Super Mario Bros. – der nächste neue Retro-Kaufpreisrekord

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1,5 Millionen für ein besonders gut erhaltenes Retro-Spiel, was Anfang Juli ein Super Mario 64 bei einer Auktion (mehr dazu hier) erzielte? Pfft, lächerliches Kleingeld!

Denn jetzt gibt es wieder eine neue Rekordsumme, die ein Sammler investiert hat: Stolze 2 Millionen US-Dollar gingen für ein Exemplar von Super Mario Bros. für das NES über den Tisch. Damit holt sich der Klempner quasi die Krone zurück, denn im April war genau dieser Titel schon mal eine Weile Rekordhalter mit schlappen 660.000 US-Dollar. Das damalige Objekt der Begierde hatte allerdings “nur” eine 9.6 auf der “bestmöglicher Zustand”-Skala, das jetzt verkaufte Spiel dagegen eine 9.8 und gilt damit als das aktuell unverschlissenste Exemplar der Welt.

Interessant dabei: Der Preis wurde wie sonst übnlich bei einer Auktion erzielt, sondern mittels einer Transaktion auf der Webseite Rally, die sich damit bei Twitter anpreist:

Punks, X-Men, Declarations, and some news…

?A NEW WORLD RECORD on Rally?

…w/ the $2,000,000 sale of our 1985 Super Mario Bros., marking the HIGHEST PRICE EVER PAID for a video game of any title.

Read more in todays New York Times (cc: @nytimes): https://t.co/mJzEcVMXuQ pic.twitter.com/segsfw6Jw9

— Rally (@OnRallyRd) August 6, 2021

Die kauft allerlei Sammlerobjekte an und erlaubt es dann Interessenten, Anteile daran zu erwerben, was man sich in etwa wie ein Aktiengeschäft vorstellen kann. Sollte dann jemand ein Angebot abgeben, das Objekt der Begierde komplett zu kaufen, stimmen alle Anteilhaber darüber ab, ob es angenommen wird oder nicht – im konkreten Fall waren drei Viertel der Investoren dafür.

Noch ein paar Details mehr zu der absurden Transaktion gibt es wie im Tweet erwähnt bei der New York Times. Wer dort an der Paywall hängen bleibt, kann auch einen verkürzten Abschrieb bei Nintendo Enthusiast nachlesen.

neuste älteste
Rudi Ratlos
I, MANIAC
Rudi Ratlos

Das was @captain-carot sagt. Solche Käufe sind nicht mit der „normalen“ Sammelei von Videospiel-Kram vergleichbar. Allerdings scheint da ja eine ordentliche Blase zu entstehen, die wohl bei manchem Investor auch ein böses Erwachen bringen könnte, wenn das Spekulationskartenhaus in sich zusammenfällt…

JACK POINT
I, MANIAC
JACK POINT

Wow, hätten mal ein paar auf Ihre Eltern gehört und mit ihren Sachen sorgsam umgegangen und Andere Ihre Eltern umgestimmt dass die schnöde Pappe drumrum weit mehr als Platzverbrauch ist… 😉

Irre, hätt ich so ein geldlich wertvolles Spiel ich würds sofort hergeben. Noch dazu wo ich es mir zigfach in zwar nicht so fantastischem Zustand aber mehr als gutem Zustand zig mal wieder kaufen könnte. Hehe…und natürlich noch weit wichtigere Dinge im Leben wie…ach keine Ahnung 😉

Hier gehts um den popkulturellen Aspekt des Spiels, das ist ja das allerirrste dran, denn normaler wär da schon die Seltenheit wie beim „Nintendo Play Station“-Prototypen. Bei Gemälden und sonstigen Kunstgegenständen sinds ja sogar fast immer Einzelstücke und sind ums zigfache älter.

Ich persönlich sammle am Liebsten Spiele, bei denen ich weiß dass sie beim Verkaufen fast nicht weniger bringen könnten als beim Kaufen. Das gibt Sicherheit für schlechte Zeiten. (Angst entsteht da nur, dass die Titel viell. mal gar keinen mehr interessieren könnten.)

