Fantasia: Music Evolved – im Test (360)

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Was lange währt, wird doch noch gut – oder ist einfach zu spät dran? Wieso das Kinect-Musikspiel Fantasia: Music Evolved nicht zum Verkaufsstart der Xbox One und dem dazugehörigen Bewegungssensor fertig wurde, blieb bis zuletzt ungeklärt. Ein knappes Jahr später steht es endlich in den Regalen und kann nur hoffen, dass Microsofts Abkehr von der Kinect-Pflicht nicht sämtliche Verkaufschancen torpediert hat. Es wäre bedauerlich, wenn Fantasia durch dieses Handicap komplett unterginge – gelingt ihm doch als erstes Kinect-Spiel der Spagat zwischen den Extremen ”verlangt zu viel” (wie das gute, aber arg fordernde Tanzspiel Dance Central Spotlight, das ebenfalls beim Entwickler Harmonix entstand) und ”ist völlig banal“ (worunter u.a. Ubisofts Tanzklamauk Just Dance fällt).

Anders als bei der musikalischen Konkurrenz werdet Ihr nämlich nicht als Tanzbär vor die Kamera gezerrt, sondern fungiert in der Dirigentenrolle: Passend zur gewählten Musik führt Ihr schwungvolle Gesten aus, bewegt die Hände zu einem ”Schlag“ nach vorne, haltet einfache Posen oder fahrt Linien nach. Das ist alles im Handumdrehen verinnerlicht und fühlt sich organisch an, erfordert keine Verrenkungen und ist – besonders praktisch – auch im Sitzen einwandfrei auszuführen. Eine Reihe gelungener Kniffe sorgt zusätzlich für Abwechslung: Mehrmals pro Song aktiviert Ihr ”Kompositionszauber“, in denen Ihr quasi als Minispiel eigene Klangsequenzen erstellt, die eingespielt werden. Außerdem habt Ihr regelmäßig die Möglichkeit, einzelne Instrumental- und Gesangsspuren zu verändern, indem Ihr zwischen drei verschiedenen Remixes wechselt. Die sind oft in Richtung Dancefloor getrimmt, aber auch kuriosere Varianten von Chipmusic und Swing bis hin zu Heavy Metal und Orchester sorgen für interessante Klangkombinationen – ohne dabei jemals Misstöne zu produzieren.

Die meisten Songs und Gimmicks schaltet Ihr im Story-Modus frei, der sich lose bei der Thematik des namensgebenden Zeichentrickfilms bedient und Euch als Zauberlehrling durch magische Reiche schickt, um dort zu musizieren und allerlei kleine Miniaufgaben zu erledigen. Allzu anspruchsvoll ist dieser Abenteuer-Aspekt nicht, aber liebevoll inszeniert und abwechslungsreich genug, um bis zum Ende zu unterhalten. Einziger Wermutstropfen ist, dass Ihr diesen Modus nur alleine angehen könnt, zu zweit dirigiert Ihr nur bei losgelösten High-Score-Auftritten.

Ulrich Steppberger meint: Dass ich das noch erleben darf – ein Kinect-Spiel fesselt mich länger vor den Bewegungssensor! Fantasia: Music Evolved hält das Gleichgewicht zwischen Anspruch und Zugänglichkeit und verlangt nie zu viel vom Spieler und der Hardware: Die Erkennung Eurer Dirigentengesten klappt einwandfrei (beim Erkunden der Reiche wird es etwas fummeliger), die Bewegungen passen prima zur Musik. Hinzu kommt eine feine Songauswahl mit einigen ungewöhnlichen Titeln und die Neugier darauf, wie sich die unterschiedlichen Mixe anhören. Dass der Story-Modus mit seinen kleinen Such- und Sammelaufgaben motiviert, rundet das positive Bild ab: Fantasia wird Kinect zwar nicht mehr retten können, schickt das Zubehör aber mit einem spielerischen Highlight in Rente.

  • 33 Songs mit je 3 Mixes
  • Abenteuer-Modus mit Erkundungsaspekt
  • unkomplizierte Handhabung
  • auch im Sitzen prima spielbar

Schnell gelerntes und motivierendes Kinect-Musikspiel mit feiner Musikauswahl und gelungenen Kreativ-Elementen.

Singleplayer80
Multiplayer
Grafik
Sound
Gast

ist auf meiner beobachtungsliste…wenn der preis bei 25€ ist landet es in meinen laufwerk!