Buch-Check: The Art of God of War

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Der 23 x 31 cm messende, in einen wuchtigen Einband gepackte Schmöker ist nur in englischer Sprache erschienen – bei einem Artbook ist dies freilich leichter zu verschmerzen und bereitet weniger Umstände als bei einem Lösungsbuch. The Art of God of War ist ein Leckerbissen für Fans von Kratos’ neuestem Abenteuer – das Papier ist dick, das Layout durchweg ansprechend (wenn auch konventionell) und die Auswahl der gezeigten Werke durchdacht und spannend. Frühen Konzept-Artworks, wunderbaren Landschaftspanoramen und Dutzenden Charakterstudien werden kurze, aber interessante Texte zur Seite gestellt, die viel Licht in den Designprozess von Kratos und Konsorten bringen. Auch letztendlich verworfene Entwürfe von Sohnemann Atreus oder diversen Gegnertypen sind im Buch zu finden, ebenso Auszüge aus einem Comic, der allen Studiomitarbeitern als ”Kreativbibel” auf den Schreibtisch gelegt wurde.

Auch der Stilmix gefällt uns: Von echten, handgezeichneten Skizzen über digitale Artworks bis hin zu Lehmmodellen oder Ingame-Engine-Renders ist so ziemlich alles dabei, was beim Designprozesse eines so großen Projekts zum Einsatz kommt. Lediglich kleine Kritzeleien oder handbeschriebene Szenenabläufe, wie wir sie häufig in japanischen Designfibeln antreffen, kommen zu kurz. Dafür ist die Qualität der Artworks, sofern Euch der grundlegende Stil des Spiels zusagt, so hervorragend wie die Software selbst: Erhabene Felszinnen oder überwucherte Tempel sind ebenso hinreißend fantasievoll und gekonnt gestaltet wie Monster, NPCs oder mystische Nordkreaturen. Unter fast jedem Bild ist zudem der Name des jeweiligen Künstlers zu finden – so können aufmerksame Studierende nachverfolgen, wie sich die ganz persönlichen Einflüsse der jeweiligen Artists zu einem homogenen, bildgewaltigen Ganzen verweben.

The Art of God of War • Dark Horse • 224 Seiten • ca. 35 Euro

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Junge!!