Darum hab ich so viele für 3-5€ gekauft und vor Allem liebe es wenn ich Uncut- Versionen von indizierten Titeln ergattern kann, die selten sind bzw. halt selten wieder verkauft werden, aber trotzdem weniger als 10€ kosten. Und ich mag Titel, die irgendwas Außergewöhnliches haben und selten sind, gern auch welche, die viele nie interessieren würden. Da darfs schon „teurer“ sein, aber über 50€ wär mir da auch schon zuviel selbst bei Toptiteln wie Mario oben reden wir von Exemplaren nicht einem Original-Gemälde, das jemand vor hundert Jahren gemalt hat (oder zumindest unter seiner Aufsicht entstanden ist). Obiges Mario-Exemplar hat Myamoto nicht persönlich zusammengeschraubt, selbst den Logosticker draufgepackt und auch nicht die Pappschachtel selbst gefaltet.

So manche 360- und PS3-Titel haben weitaus mehr persönlichen Wert für mich als das was ich bezahlt hab und mir egal, dass die für mich keine Geldanlage sind.

Tja, wo ich mich wie ein Schnitzel freu die richtige Uncut saugünstig zu bekommen oder ein Spiel, das total gefloppt ist, kaum angeboten wird, mich aber anspricht und ich endlich mal finde und sogar für fast gar kein Geld bekomme. Tja, Freuden des kleinen Mannes und ich komm mir halt besonders vor, aber auch verehr ich diese Art Spiel so sehr.

Andere wissen halt nicht wohin mit der Kohle und wollen halt wie es D00M82 schon sagte das beste Exemplar der Welt. Die denken halt auch in anderen Kategorien bzw. es ist ihnen gerade das Besondere, dass sie die jenigen sind, die das Meiste für ein Videospiel ausgegeben haben. Andere wollen es nur wieder als Geldanlage behalten, denn wenns das Besterhaltene Exemplar bleibt kanns ja eher nur im Preis steigen, oder?!

Und Videospiele scheinen halt irgendwie in all diesen Aspekten immer mehr in Mode zu kommen.

out
I, MANIAC
out

Na dann mal nicht digital kaufen. Keine Verpackung…

Wer soviel Geld hat, lebt in einer anderen Welt als wir. Da wird es schwer bis unmöglich, das nachzuvollziehen.

The-Boy-Who-Lived
I, MANIAC
The-Boy-Who-Lived

@bruenchen Ja, dann gib halt zu, dass es dir nur um die Folie geht und du den Rest wegwirfst. Retro-Nintendo-Verpackung anno 1980 ist der neuste Trend?

bruenchen
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bruenchen

@the-boy-who-lived
Du verstehst ja gar nicht warum ich das gekauft habe!!! ??

Omnibot
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Omnibot

es gibt leute, für die sind ein paar millionen ein klacks…

Max Snake
I, MANIAC
Max Snake

Sammler sind ein verrücktes Volk.

captain carot
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captain carot

Leute die so viel für Spiele ausgeben oder 140 Millionen für ein Gemälde werden das mittlerweile meist als Wertanlage und je nach Steuerrecht vielleicht sogar als Abschreibungsobjekt sehen.

Eigentlich müsste hier auch der krasseste ‘Normalsammler’ langsam zugeben, dass diese Preise mittlerweile nur noch völlig bescheuert sind. Grading oder nicht.

Und nein, die Mehrheit der Leute, die die Kohle ausgeben wird das jeweilige Objekt nicht auf persönlicher Ebene schätzen. Das betrifft auch wieder nicht nur Spiele sondern unter anderem eine ganze Reihe von Kunstobjekten.

Es mag auch in Einzelfällen superreiche Sammler geben, denen es um das jeweilige Objekt geht. Aber man sollte sich da langsam mal klar machen, in vielen Fällen geht es nur noch um hochspekulative Anlageobjekte.

