| Spiel: | BioShock Infinite |
| Publisher: | Take 2 |
| Developer: | Irrational Games |
| Genre: | Action-Adventure |
| Getestet für: | 360 |
| Erhältlich für: | 360 |
| USK: | 18 |
| Erschienen in: | 4 / 2013 |
“Konstanten und Variationen lautet das zentrale Mantra von BioShock Infinite und deutet zugleich an, weshalb das Spiel ein besseres Beispiel abgibt als BioShock 2, wie eine gelungene, weil inspirierte Fortsetzung auszusehen hat: Es ist nicht nur mehr vom Gleichen, stattdessen wirkt vieles vertraut, vieles aber auch ganz anders.
Die Geschichte der amerikanischen Himmelsstadt Columbia zu Beginn des 20. Jahrhunderts, die sich vom Rest ihrer Nation abgespalten hat, um eine elitäre Gesellschaft nach eigenen Regeln zu formen, ähnelt der Idee nach der nicht minder weltfremden Unterwassersiedlung Rapture. Der neue Andrew Ryan ist der Prophet und ideologische Führer Zachary Comstock. Doch Columbia ist zumindest vordergründig weniger unheilvoll, allein aufgrund der helleren, wärmen Farbpalette. Im Gegensatz zu Rapture, das bei Eintreffen des Spielers bereits gefallen und verkommen war, geht es in Columbia den Einwohnern dem Himmel so nah anscheinend sehr gut.
Ein wohldosierter, geruhsamer Auftakt lädt zum Erkunden, Entdecken, Eintauchen und Staunen in dieser wundersamen Welt ein. Gesprächsfetzen, Plakate und Audiobänder schaffen jedoch bald dunkle Gewissheit, in der Heimat einer weißen Herrenrasse angekommen zu sein, in der andere Volksgruppen diffamiert und vom gesellschaftlichen Leben ausgeschlossen werden. Die Guten und Edlen, das sind hier die Weißen, die schwarze Bevölkerung leidet im Untergrund und hungert. Doch manch einer strebt dort nach Veränderung, für ein besseres Columbia?
Der offene Rassismus dürfte für den historischen Rahmen nicht allzu realitätsfern sein und erschafft eine Kulisse im Geiste von BioShock, vor der eine scheinbar simple Detektivgeschichte erzählt wird: Der Ex-Soldat und ehemalige Pinkerton-Detektiv Booker DeWitt soll das Mädchen Elizabeth aufspüren und in New York abliefern. Welche Haken die Story schlägt, ist so spannend wie erstaunlich.
Schon das erste BioShock entlarvte die Entscheidungs- und Handlungsfreiheit des Protagonisten und gleichwohl die des Spielers als bloße Täuschung beide waren konditionierte Marionetten, Befehlsempfänger. Auch DeWitt stellt mehrmals die Frage, ob sein Handeln von Bedeutung sei, welche Entscheidung korrekt und was überhaupt richtig sei. Infinite gibt hierauf seine ganz eigene Antwort, die unter Spielern gleichermaßen für Diskussion und schwer verdauliche Wie jetzt?-Erlebnisse sorgen wird.
Die Entwicklung und das Verhältnis der zentralen Personen zueinander sowie die Darstellung vom Leben in der Himmelsstadt und das Vorantreiben der eigentlichen Geschichte nehmen in BioShock Infinite beachtlichen Raum ein. Ständig ist Sehens- oder Hörenswertes geboten, ohne dabei plump oder aufdringlich zu sein.
Nicht weniger wichtig als seine Umwelt ist Elizabeth, die Booker über weite Teile des Spiels begleitet und unterstützt. Die beiden entwickeln eine Bindung wie sie selten vorzufinden ist. Elizabeths leicht übertriebene Bewegungen und ihre Stupsnasen-Kulleraugen-Mimik erinnern dabei frappierend an Disney-Prinzessinnen. Auf diese Weise vermittelt sie elegant ihren Gemütszustand. Neben der dramaturgischen Rolle natürlich birgt sie einige Geheimnisse wird ihr auch eine spielerische zuteil: Elizabeth knackt Schlösser und eröffnet so Zugang zu optionalen Räumen mit lukrativer Belohnung. Sie nutzt eine besondere Gabe, um hilfreiche Objekte bei Kämpfen in die oft weitläufigen oder verwinkelten Arenen zu holen Schutzwälle, Waffenkisten, Automatikgeschütze oder interaktive Punkte, über die Booker mit seinem Greifhaken schnell seine Position ändern kann.
