Flower – im Klassik-Test (PS3)

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Der digitale Vertriebsweg über Downloads eröffnet Entwicklern die Chance, auch mal Experimente zu wagen, die über normale Verkaufskanäle kaum eine Chance hätten. Ein Paradebeispiel dafür fand vor zwei Jahren auf der PS3 seine Heimat: Die ungewöhnliche ’Lebens-Sim’ flOw faszinierte mit spartanisch-abstrakter Präsentation und der entspannenden Umsetzung spielerischer Minimalkonzepte. Seitdem saß das Team mit dem possierlichen Namen ’thatgamestudio’ an seinem neuen Werk, das noch ambitioniertere Pläne verfolgt: Flower.

Schon der Einstieg zeigt, dass dahinter etwas ganz anderes steckt als bei normalen Spielen: Startet Ihr das erste Level, fällt Euer Blick auf eine unberührte Naturlandschaft, in der sich Grashalme sanft in einer Brise wiegen. Ein spielbarer Charakter oder gar Feinde sind nirgends zu sehen, nur eine einzelne Blume – eben Flower – steht im Mittelpunkt. Drückt Ihr nun einen Knopf, offenbart sich der Kniff: Ihr schlüpft in die Rolle eines Windhauchs, der Blütenblätter aufwirbelt und mittels Neigung des Sixaxis-Controllers durch die Landschaft bläst. Das macht schon wegen der hübschen Grafik Spaß und weckt unweigerlich friedfertige und entspannende Gefühle. Doch es gibt auch etwas zu tun: Erkundet Ihr die Umgebung, entdeckt Ihr Elemente wie abgegraste Flächen oder Felsen, die den Weg versperren. Um diese Probleme zu lösen, haltet Ihr Ausschau nach anderen Blumen. Sind sie von einem leichten Schein umgeben, solltet Ihr an ihnen vorbeifliegen und weitere Blütenblätter aufnehmen. Habt Ihr genug beisammen, sorgt die Natur automatisch dafür, dass die störenden Stellen korrigiert werden. Über sechs Levels (und Abspann) arbeitet Ihr Euch so voran, wobei in späteren Abschnitten der Konflikt mit der Technologie eine Rolle spielt und die Aufgaben etwas ’mechanischer’ werden.

Flower ist nicht wirklich ein Spiel im konventionellen Sinn: Wer geradlinig loslegt, hat nach etwa zwei Stunden alles gesehen bis auf einige versteckte Geheimnisse und Trophäen, die von den Entwicklern als Reminiszenz an den Gaming-Gedanken eingebaut wurden. Der wahre Reiz des Sixaxis-Abenteuers liegt jedoch darin, in den Landschaften Zeit zu verbringen und sich von der attraktiven Aufmachung mitreißen zu lassen. Neben der schicken Grafik spielt die Soundkulisse eine wichtige Rolle. Aus sphärischen Klängen und einzelnen Tönen beim Aufsammeln eines Blütenblatts wird ein stimmungsvoller Soundteppich gewoben. Eins steht auf jeden Fall fest: ”Flower” ist ein Erlebnis.

Traumhafte Windreisen über wunderschöne Felder und Wiesen.

Singleplayer80
Multiplayer
Grafik
Sound