Der Fehler dürfte eher sein, als ‘normaler’ Sammler die eigene Sammelleidenschaft auf andere zu projizieren.

Nipponichi
I, MANIAC
Nipponichi

Ich kann mir einfach nicht vorstellen, daß Leute, die so dermaßen viel Geld für ein Videospiel ausgeben, überhaupt noch irgendeinen wirklichen Bezug zu Geld haben (Spielt ja für die wahrscheinlich keine Rolle.) oder daß es denen wirklich um einen Wert geht. Meistens sind solche Leute doch auch welche, denen es einfach nur darum geht, daß sie es haben, ähnlich wie bei Gemälden oder sonstigen Kunstgegenständen. So eine Art Prestigeobjekt vermutlich.

Ich gehe davon aus, daß solchen Leuten, weil sie mit ihrer Zeit und ihrem Geld nichts mehr anzufangen wissen, außer es regerlecht rauszuballern, irgendwo schon eine gewisse Form der Langeweile haben und ich glaube auch nicht, daß die noch irgendwas wirklich wertschätzen können, gerade weil sie im Prinzip eigentlich alles restlos haben und sich auch praktisch wirklich alles kaufen können, was sie sehen. Wenn Reiche nun schon in der zivilen Raumfahrt ins All starten…Die denken in ganz anderen Dimensionen und das was für uns eine Bedeutung hat, ist für diese wohl recht bedeutungslos.

Oder warum gibt man wirklich ernsthaft mal eben 2 Millionen Dollar aus, nur um ein Spiel zu haben, das eingeschweißt und hinter Plexiglas ist? Mich würde von solchen Menschen wirklich mal der Gedankengang interessieren, warum sie wirklich so viel Geld für so etwas ausgeben, obwohl sie auch wesentlich günstiger ein top erhaltenes Exemplar ergattern können. Da würde ich auch gerne mehr hören wie ein “Na weil sie es können.”.

The-Boy-Who-Lived
I, MANIAC
The-Boy-Who-Lived

@d00m82 ich vermute, das galt mir, wäre also vorteilhaft, mich zu markieren.

Ansonsten: Was für ein Käse.
Seit wann ist “mehr Geld zur Verfügung zu haben” gleichbedeutend mit “Etwas mehr wertschätzen”? Klar doch. Dadurch, dass er 2 Millionen ausgegeben hat, hat der mich schändlichst Staub fressen lassen, was den Sinn fürs Sammeln und Schätzen betrifft.
Der hat wohl irgendwelche Gedankengänge gehabt, die ich Normalo nicht habe, das ist das Privileg der Vielverdiener.
Du kommst hier mit “du ratest stumpf ins Blaue”, redest aber selbst vom “ich schätze/vermute mal, der weiß etwas mehr zu schätzen als du”.
Wenn jemand 2 Millionen ausgegeben hat für dieses Spiel, welches er sich womöglich für einen Bruchteil der Summe in gepflegtem Zustand gebraucht hätte aneignen können, stellt sich für mich die Frage, ob er, anders gedacht, überhaupt Geld eine Bedeutung beimisst.
Sicher, mag sein, dass er sich irgendeinen Kindheitstraum damit erfüllt hat, weil sein damals im Sterben liegender Vater ihm dieses Spiel geschenkt hat und er sich wieder daran erinnern will, er eventuell auch ein Typ mit Ahnung vom Fach Zocken ist.

Aber wie hier bereits erwähnt wurde: Der hat 2 Millionen für ne Plastikfolie und nen stoßfreien Karton ausgegeben. Nicht für das Spiel. Wenn dem wirklich so viel am Spiel (kommt von Spielen!) gelegen wäre, warum also nicht anders?
Wie gesagt, muss Geld wohl gleichbedeutend mit exponentiellem Wachstum der tieferen Sphären im Hirn sein.