Wird Bookers Munition knapp, wirft sie ihm welche zu, auch Lebensenergie oder Salzvorrat für den Einsatz von Spezialkräften hat sie stets zur rechten Zeit parat. Stirbt Booker dennoch angesichts der zwar nicht arg klugen, aber umso aggressiveren Überzahl, holt sie ihn mit verminderter Energie zurück, was etwas Geld kostet. Und als ob Booker bei seinen Plündereien nicht genug Münzen aufspüren würde, schnippt sie ihm häufig Geld zu.
Während heftiger Kämpfe nimmt Elizabeths Unterstützung spürbar zu Booker beschützt zwar Elizabeth, doch die behütet den Spieler, der durch ihr Zutun quasi nie handlungsunfähig wird.
Für Geld sieht Infinite eine Reihe von Investitionsmöglichkeiten vor: Eine Automatenart bietet Heilmittel, Salz und Munition, eine andere Schadens-, Kapazitäts- und Präzisionsupgrades für Waffen. Eine dritte veräußert Spezialkräfte in Tradition der Plasmide für jede der acht gibt es kostenpflichtige Verbesserungen.
Der Insektenschwarm von einst ist nun ein Rabenschwarm, der bestimmte Ziele lähmt, Blitze verwunden und bremsen andere Feindtypen, Feuerbälle sind Columbias Granaten. Wassertentakel statt Telekinese holen entfernte Gegner herbei, es gibt einen mobilen Schutzschild und einen blitzschnellen Nahkampfrempler mit Big-Daddy-Flair.
Bookers Bekleidung hingegen kostet zwar kein Geld, muss aber ebenfalls verdient werden: In vier Kategorien kann er Gewänder anlegen, die beispielsweise Feinde bei Hieben mit 50%-iger Wahrscheinlichkeit in Brand stecken oder Stromstöße automatisch auf Umstehende ausweiten je nach persönlicher Spielvorliebe. Diese Ausrüstung gilt es unter Einsatz von Dietrichen zu finden oder im Kampf gegen die Handymen Columbias Big Daddys zu gewinnen. Leider sind die kybernetischen Hünen seltener und auch spielerisch weniger interessant als ihre Vorbilder aus tiefer See.
Ähnliches gilt für die normalen Schießereien in Columbia: Booker bekämpft Ordnungshüter und Soldaten mit Schrotflinte, MG, Scharfschützengewehr sowie Granat- und Raketenwerfer. Sogar zur Minigun greift Booker, falls er einen motorisierten Patriotenroboter erledigt, der aus spielerischer Sicht kaum mehr als eine zweifelsohne toll inszenierte Variation des gepanzerten Angreifers mit Schwachpunkt am Rücken ist. Die Splicer waren die interessanteren Gegner, Waffen und Fähigkeiten wirkten in BioShock origineller und erforderten mehr Taktik.
Die Steuerung gibt sich hingegen keine Blöße und erlaubt den gleichzeitigen Einsatz von Waffen und Kräften. Jeweils zwei Slots lassen sich bestücken, die Spezialkräfte werden aus einem jederzeit zugänglichen Ringmenü gewählt. Beim Zielen über Kimme und Korn springt bei aktivierter Zielhilfe das Fadenkreuz in Call of Duty-Manier zu nahe stehenden Widersachern. Selbst wenn Booker bei den seltenen Gelegenheiten mittels Greifarm am Schienensystem Columbias durch die Lüfte saust, um schnell die Position zu wechseln, ist stets die volle Kontrolle garantiert.
BioShock Infinite vermeidet die berüchtigten nachladenden Texturdetails der Unreal Engine 3, Ruckler sind außerordentlich selten. Starke Beleuchtung, kräftige Farben und imposante Architektur verleiten zum Schwelgen in traumhaft schönen Bildern, die Kleinigkeiten zum Entdecken in Hülle und Fülle bieten. Doch ein Makel darf nicht unerwähnt bleiben: Gerade weil das Spiel das Eintauchen in seine erzählende, immersive Welt forciert, ist es ein Unding, dass Passantengruppen in den ersten Stunden aus nur etwa fünf verschiedenen Charaktermodellen zusammengewürfelt sind. In einem Menschenauflauf befanden sich unter rund zehn Personen viermal dieselbe Frau und dreimal der gleiche Typ Mann. Das ist so offensichtlich, dass es die Story womöglich hätte thematisieren können sie tat es nicht.
