Blue Estate – im Test (PS4)

0
453
Spiel:
Publisher:
Developer:
Genre:
Getestet für:
Erhältlich für:
USK:
Erschienen in:

Hallihallo, das ist mal ein Spielmenü – denken sich männliche PS4-Zocker beim Spielstart von Blue Estate. Eine dralle Asiatin räkelt sich an einer Stange, präsentiert ihre gut modellierten Hinterbacken. Habt Ihr nach 30 Sekunden Starren bemerkt, dass die künstlichen Kurven plumpe Bauernfängerei sind, startet einfach das Spiel – 20 Euro für einen virtuellen Strip wären dann doch etwas überzogen…

In Blue Estate seid Ihr der Mafia-Sprössling Tony Luciano – und räumt in der Unterwelt auf. Das Spiel ist quasi ein Lightgun-Shooter: Ihr bewegt Euch in Ego-Sicht wie auf Schienen automatisch über feste Pfade durch die Levels (Stripclub, Friedhof &amp Co.), während von links, rechts, oben und unten böse Buben ins Bild springen. Quasi, weil: Es fehlt die Lightgun. Also muss Euer PS4-Controller als Mordinstrument herhalten, via Neigungssensor scheucht Ihr ein Fadenkreuz über den Schirm. Leider hat diese Mechanik ein gehöriges Problem mit der Zentrierung des Fadenkreuzes – Ihr müsst alle ein bis zwei Minuten auf Knopfdruck neu zentrieren. Das geht zwar im laufenden Game ohne Pausetaste, nervig und peinlich ist es trotzdem.

Die Balleraction geht flott von der Hand, Ihr wechselt zwischen Pistole mit unendlich Munition und je einer dicken Knarre pro Mission. Eine leichte, nicht abschaltbare Zielhilfe sorgt für viele Headshots. Kleine Einlagen à la ”Schieß Feinde in einer bestimmten Reihenfolge ab” sorgen kaum für Abwechslung – sie sind dem normalen Spielgeschehen zu ähnlich. Neben Mafiosi ballert Ihr manches Slow-Mo-Schild ab – dann gibt es für kurze Zeit Action in Zeitlupe. Medipacks werden per Touchpad-Wischer gesammelt, so erledigt Ihr auch zu nah gekommene Feinde oder streift Euch Tonys Haupthaar aus dem Gesicht, wenn es Euch die Sicht versperrt. Hilfreich ist die kreisrunde Anzeige, die vermittelt, welcher Gegner Euch gleich treffen wird – ein Lob dafür. Halbherzig hingegen ist das von Time Crisis geborgte Deckungssystem – es steht nämlich nicht immer zur Verfügung.

Der Zweispieler-Modus funktioniert tadellos, Ihr habt je eine eigene Lebensleiste, eine Anzeige deutet an, wer von Euch gleich unter Beschuss ist. Eine Xbox-One-Fassung mit Kinect-Steuerung ist übrigens angekündigt…

Matthias Schmid meint: Blue Estate fängt schwach an – sowohl in puncto Tempo als auch Leveldesign –, steigert sich dann aber. Die Schauplätze werden abwechslungsreicher, die Action ist besser inszeniert auch die Gegnerplatzierung und der Baller-”Flow” gefällt mir in der zweiten Spielhälfte (vom Schlusslevel abgesehen) besser. Grafisch verdient Blue Estate die Bezeichung Next-Gen-Spiel nicht – schon auf PS3 war ich Hübscheres gewohnt. Während mich der Humor überhaupt nicht abgeholt hat, hatte ich doch eine Menge Spaß, mit dem MG Horden von Verbrechern umzunieten. Das ständig nötige Zentrieren des Fadenkreuzes ist jedoch ein allgegenwärtiges Ärgernis, das in einem fertigen Produkt eigentlich nichts verloren hat.

Schräger Comic-“Lightgun“-Shooter mit Neigungssensor-Steuerung.

Singleplayer6
Multiplayer
Grafik
Sound
T3qUiLLa
I, MANIAC
T3qUiLLa

imposant! danke matthias.

T3qUiLLa
I, MANIAC
T3qUiLLa

ein screenshot vom starbildschirm wär nett 😉 ^^