich zur Erstauflage praktisch verdoppelt und umfasst nun satte 288 Seiten. Auf diesen erläutert Forster die Evolution von 50 Jahren Gaming-Hardware, beginnend mit einem spannenden Auftaktkapitel über die Geburt der elektronischen Spiele und dem ab 1972 einsetzenden Arcade-Automaten-Boom. Direkt im Anschluss etabliert Forster dann ein bewährtes Format, das sich konsequent durch das gesamte Buch zieht: Vom Telespiel-Urvater Magnavox Odyssey bis hin zum Hightech-Handheld Steam Deck werden wichtige Geräte auf je einer, zwei oder drei Seiten mit professionellen Fotos, interessanten Einblicken in die jeweilige Entstehungsgeschichte und meist auch aussagekräftigen Screenshots prominenter Spiele vorgestellt. Spielhistorisch besonders relevanten Plattformen, wie etwa dem MSX, dem Sega Master System, dem NES, dem Amiga, der PC Engine, dem Sega Master System, dem Saturn, der PlayStation oder dem N64 (um nur einige zu nennen) widmet der Autor sogar vier bis sechs Seiten und flankiert diese nicht selten mit Fotos von exotischem Zubehör, kuriosen Modellvarianten und verrückten Spezialcontrollern. Jeweils unterbrochen von einordnenden Kapiteln zu jeder wichtigen Ära kann der Leser so die Stationen seines Lieblingshobbys Schritt für Schritt Revue passieren lassen, in Erinnerungen schwelgen und immer wieder bizarre Anekdoten aufschnappen.
Doch damit nicht genug: Neben einem Kapitel zum Trendthema VR-Gaming bestaunen Interessierte auf sieben Seiten Exoten-Hardware (darunter der Playtime Light Games Color LCD Projektor, der Koei Pasogo oder das Tiger Gizmodo), erfahren Wissenswertes über die am häufigsten eingesetzten Speichermedien und schmökern in einer akribisch recherchierten Spezifikationen-Tabelle. Letztere beleuchtet CPU, Speicher, Grafik, Schnittstellen etc. von 90 Geräten im Detail und wahrt trotz 16-seitigen Umfangs eine sehr gute Übersicht. Kritikpunkte? Betreffen – wenn überhaupt – die Tatsache, dass die PC- und Mac-Evolution ab Mitte der 1990er nur noch sporadisch in den Zwischenkapiteln angerissen wird und Forster ab diesem Zeitpunkt bei der Vorstellung einzelner Geräte einen klaren Fokus auf Konsolen und Handhelds legt. Davon abgesehen aber ein grandioses Nachschlagewerk prall gefüllt mit Wissen, das in keiner Hardware-Enthusiasten-Bibliothek fehlen sollte.
Spielkonsolen und Heimcomputer • Gameplan • 288 Seiten • 32,90 Euro