God of War: Ascension – im Test (PS3)

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Es muss langsam ganz schön schwierig sein, den Überblick über all die mythologischen Persönlichkeiten und Orte zu behalten, die Kratos schon niedergemetzelt bzw. dem Erdboden gleichgemacht hat und dann aus dem Rest eine weitere sinnvolle Geschichte zu stricken. Im vor Teil 1 spielenden God of War: Ascension müsst Ihr gegen die Furien antreten: Die drei Schwestern haben sich ein gemütliches Gefängnis auf dem hundertarmigen Riesen Aigaion erbaut, in dem sie Kratos gefangen halten – zumindest für eine kurze Weile. Denn wie es sich für Rachegöttinnen ziemt, triezen sie den Spartaner so lange, bis der sich befreien kann – dann wird erst einmal mit epischem Krachbum im Furiennest aufgeräumt.

Dabei stehen Kratos wie gehabt seine Chaosklingen zur Verfügung, die Euch die Götter ziemlich rasch mit vier verschiedenen Kräften (Feuer, Eis, Blitz, Seelen) ausstatten und so Zugang zu vier Move-Sets gewähren. Daneben gibt es diesmal keine weiteren aufrüstbaren Waffen. Andere temporäre Mordwerkzeuge, wie Speer, Schwert, Schleuder oder Keule, die Ihr aufsammelt und die so lange im Inventar bleiben, bis Ihr sie austauscht oder sie aufgebraucht sind, stehen Euch neuerdings auf dem Kreis-Button zur Verfügung. Neu ist auch der Einsatz der R1-Taste: Kratos greift sich kleine oder geschwächte Feinde und haut auf sie ein, hält sie auf Distanz oder wirft sie auf andere Gegner.

Gerade der erste Abschnitt auf dem hundertarmigen Giganten strotzt vor epochal inszeniertem, aber auch sehr unübersichtlichem Schlachtengetümmel. Kratos metzelt sich durch Horden von Gegnern und kämpft vor riesigen Panoramen mit turmhohen Monstern, sodass der kleine Spartiat selbst in dem Tohuwabohu schier untergeht. Das macht den Beginn des Spiels etwas chaotisch und erschwert koordiniertes Kämpfen.

Der anschließende erste Bossfight ist ermüdend lang, zudem mangelt es an sauberer Trefferrückmeldung. Die Grafik hingegen leidet nicht unter der Gigantomanie und ist ausgesprochen sauber wie detailreich und hält das hohe Niveau von Teil 3 – ohne 2013 noch Maßstäbe zu setzen.

Mehrspieler-Modus

Im Laufe des Spiels erfahrt Ihr, wie es Kratos in dieses Gefängnis verschlagen hat, dabei bietet die nicht lineare Erzählweise einen interessanten Ansatz, der jedoch dramaturgisch nicht hundertprozentig ausgearbeitet wurde. Ab dem ersten Rückblick, in dem erzählt wird, wie es zu Kratos’ Gefangennahme kam, nimmt die Komplexität des Leveldesigns zu – im Tempel von Delphi fühlt Ihr Euch aufgrund der vielen Räume und kleinen Rätseleinlagen gar wohlig an die ersten beiden God of War-Episoden erinnert. Dass Ascension deren Niveau aber nicht erreicht, hat mehrere Gründe: Das fängt beim uninspirierten Gegnerdesign an, das sich aus Wiederverwertungen der Vorgänger (z.B. Chimäre oder Zentaur) und teilweise zu Fantasy-artigen Figuren wie Insektenmenschen oder Feuer speienden Drachen zusammensetzt und wird in den abgeschmackten Klettereinlagen am deutlichsten. Die fühlen sich wie eine Art ”Uncharted light“ an und beschränken sich auf das Drücken des X-Buttons und des Analogsticks dabei ist der zu nehmende Weg stur vorgegeben. Aus den Vorgängern bekannte Kraxel-Elemente – wie Kletterwände oder Überkopf-Hangelpassagen – wurden gestrichen, auch der stets wiederkehrende, kleine Tauchausflug scheint in Ascension nur aus Pflichtgefühl eingebaut worden zu sein und brilliert lediglich durch Belanglosigkeit. Dafür gibt es nun Rutschpassagen – unser Fazit: spielerisch zu simpel und zu häufig eingestreut.