Auch die akustische Seite überzeugt und schmeichelt dem Gehör mit präzise zu ortenden Geräuschquellen (abgesehen von ein paar Stimmen, die beim Wegsehen verstummen) und tollen deutschen und englischen Sprechern, vor allem aber mit einem breiten Spektrum geschickt eingesetzter Musik von klassischen Themen über alte Grammophon-Nummern bis hin zu einigen Überraschungen.
Michael Herde meint: Mein Super-Gesicht gibt es nicht für die Gefechte, die ich als zu kurz, zu sporadisch und taktisch nur mäßig interessant empfand. Oft steigt das Spieltempo schlagartig an, ich werde überrumpelt, feuere aus allen Rohren und dann ists auch schon wieder vorbei. Die Waffen verrichten ihren Dienst, sind aber charakterlos, auch die Kräfte kicken nicht wie früher. Infinite wirkt spielerisch insgesamt schlanker, massenkompatibler kein Hacking-Minispiel bei Geschützen, die Besitzen-Kraft erledigt das auf Knopfdruck. Waffenbooster, Munition und Heilmittel zu kaufen, ist unnötig, denn Elizabeth versorgt mich. Ein Pfeil weist mir den Weg, wenn ich mal wieder vor verschlossener Türe stehe und erst woanders hin muss. Mein Super-Gesicht gebührt dem außerordentlichen Mut zu einer spannenden Geschichte, die sperrige Themen anfasst. Zu einer, bei der ich mitunter zweifle, ob ich womöglich nicht alles verstanden habe oder ob sie gescheiter wirkt als sie ist. Tage nach dem Durchspielen entschlüssle ich noch vergnügt, was mir Infinite sagen will so ging es mir zuletzt beim Film Cloud Atlas! Ich ziehe meinen Hut vor den Entwicklern, die mich in ihre Welt saugen und mit waghalsigen Wendungen bei Laune halten, wenn ich das Besondere in Kämpfen vermisste oder des exzessiven Abklapperns von Möbelstücken nach Geld und Egalkram überdrüssig werde. Für mich bringt BioShock Infinite Videospiele als Erzählmedium weiter als alle HD-Explosionen dieser Generation.
- schaltet nach dem Durchspielen den knackigen 1999-Modus mit veränderten Spielparametern für mehr Anspruch und Taktik frei
- ungeschnitten trotz grober Gewalt
Vor der mitreißenden Geschichte und der starken Kulisse rücken die nur guten Kämpfe in den Hintergrund.
| Singleplayer | ![]() | 90 |
| Multiplayer | ![]() | |
| Grafik | ![]() | |
| Sound | ![]() |






















das Action ist einfach geil und brachial auf hard! (ua. wenn man beim Tod anstatt respawnen, immer checkpoint restarts macht), imo das beste Bioshock Action bisher…. aber auch der Storyverlauf, der Setting (wird immer besser) das Sammeln (lockpicks), Upgraden ect. ect. sind ebenfalls Hammer… im Vergleich zu Dishonored, ist Bioshock Infinite allg. etwas frischer/origineller (trotz firscher “”Teleport”” Ansatz in Dishonored…), Bioshock Infinite ist der besser “”Shooter”” als Dishonored, und Bioshock Infinite ist vom Erzählart und Story (Elisabeth’s Schicksal) mitreissender, und die “”Areale”” wirken grösser (Bioshock Infinite wirkt allg., wie wenn es die etwas grössere Budget gehabt hätte…)..dafür ist das Stealthen, der Stärke von Dishonored, auf einem mind. gleich hohen Niveau wie das Action bei Bioshock Infinite…, und Dishonored’s multiple Vorgehensweisen sind “”tiefere/komplexer”” irgendwie…. und Dishonored bietet, bis auf Elisabeth & The Booker Interaktionen, die eher interessantere/glaubwürdigere (Seiten-)Charaktere… und der Grafik still wirkt ne tick “”künstlerischer/artistischer””..brauchte bei beiden Games etwas, bis ich begeistert war…, bin von beiden inzwischen gleichermassen begeistert irgendwie (und finde beide hätten ev. ne Tick über 90% verdient…, bin aber bei beiden noch nicht durch)zum Glück hat sich Bioshock Infinite bisher “”ok”” verkauft.. (wird Bioshock II hoffentlich überholen…., hat sicher “”mehr gekostet”” zum Entwickeln.., wäre schön wenn Dishonored ebenfalls Bioshock II’s Verkaufszahlen irgendwann überbieten könnte)Bioshock Infinite als GOTY?.. nebst Fire Embelem 3DS, bisher GOTY (ua. wenn beide auf hard gespielt..)..zwar, wir wissen, egal wie “”schlecht oder gut”” GTA5 wird, GTA5 wird eh überall GOTY einheimsen….Five Lessons Learned from BioShock Infinite’s Success: http://www.forbes.com/sites/insertcoin/2013/04/15/five-lessons-learned-from-bioshock-infinites-success/
[quote=Ullus]
@dmhvader: ………dann würdest du ein Spiel verpassen, das wahrscheinlich in den Videospieleolymp historisch eingehen wird.