D00M82
Moderator
D00M82

Woher willst du wissen ob der Sammler das Spiel weniger schätzt als du? Glaubst du er kann nicht einfach ein anderes Mario Bros spielen?! Ich würde vermuten jemand der 2 mio für sowas bezahlt ist viel mehr ein Schätzer als du, weil er sich auf viel mehr Ebenen mit so etwas auseinander gibt. Du vermutest einfach nur etwas stumpf ins blaue, dass das Spiel von einem „gelangweilten“ reichen Typen gekauft wurde. Das basiert ja auf keinerlei Fakten.

JonnyRocket77
I, MANIAC
JonnyRocket77

Hätte ich nur so ein OVP Modul zu Hause stehen.. ich würde es zum Sonderpreis auch für ne Million abgeben und jeden Tag auf den Käufer anstoßen.

D00M82
Moderator
D00M82

Es klang so, als ob du mit deinem
Post den generellen Sinn ansprechen willst. Die Leute die sowas kaufen sehen das ja nicht als spiel sondern als eine Art Kunstobjekt.

The-Boy-Who-Lived
I, MANIAC
The-Boy-Who-Lived

@greenwade vor allem kann jeder halbwegs nachdenkende Mensch schlussfolgern, was in den allermeisten Fällen wohl mehr Erfüllung und Freude an der Sache bringt.
Ein Sammler, der ein Spiel zu schätzen weiß, damit daddelt und dennoch auf den Zustand achtet, hat wohl mehr davon, als jemand, der Millionen ausgibt und das Spiel (wenn es überhaupt noch spielbar ist) seine gesamte Lebenszeit womöglich hinter Plexiglas betrachtet.
Klar, heutzutage gibt es ja allerhand Fetische und erfüllende Beschäftigungen…

Muss ja dennoch ein mega geiles Gefühl sein, 2 Millionen für einen Plastikdatenträger nur aufgrund seiner Verpackung auszugeben, welcher dann bei mir zuhause doppelt und dreifach geschützt zum Anglotzen herumsteht oder irgendwo in irgendeinem Tresor verwahrt wird, die nächsten 70 Jahre darauf wartend, wieder das Tageslicht zu erblicken.
Sonst würde es ja keiner machen.

greenwade
I, MANIAC
greenwade

“…Man zahlt ja nicht so viel wegen dem Spiel, sondern weil die Folie und die Verpackung so schön heile sind.”

genau das ist ja das dumme an den ganzen grading geschichten. die folie und die außenseite der verpackung sind in top zustand. innen drin können die dinger vergammelt sein wie sie wollen. 😛

da ist für mich ein geöffnetes exemplar, wo wirklich alles in perfektem zustand ist, wesentlich kostbarer.

Nipponichi
I, MANIAC
Nipponichi

Was soll da unlogisch und falsch sein? Es ist meine Empfindung bei solchen Preisen. Es macht für mich keinen Sinn ein Spiel für so viel Geld zu kaufen, nur damit ich sagen kann, ich habe ein perfekt eingeschweißtes Exemplar und das dann auch noch verpackt lassen. Außerdem habe ich nie behauptet, daß es für andere keinen Sinn zu geben hat. Also was soll das Gewäsch? Unterstell mir hier nicht irgendwas, was Du hier reininterpretieren möchtest.

D00M82
Moderator
D00M82

Dein Post ist auf so vielen Ebenen unlogisch und falsch 🙂

Diese Leute wissen schon, dass die das Spiel auch günstig oder normal kaufen könnten. Das wollen sie aber gar nicht. Die wollen das beste Exemplar auf der Welt.

Ob du dafür 200 zahlen wollen würdest spielt da absolut keine Rolle.

Die sehen darin einen Sinn. Du nicht.

Das bedeutet aber nicht, dass es für einige da keinen Sinn zu geben hat.

Nipponichi
I, MANIAC
Nipponichi

Und das alles nur, weil das Spiel noch eingeschweißt und in Top-Zustand ist? Selbst wenn ich noch so viel Geld hätte, würde mir sowas nicht einfallen. Ich würde ja nicht einmal 200 oder 300 für so etwas bezahlen, obwohl ich mir das ohne Weiteres leisten könnte. Ich sehe in so etwas einfach keinen Sinn.