Die Kämpfe gestalten sich nach den angesprochenen Startschwierigkeiten gewohnt flüssig, mit vielen bekannten und etlichen neuen Moves. Der Spartiat kann nun länger vom Boden abheben und dort Gegner um Gegner besiegen – das nimmt schon mal absurde Ausmaße an, wenn man sich durch stupides Bearbeiten der R1-Taste einen Gegner nach dem anderen mit den Chaosklingen vom Boden angelt und so schadlos mehrere Dutzend Monster vermöbelt.

Mehrspieler-Modus

Kratos‘ Klingen hauen rein, der Waffenumfang wird jedoch eher einem PSP-Teil gerecht. Für jede Klingenart kann ein Zauber sowie ein ”Zorn der Titanen“-Move erworben werden. Letzterer ist neuerdings nicht mehr jederzeit abrufbar: Seine Leiste füllt sich durch fehlerfreies Kämpfen und schwindet bei erlittenen Treffern sowie nach einem Kampf automatisch. Wenn sie voll ist, müsst Ihr schnell reagieren! Das erweist sich als unsinnig, da Ihr, wenn es ohnehin gut läuft, diesen zusätzlichen Bonus kaum benötigt.

Die Quick-Time-Events wurden dezent erweitert: Neben schnellem Knöpfchendrücken müsst Ihr zuweilen ohne Tasten-Einblendung auf eine vor Euch liegende Bestie einhacken und ihren Prankenhieben ausweichen, bis sie das Zeitliche segnet.

Für Rätselfreude sorgt der magische Ourobouros-Stein, der es Kratos erlaubt, an fixen Stellen bestimmte Objekte zerfallen zu lassen oder aufzubauen zudem unterstützt Euch im letzten Spieldrittel ein weiteres Item, das wir Euch aber nicht verraten wollen. Unterm Strich wird für Ratefüchse und Entdecker in Ascension deutlich mehr geboten als in GoW III, doch lange nicht so viel wie in Teil 1 und 2 – dafür sind die Knobeleien zu leicht und die Gorgonen-Augen bzw. Phönix-Federn zu schnell gefunden. Der Gewaltgrad, der in Teil 3 seinen zuweilen schon geschmacklosen Höhepunkt fand, wurde stark heruntergeschraubt.

Zum ersten Mal in der God of War-Geschichte gibt es ausladende Online-Spielmodi und mehr als einen Spielstand. Nach dem Durchzocken könnt Ihr den ”New Game+”-Modus starten – mit aufgerüsteten Waffen und aktivierbaren Boni für im ersten Durchgang gefundene Reliquien (z.B. unendliche Zorn-Leiste und automatische Quick-Time-Events) allerdings ist dort dummerweise nur die gleiche oder eine geringere Schwierigkeit wählbar.

Mehrspieler-Modus

Weil Sony monatelang partout nur Bilder und Videos aus einer einzigen Multiplayer-Stage (Stichwort: Zyklop) zeigen wollte, wurde vielen Serienfans der Online-Part bereits vor Launch madig gemacht. Doch wir können Entwarnung geben: Weder prügelt Ihr Euch nur in dieser einzigen Arena noch ist der Modus ein überflüssiges Anhängsel. Sony hat Zeit und Mühe investiert, einen vollwertigen Online-Part zu bauen, der in Zeiten von Call of Duty &amp Co. konkurrenzfähig ist – zumal es sich hier eben nicht um die x-te Ballerei handelt.

Trotzdem ist fast alles an Bord, was im Online-Sektor in den letzten Jahren Schule gemacht hat: ein anfangs schwach ausgerüsteter, kaum personalisierter Charakter (Bild oben), zahllose Auflevel- und Freischaltoptionen sowie eine Spielart, bei der Ihr Feindwellen erledigt die Option, per Wahl über die nächste Stage zu entscheiden, fehlt jedoch.

Nachdem Ihr zum Start durch ein Tutorial gehetzt werdet, entscheidet Ihr Euch für eine von vier Gottheiten, das legt quasi Eure Klasse fest nach jedem Kampf dürft Ihr diese auf Wunsch aber ändern. Das Kampfsystem erinnert selbstredend an den Storypart, wurde aber der Chaosklingen beraubt – schließlich balgen sich dort namenlose Muskelberge und nicht mehrere Kratosse. Stattdessen attackiert Ihr mit Schwert, Hammer oder Speer, auch Magie-Angriffe, punktgenaues Kontern und sich aufladende Spezialattacken sind von großer Bedeutung. Obwohl die Action anfangs chaotisch wirkt und Ihr Eure Figur schon mal aus den Augen verliert, reicht hirnloses Knopfdrücken nicht – Block- und Konter-Profis zerlegen Euch ohne Energieverlust.

