Seite 1
Spiel: | Cho Aniki Collection |
Publisher: | Blue Print |
Developer: | Masaya |
Genre: | Shoot'em-Up |
Getestet für: | Switch |
Erhältlich für: | Switch |
USK: | |
Erschienen in: | 4 / 2025 |
Einigen Spielen eilt ihr Ruf voraus. So ist Masayas Cho Aniki nicht zuletzt dank reißerischer Berichterstattung US-puritanischer Prägung weithin als homoerotisches Bodybuilder-Spektakel eher berüchtigt als berühmt. Gespielt hat hierzulande kaum jemand einen Serienteil, kam doch lediglich der Erstling 2008 via Nintendos Wii Virtual Console offiziell nach Europa – und dieser Service ist bekanntlich schon lange abgeschaltet. Mittlerweile gehören die Serienrechte dem Publisher Extreme, der jetzt gemeinsam mit Edea (unter anderem diverse Valis-Sammlungen auf Switch) der japanischen Bodybuilder-Fangemeinde eine Cho Aniki-Sammlung kredenzt.
Wobei der Begriff ”Sammlung” hier arg beschönigend ist, enthält die Cho Aniki Collection doch lediglich die beiden 1992 und 1995 auf PC Engine Super CD-ROM² erschienenen Serienteile – für alle folgenden Episoden gilt erst einmal das Prinzip Hoffnung. Aber immerhin sind diese beiden Vertreter auch mit die besten Cho Aniki-Versionen. Tatsächlich zeigt der erste Teil noch gar nicht das, was man nach all dem Hörensagen so erwartet! Ihr wählt zwischen zwei Figuren – Idaten und Benten – und nehmt den Kampf gegen den angreifenden Bodybuilder-Imperator auf, dem die Proteinvorräte zur Neige gehen. So ballert Ihr Euch durch die Levels und bekommt es mit allerlei seltsamen bio-muskel-mechanischen Apparaten zu tun. Als Helfer stehen Euch Samson und Adon, zwei grinsende Muskelmänner, beiseite – die sammelt Ihr auf, damit sie kräftig mitballern.
Das Paar kam wohl so gut an, dass die beiden im Nachfolger Ai Cho Aniki drei Jahre später direkt die Hauptrolle bekleiden. Auch der ist ein Shoot’em-Up, allerdings löst Ihr die meisten Eurer Angriffe hier mit Pad-Button-Kombinationen aus und Euer großes Muskel-Sprite hält zudem ein paar Treffer aus. Erst in diesem Teil schwenkt Cho Aniki ganz auf die Bodybuilder-Schiene und geht in die Vollen – das Spiel ist voll von eingeölten Muskeln und knappen Badehosen. Sparsam gibt man sich dagegen in Sachen Extras und Präsentation: Es finden sich eine Sound- und Cutscene-Galerie, ein paar Grafikmodi und eine Handvoll Scans; auch Savestates werden geboten. Die Aufmachung entspricht dabei den bereits veröffentlichten Valis-Sammlungen.