Das Ding wird trotz allem anscheinend ein Kultspiel der Popkultur werden, ich kann es nur wärmstens empfehlen……..
[/quote]
[quote=dmhvader]
Solche Comic-Spiele interessieren bzw. motivieren mich z.B. gar nicht – sind für mich nicht wirklich spannend, obwohl es sicher sauber programmiert und abwechslungsreich ist!
Dann lieber durchschnittliche Zombie-GamesSchade, denn…….
Was soll man zu diesem grandiosen gassenhauermässigen, granatenstarken Game noch sagen,Bioshock Infinite wird mit hoher Wahrscheinlichkeit ein Kultspiel werden, das in die Videospielhistorie eingehen wird……Ken Levine und Irrational Games haben es geschafft, sie haben ein Spiel entwickelt, das zwar auffallen will, und dennoch nicht jedem gefallen will.Wie jedes künstlerisch angehauchtes Produkt wird es für zahlreiche Kontroversen sorgen und endlose philosophische Diskussionen nach sich ziehen. Nachdem Spiele nun endlich als Kulturgut gelten und immer mehr Anerkennung finden haben wir hier einen Vertreter der modernen Kunst, der uns die Gedankenwelt eines Spielevisionärs und seiner Absicht zeigt, nämlich der Aufgabe “”Träume ein Gesicht zu verleihen.””Videospiele sind erwachsen geworden und nun ein fester Bestandteil der Popkultur.Dank Booker und Lizzies himmlischem Columbiaabenteuer sogar auch noch ein Stück reifer……Biosschock Infinite ist nicht nur ein Spiel, es ist ein Erlebnis, das genau wie die Dark Knight Batmanfilme den Zuschauer (hier storymässig) mental fordert.Vielen Dank Irrational Games für dieses erinnerungswürdige Spektakel……..
[quote=dmhvader]
Solche Comic-Spiele interessieren bzw. motivieren mich z.B. gar nicht – sind für mich nicht wirklich spannend, obwohl es sicher sauber programmiert und abwechslungsreich ist!
Dann lieber durchschnittliche Zombie-Games! 😉
[/quote]Bioshock Infinte ist sicherlich vieles, aber das es ein Comic-Game ist höre ich zum ersten Mal…
Solche Comic-Spiele interessieren bzw. motivieren mich z.B. gar nicht – sind für mich nicht wirklich spannend, obwohl es sicher sauber programmiert und abwechslungsreich ist!Dann lieber durchschnittliche Zombie-Games! 😉
Dieses Jahr, wenn nicht sogar in naher Zukunft, wird nichts fesselnderes mehr erscheinen. Definitiv mein GotY.
Mein Spiel des Jahres 2013.
Super Spiel! Klar die Mechanik ist nicht perfekt, aber was Story und Charaktere angeht… WOW! Und das Ende, weiss nicht wie jemals ein Spiel das toppen kann! Grandios!
Bisher mein Spiel des Jahres.
Wenn es in England für Apple und Ei wieder verramscht wird, werde ich es mir wohl zulegen…
Ein unvergessliches Spielerlebnis, das auf seine Art locker mit Teil 1 mithalten kann. Zumindest wenn man, wie ich, beide hintereinander spielt. Normalerweise behalte ich Shooter nach dem durchzocken nicht lange. Diesen werde ich nicht verkaufen.
Eins der besten Spiele 2013!!
Sehr geiles Spiel, ein Highlight 2013! Nur hab ich ein paar Szenen aus den ersten paar Trailern vermisst!
Auch wenn es schon oft genug gesagt wurde – grandioses Spiel, das extrem von seiner Story und dem Setting lebt. Denn unter dem Lack findet sich leider nur konventionelle Shootermechanik, die auch noch extrem unter den Arena-Fights leidet.Bislang habe ich zu noch keinem Spiel DLC gekauft, wird hier jedoch der Story ein neuer Aspekt hinzugefügt, könnte es erstmalig soweit sein.