Drei der vier Online-Modi gestalten sich überraschungsarm: Ihr legt Euch mit stärker werdenden Gegnergruppen an (leider unter Zeitdruck, Bild unten), tragt Flaggen durch weitläufige Areale oder balgt Euch mit bis zu sieben weiteren Prügelknaben in kleinen Arenen – wie z.B. dem Rund, in dem Kratos in Teil 3 Herkules zermatscht hat. Das Spannendste sind klar die 4-gegen-4-Schlachten in den interaktiven Riesenarenen: Ihr erobert Altäre, löst Fallen aus, klettert Stockwerke hoch und runter, erfüllt Miniaufgaben und erweckt schlussendlich sogar turmhohe Ungetüme, die Ihr mit Geschick, Teamwork und Timing für Eure Zwecke einspannt.

Kerstin Mayer meint: Hat Kratos am Ende Tränen in den Augen oder habe ich mir das eingebildet? Und warum ist er manchmal richtig nett, anstatt sich wie gewohnt Antworten zu erprügeln? Vielleicht, weil Ascension zehn Jahre vor dem Erstling spielt und jeder hartherzige Negativ-Held ein wenig Vorlaufzeit braucht. Auch wenn mir Teil 3 etwas zu geschmacklos war, einen Kuschel-Kratos wollte ich dann doch nicht. Ansonsten gefällt mir Ascension besser als God of War III – auch weil wieder mehr Wert auf Rätsel- und Entdecker-Passagen gelegt wird (wobei mir diese viel zu leicht sind). Die Frage, ob Sony erneut auf Kratos als God of War hätte setzen sollen, beantworte ich trotzdem mit ”nein“. Es gibt genügend andere Mythologien, durch die ich mich noch nicht gemetzelt habe – ich würde mich also beim nächsten Mal über einen Huitzliputzli freuen, der den aztekischen Pantheon aufmischt…

Matthias Schmid meint: Ascension schafft bei meinen persönlichen Olympischen-Hack’n’Slay-Spielen auf Anhieb den Sprung aufs Stockerl – natürlich hinter den Übersportlern GoW 1 &amp 2. Unterm Strich hat mir das ruhiger erzählte Prequel wieder ausgesprochen gut gefallen. Optisch wird das starke Niveau von Teil 3 gehalten, nur wenn Grüntöne das Bild bestimmen, verziehe ich das Gesicht. Toll hingegen, dass die ansprechende Geschichte auch in stimmungsvoller griechischer Sprachausgabe auf der Blu-ray vorliegt und die Macher nun wieder Rätsel eingebaut haben – für mich stimmt der Mix aus Laufen, Kämpfen und Knobeln jetzt wieder. Leider empfinde ich die Kletterpassagen als komplett überflüssig, auch die Boss-Battles hauen mich nicht aus den Latschen. Der Online-Part erfüllt seinen Zweck, wirkt nicht übermäßig aufgesetzt und überrascht in spielerischer Hinsicht mit coolen Arenen und mehr Tiefgang als erwartet einige Macken (Zeitlimits, austauschbare Kämpfer, zu viel Chaos) verhindern aber, dass ich ihm wohl allzu lang verfallen werde.

Michael Herde meint: Der Mehrspieler-Modus ist mir egal, daher beschränkt sich mein Urteil auf den Solo-Part. Für mich ist Ascension neben Ghost of Sparta der schwächste Teil der Serie, Kratos ist längst ausgelutscht. Da hilft es nicht, dass der mühsam zusammengeklaubte Bodensatz der griechischen Mythologie (Aigaion wer?) profillos bleibt und die holprige Pseudogeschichte nichts zur Kratos-Saga beisteuert. Immerhin gefällt mir das Plus an Rätseln und dass das gewohnte Kampfsystem ein paar Änderungen erfährt, die allerdings nicht alle zünden – die verschiedenen Klingentypen haben zu wenig taktischen Wert, manchmal zweifelte ich auch an der Fairness.

  • spielt zeitlich vor allen GoW-Teilen
  • 4 Elemente für die Chaos-Klingen, dazu gelegentlich aufsammelbare Zweitwaffen
  • deutsche Version ist ungeschnitten
  • 4 Online-Modi (kompetitiv &amp kooperativ)

Ordentliche ”God of War“-Episode, die wenig falsch macht, aber nicht die Begeisterung der PS2-Teile hervorruft; der neue Online-Part ist unterhaltsam.