Bei den Superreichen wird ja aber öfters mal einfach so die Geldbörse gezückt und einfach mal für irgendwelchen Schwachsinn, eine irrsinnige Summe rauszuballern. Solchen Leuten muß wohl langweilig sein und sie wissen nicht mehr den Wert von Geld zu schätzen.

Naja gut, wer soviel Geld sinnlos rausballern möchte, soll es halt tun. Da würde mir Sinnvolleres einfallen, aber gut. Jeder wie er will.

VikingBK
I, MANIAC
VikingBK

Also ich kann das nicht verstehen. Man zahlt ja nicht so viel wegen dem Spiel, sondern weil die Folie und die Verpackung so schön heile sind.

Selbst wenn ich Geld wie Dreck hätte würde ich sowas nicht machen.

The-Boy-Who-Lived
I, MANIAC
The-Boy-Who-Lived

Mmh, darauf habe ich ja gewartet, das ging schneller, als gedacht. Dann will ich da mal einsteigen.

“Mal davon abgesehen, dass viele Super-Reiche tatsächlich unfassbar viel spenden (Bill Gates z.B. spendet jährlich freiwillig mehr Geld, als du und ich in einem gesamten Leben an Steuern zahlen), finde ich die Logik “Reiche sollen freiwillig mehr Geld für Wohltätiges einsetzen” ziemlich heuchlerisch.”

1. Und wie viele Milliardäre kennen wir denn, die keine Steuern zahlen, hmm? Für jeden Super-Reichen, den du mir aufzählst, bring ich dir zwei entgegen, die entweder Steuern hinterziehen oder nichts besseres mit ihrem Geld zu tun haben, als sich den x-ten Luxusschlitten zu gönnen oder irgendeinem anderen Hobby frönen, welches der Umwelt oder entwicklungsärmeren Ländern schadet.
Es ist ja wohl mehr als bekannt, dass gerade auf die Umwelt bezogen, Super-Reiche oder Reiche allgemein, diese mehr belasten als ich 08/15 Furz auf der Welt.
Heuchlerisch wäre ich gewesen, wenn ich sage, anderen geht es so schlecht, spendet doch mehr, ich aber selbst einen scheiß tue. Was mich zu Punkt 2 bringt:

“Folglich lebst du (mit einem Job in Deutschland) in Relation zu dieser Weltarmut in absoluter Dekadenz.”

Ja ja, kennen wir ja bereits alle: Den Kindern in Afrika geht es schlechter, also hast du dich nicht zu beklagen. Solche Aussagen sind unverhältnismäßig und sind für das Leben, was ich führe, nicht vergleichbar. Sicher, manch einem würde ein gewisses Maß an Demut gut tun.
Dass es Menschen in Ghana oder Nigeria schlechter geht als mir, rein auf die Umstände bezogen, ist kein Geheimnis und absolut inakzeptabel.
Mich damit in Relation zu setzen, ist in dieser Diskussion so sinnvoll wie von Heute auf Morgen ein Autofahrverbot entgegen jeder Vernunft durchzuführen.

Und der Vollständigkeit halber weil anscheinend von mir verlangt wird, dass ich mich rechtfertige: Ich habe in den letzten Monaten meinen Plastikverbrauch drastisch reduziert, trage ein Paar Turnschuhe ein Jahr komplett und bin als Student mit einem Monatseinkommen von etwa 900-1.000€ wohl nicht in den Top 3 vertreten, was “Wer hat zu viel übrig?” betrifft. Und doch tu ich meinen für mich schaffbaren Teil, um anderen Lebewesen auf diesem Planeten nicht auf den Sack zu gehen. Denn genau darum geht es: einen Teil zu finden, bei dem du für dich sagen kannst, das hilft anderen und ist für mich das absolut Machbarste.
Wenn ich mir also einen Jeff Bezos, Elon Musk oder eine Melinda Gates anschaue, dann sehe ich, wenn überhaupt, einen Bruchteil von dem, was möglich wäre. Alle Super-Reichen könnten für unsere Verhältnisse erstaunliche Summen in Umwelt und den Kampf in Armut investieren und wären immer noch immens reich. Mir geht es auch nicht um die wenigen, die etwas bewirken wollen, sondern um die vielen, die mal so gar kein Interesse am Weltgeschehen zeigen.

