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Spiel: | Black |
Publisher: | Electronic Arts |
Developer: | Criterion |
Genre: | Ego-Shooter |
Getestet für: | PS2 |
Erhältlich für: | PS2 |
USK: | |
Erschienen in: | 4 / 2006 |
Seichte Handlung, Explosionen am Fließband und deftige Waffen-Action: Criterions erster Ego-Shooter hat viel mit einem Jerry-Bruckheimer-Film gemein – das stellt schon das Startmenü unmissverständlich klar. Während Ihr nämlich über der Wahl des Schwierigkeitsgrads grübelt, rattern im Hintergrund Maschinenpistole, MG und Schrotflinte. ‘Gun-Porn’ – Waffen-Porno nennt Kreativkopf Alex Ward sein Polygongeballer. Der Name Black hat jedoch weniger mit dem horizontalen Gewerbe und mehr mit schwarzen und damit illegalen Operationen gemein. Schließlich jagt Ihr im Auftrag der CIA abseits jeder Gesetze einen verbrecherischen Waffenschieberring. Im Gegensatz zu den Stealth-verliebten Agentenkollegen lässt es Euer Polygon-Pendant in den acht Missionen aber richtig krachen.
Dabei pflügt Ihr nicht nur unbarmherzig durch die Gegnerhorden, sondern zerlegt auch systematisch das Levelinterieur. Was bei anderen Spielen die Explosion eines mickrigen Benzinfasses bedeutet, kann bei Black nur mit Superlativen beschrieben werden: Hier gehen Fahrzeuge in Flammen auf, explodieren riesige Speichertanks und reißen Generatoren ganze Häuserfassaden mit ins Verderben. Dem hochfrequenten Waffenfeuer halten nicht einmal die Wände stand. Sprengt Ihr mit Granate, MG und Schrotflinte mannsgroße Löcher in die Fassaden und entkleidet Betonsäulen bis auf das nackte Stahlgerippe, sieht das nicht nur spektakulär aus, sondern hat auch einen entscheidenden Vorteil: Das feindliche Polygonvolk sucht mit Vorliebe Schutz hinter destruktiven Gegenständen – wer den Gegner nicht direkt treffen kann, nimmt einfach dessen Deckung unter Beschuss.
Ob ”Black” außer Ballern noch etwas anderes zu bieten hat fragt Ihr Euch? Die Antwort lautet ‘nein’. Zwar müsst Ihr je nach Schwierigkeitsgrad unterschiedliche Sekundärziele erfüllen, Dokumentensuche oder Informationsvernichtung liegen bei den linear designten Missionen aber meist unübersehbar auf dem Weg.
Wer angesichts der derben Materialschlacht auf deftige Multiplayer-Action hofft, wird enttäuscht sein: Black bleibt unerschrockenen Solo-Zockern vorbehalten – Vietnam-Veteran John Rambo war schließlich auch Einzelkämpfer.