Galak-Z – im Test (PS4)

Wieder einmal gilt: Wenn es japanische Entwickler nicht machen wollen, springen eben westliche Indies in die Bresche – wie mit Galak-Z, eine digitale Liebeserklärung an die klassischen Mecha-Animes der 1980er Marke ”Macross”. Als junger, hitzköpfiger Pilot seid Ihr einziger Überlebender einer Rebellenflotte, die sich gegen ein fieses Imperium auflehnt. Schon bald sitzt Ihr im Cockpit eines mächtigen Raumschiffs, das sich in einen noch mächtigeren Mech verwandeln kann. So fliegt Ihr mit durchaus realistischer Weltraumphysik durch prozedural generierte 2D-Levels, sucht nach Gegenständen oder Verbündeten und nehmt Gegner mit Laser und zielsuchenden Raketen aufs Korn. Der linke Stick bestimmt die Flugrichtung, mit den Schultertasten gebt Ihr Schub nach vorne und hinten. Es dauert ein wenig, bis Euch die Steuerung vertraut ist, immerhin richten Kollisionen mit Wänden oder Meteoriten keinen Schaden an. Das Spiel ist aufgemacht wie eine TV-Serie: Zwischen den Missionen wird die Handlung weitergesponnen, jeweils fünf Aufträge ergeben eine Staffel. Schließt Ihr diese anfangs noch flott und ohne größere Probleme ab, steigt die Schwierigkeit bald an: Gegner werden aggressiver, Ressourcen knapper, und wenn Ihr innerhalb einer Staffel das Zeitliche segnet, beginnt Ihr diese von vorn. Zwischen den Einsätzen rüstet Ihr Euren Mech auf, zur nächsten Staffel werden Euch die Upgrades aber wieder genommen. Zusammen ergibt das eine ziemlich knifflige, aber auch hochgradig motivierende Mischung aus Shooter und Roguelike. Wenn Ihr mit minimaler Energie vorsichtig durch die letzte Mission einer Staffel fliegt, klopft das Herz bis zum Hals. Oft ist es dann die bessere Lösung, sich heimlich und leise an gegnerischen Patrouillen vorbeizumogeln, als wild ballernd jedes Gefecht zu suchen.

Thomas Nickel meint: Zuerst gefällt die Aufmachung von Galak-Z – wer energiegeladene Mecha-Animes der 1980er mag, der wird sich hier schnell heimisch fühlen. Dann weckt das Spielgefühl Sympathien: Nach der Eingewöhnungsphase bewegt Ihr Euch ebenso elegant wie souverän durch die absolut flüssigen 2D-Szenarien. Schließlich verpasst Euch der Schwierigkeitsgrad einen Nierentritt, erst dann werdet Ihr herausfinden, ob Galak-Z wirklich etwas für Euch ist: Die stets stärker werdenden Rogue-Elemente schrauben die Herausforderung auf ein mehr als knackiges Niveau und verlangen planvolles Vorgehen und ein ruhiges Händchen. Das Team 17-Bit hat ein sehr ansprechendes Science-Fiction-Paket geschnürt, das Mecha-Fans und Freunde saftiger Herausforderungen nicht so schnell beiseite legen werden.

Knackige 2D-Sci-Fi-Ballerei mit launiger Anime-Inszenierung.

Singleplayer		8
Multiplayer
Grafik
Sound