Es ist absolut charakteristisch, wie sich manche als Verfechter der Reichen darstellen, nur weil man selbst (gerechtfertigte) Kritik an diesen geäußert hat.
Ich warte nur auf den Satz “Du hättest dir ja auch keine PS5 holen dürfen” oder “Was für ein Handy hast du denn?”. Dieselbe Stumpfsinnigkeit wie damals bei Flüchtlingen getuschelt wurde “Guck dir mal an, mit was für Schuhen der rumläuft…” – soll der mit geflochtenen Badelatschen und nem Kartoffelsack durch die Gegend laufen?

Revan
I, MANIAC
Revan

@The-Boy-Who-Lived

Mal davon abgesehen, dass viele Super-Reiche tatsächlich unfassbar viel spenden (Bill Gates z.B. spendet jährlich freiwillig mehr Geld, als du und ich in einem gesamten Leben an Steuern zahlen), finde ich die Logik “Reiche sollen freiwillig mehr Geld für Wohltätiges einsetzen” ziemlich heuchlerisch.

In Deutschland ist jeder Hartz-IV-Empfänger bedeutend wohlhabender und besser dran als Milliarden von Armut und Hunger bedrohter Menschen weltweit (Syrien, Afrika, Namibia, Nordkorea). Folglich lebst du (mit einem Job in Deutschland) in Relation zu dieser Weltarmut in absoluter Dekadenz.

Wieso gehst du also nicht mit gutem Beispiel voran und spendest jeden Monat soviel Geld von deinem Verdienst, dass dir selbst nur noch ein Hartz IV Satz übrig bleibt? Auch dann würdest du in Relation zur Weltarmut noch immer sehr gut leben und hättest bestimmt zusätzlich mindestens 5 Kindern in Afrika Schulbildung und Zugang zu Medikamenten gewährt.

The-Boy-Who-Lived
I, MANIAC
The-Boy-Who-Lived

Ganz ehrlich, mir relativ egal, ob es sich bei dem Käufer um irgendeinen Scheich handelt, der noch grün hinter den Ohren ist, oder einen gelangweilten Milliardär, der nichts weiter mit seinem Geld anzufangen weiß:

In jedem dieser Fälle ist diese Summe entgegen aller Verhältnismäßigkeit. Für 0.2 Punkte mehr 1.5 Millionen drauf? Ja wieso eigentlich nicht. ‘Wenn man das Geld hat, warum nicht…’ – ja, wenn man das Geld hat, gerade dann kann man was sinnvolleres machen. Milliardär ist man nicht einfach so, das Geld zum Rausschleudern kommt auch nicht von irgendwoher.
Ohne jetzt den Moralapostel raushängen zu lassen, aber aus viel Geld folgt viel Verantwortung und so. Gerade weil Geld die Welt regiert, sollten die mit der meisten Knete endlich mal ihren Arsch hochkriegen und was bewirken. Aber wir sehen ja, was einige der Hochthronenden lieber machen: Ins All fliegen und erst DANACH sagen: Ja also, da oben hab ich gemerkt, wie zerbrechlich die Welt ist und gedacht: wir müssen unbedingt was ändern.

Und ich weiß auch ohne einige Millionen auf dem Konto zu haben, dass ich mit dem Geld auf längere Hinsicht in anderen Bereichen mehr Nutzen daraus ziehen kann, selbst, wenn ich egoistisch wäre. Einfach nur Bullshit.
Da stellen sich eine Organisation, welche aus einem selbsternannten Expertengremium besteht, und ein Typ mit Kohle zum Schleudern hin und behaupten, sie könnten festlegen, was wie viel wert ist.