F1 2015 – im Test (PS4/XOne)

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Die aktuelle Formel 1 steckt ein wenig in der Krise, schließlich sorgen mangelnde Spannung und damit eintönige Rennen für schwindende Zuschauerzahlen. Vielleicht kann F1 2015 zumindest virtuell Dramatik bringen?

”Teilweise”, lautet die Antwort. Denn Codemasters’ jährliches Update überzeugt bei der PS4- und Xbox-One-Premiere mit gewohnt agilem Fahrverhalten. Dank überarbeiteter Fahrphysik fühlen sich die Wagen wuchtiger an und sind mit zugeschalteten Fahrhilfen gut zu beherrschen. Ohne Bremshilfe oder Traktionskontrolle neigen die Renner je nach Situation aber schnell zum Unter- beziehungsweise Übersteuern. Dank Rückspulfunktion bügelt Ihr fatale Ausrutscher jedoch schnell aus. Raserprofis freuen sich dabei über Force-Feedback-Effekte mit einem passenden Lenkrad wie dem Thrustmaster T300 RS.

Bei Positionskämpfen machen die 19 anderen Computerfahrer fair Platz auf den ebenso 19 aktuellen Strecken. Dabei gibt es kaum Überraschungen: Optisch wie spielerisch sind die Pisten altbekannt, nur Neuling Mexiko gesellt sich zur Asphaltriege von Spa, Monaco, Abu Dhabi &amp Co. Grafisch überrascht lediglich das dynamische Wetter samt Regenfällen.

Für ein weiteres Plus an Atmosphäre sorgt der erweiterte Boxenfunk, der dank Schnellmenüwahl oder Spracheingabe mehr als bisher über das Renngeschehen und den Wagenstatus informiert. Als Bonus ist die letztjährige Saison samt Fahrern und Kursen mit an Bord, die sich aber nur marginal von der aktuellen unterscheidet. Bei der ”Profisaison” ist der Name Programm, denn hier fehlen alle Bildschirmanzeigen sowie Fahrhilfen und die Gegner rasen mit voller Stärke.

Leider ernüchtert der Blick ins karge Menü: Zwar sind Zeitfahrten und definierbare Rennwochenenden samt Training und Qualifying obligatorisch. Auch dürft Ihr durch eine komplette Saison rasen, allerdings fehlen ein Karriere-Modus und damit auch Fahrermanagement und Teamwechsel. Ebenso mangelt es an Saison-Herausforderungen, die etwa noch der Vorgänger bot. Der Mehrspieler-Modus ist zudem eingeschränkt: Statt freier Lobby-Wahl legt Ihr Euch auf eine Schwierigkeitskategorie fest, die die nächste Online-Partie bestimmt – falls sich eine findet.

Thomas Stuchlik meint: Ein wenig dreist wirkt das 2015-Update schon. Überall fehlen gewohnte Inhalte wie Karriere, Safety Car, Online-Koop, Splitscreen und Challenges. Auch die Dreingabe der 2014er-Saison birgt spielerisch keinerlei Mehrwert, vielmehr wären klassische Inhalte oder weitere Rennklassen angebracht gewesen. Damit wirkt F1 2015 wie ein liebloser Schnellschuss. Allerdings macht das Fahrgefühl einiges wieder wett, denn die F1-Geschosse steuern sich exakt und reaktionsschnell. Dank griffigem Fahrverhalten und erweitertem Boxenfunk bringt das Rennspiel den Motorsport auf den Punkt. Wahre F1-Fans freut’s, alle anderen sparen sich den Kauf und greifen besser zu Project CARS.

  • Formel 1 erstmals auf PS4 und Xbox One
  • Saison von 2014 und 2015 enthalten
  • Spielmodi (z.B. Karriere) fehlen
  • erstmals mit Streckenpräsentation und Siegerehrung

Routiniert inszenierter Renn­zirkus mit überzeugendem Fahrverhalten und Gegner-KI. Doch es hapert an Umfang und Spielmodi.

Singleplayer72
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