Singleplayer84
Multiplayer
Grafik
Sound
mog
I, MANIAC
mog

Das Beste ist das nicht spielbare Demo von Last of us in der Collectors Box…. sehr sehr toll…. aber es dauert ja nicht mehr lange… *freu*

bitt0r
I, MANIAC
bitt0r

[quote=Ronyn]

Ich habe mich auch schon keinmal an anderer Stelle
hier ausführlich nicht zu diesem Spiel geäußert.
Ich kann es aber nicht oft genug wiederholen:

[/quote]Damit ist mal wieder alles gesagt.

Saldek
I, MANIAC
Saldek

Habe es etwas über 3h gespielt. Insgesamt ist es mir zu hektisch und unübersichtlich. Meist weiß man gar nicht wo Kratos überhaupt ist.

Ronyn
I, MANIAC
Ronyn

Ich habe mich auch schon keinmal an anderer Stellehier ausführlich nicht zu diesem Spiel geäußert. Ich kann es aber nicht oft genug wiederholen:

Gast

Ich hab mich auch schon zweimal an anderer Stelle hier ausführlich zu dem Spiel geäußert. Daher nur mein Fazit: Es hat richtig Spaß gemacht mal wieder mit Kratos zu rätseln und schnetzeln.

WolfBurrito
I, MANIAC
WolfBurrito

upps.

WolfBurrito
I, MANIAC
WolfBurrito

hab es noch nicht gespielt.schlechter als CoO. kann es kaum sein. alle anderen teile fand ich alle gut bis super.

Threepwood
I, MANIAC
Threepwood

VETO!Nicht geschnitten (aka. 100% UNCUT) ist irreführend. Es mag zwar zutreffen, dass keine Szenen rausgeschnitten wurden, aber Sie wurden zensiert:http://www.schnittberichte.com/schnittbericht.php?ID=27757Marketinglüge!

ChondrinEnigma
I, MANIAC
ChondrinEnigma

Persönlich fand ich Acension ziemlich gut! Stellenweise sogar besser als Teil 3 anhand des höheren Rätsel Anteil. Und auch der Multiplayer rockt ziemlich. Macht einfach mal spaß mit Freunden Online im GoW Stil zu prügeln.

Spriggan
I, MANIAC
Spriggan

[quote=Sauerland ist Schauerland]

Man munkelt, dass Kratos einen römischen Zwillingsbruder haben wird. 😉

[/quote]Von dem hab ich auch schon gelesen, finde die Römer ja an sich auch sehr interessant aber da die Römer ihre Mythologie eigentlich ziemlich dreist von den Griechen “”gestohlen”” haben befürchte ich das ein GoW in mit den Römern den bisherigen zu ähnlich wäre…

Sauerland ist Schauerland
I, MANIAC
Sauerland ist Schauerland

Ich fand es sehr gut. Das einzige Manko für mich war, dass die ganze griechische Prominenz schon abgemetzelt wurde. Die 100% uncut Geschichte war natürlich total daneben, auch wenn ich es mehr auf den Publisher als aufs Spiel an sich schiebe.[quote=Spriggan]

Um mich bei Frau Mayer’s Meinung anzuschliessen: Ich persönlich würde mich mal über nen Ableger in der Nordischen Mythologie freuen, mit verschneiten Bergen, Asgard, Utgard und fiesen Wikingern mit langen Bärten und grossen Äxten sowie einer Midgardschlange und dem Fenriswolf 😀

[/quote]Man munkelt, dass Kratos einen römischen Zwillingsbruder haben wird. 😉

Spriggan
I, MANIAC
Spriggan

Um mich bei Frau Mayer’s Meinung anzuschliessen: Ich persönlich würde mich mal über nen Ableger in der Nordischen Mythologie freuen, mit verschneiten Bergen, Asgard, Utgard und fiesen Wikingern mit langen Bärten und grossen Äxten sowie einer Midgardschlange und dem Fenriswolf 😀

Kakyo
I, MANIAC
Kakyo

ka ich kann nur sagen vollkommen unabhängig von der wertung für mich persönlich (neben CoO) das schlechteste GoW ever…. begründung? hab ich mich schon mehr als genung an anderen stellen im netz ausgelassen…. kein bock mehr ^^