Hard Reset: Redux – im Test (XOne)

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Hallo liebe Old-School-Ego-Shooter-Fans. Schon aus dem Nach-Doom-Koma erwacht? Dann wartet mit Hard Reset: Redux ein weiterer Titel ganz nach Eurem Geschmack auf Euch, der Serious Sam und Painkiller zitiert und ursprünglich 2011 auf PC erschien. Im Klartext heißt das: rückwärts laufen und ballern, bis der Arzt kommt – mit allem Für und Wider, welches das Wort ”Old School” mit sich bringt! Als Schauplatz für das Fließband-Gemetzel dient eine dunkle verregnete Cyberpunk-Stadt, in der an jeder Ecke nicht nur Munition, Lebensenergie und Secrets warten, sondern auch jede Menge (bio-)mechanisches Feindvolk.

Von kleinen explodierenden Kugelrobotern über T-800-Kopien und Cyber-Zombies bis zum turmhohen Atlas-Titanen wollen Euch Hunderte Gegner in den linearen Levels das Fleisch von den Knochen reißen. Zur Wehr setzt sich Euer treuer Soldat mit zwei Distanzwaffen und einem Schwert. Die beiden Ballermänner rüstet Ihr, genug Upgradepunkte vorausgesetzt, an in den Levels verteilten Stationen auf. So lässt sich das Maschinengewehr später jederzeit zum Raketenwerfer oder zur Schrotflinte umbauen, während das Plasmagewehr zur Railgun oder zum Elektro-Mörser wird. Praktischerweise gibt es trotzdem nur zwei Munitionstypen. Euer Alter Ego darf ebenfalls aufgelevelt werden, etwa mit einem schneller regenerierenden Schild und einer Zeitlupe, die kurz vor seinem Tod einsetzt. So gerüstet sind die Ballereien knackig, aber nie unfair, und bekommen durch viel explodierendes Levelinventar taktische Würze.

Gehörig versalzen wurde indes die Technik. An den groben Gegnermodellen und dem kargen Leveldesign sieht man das Alter des Spiels, durch die andauernden Explosionen und die schiere Masse von Feinden fallen diese Punkte aber nicht so sehr ins Gewicht. Viel mehr stören Tearing, ständiges Ruckeln, wenn viele Mörderroboter auf dem Bildschirm sind, und kurze Pausen, wenn Levelabschnitte geladen werden. Schade, bei solch altem Dauergeballer sind 60 Bilder pro Sekunde auf den aktuellen Konsolen eigentlich Pflicht! Dazu mussten wir das Spiel einige Male neu starten, weil ein Zwischenboss nur noch unbeteiligt in der Gegend herumstand und keinen Schaden mehr nahm oder Türen sich nicht öffnen wollten. Problematisch für Spieler, die an Motion Sickness leiden, ist außerdem das Schwanken der Spielfigur, das sich in den Optionen nicht deaktivieren lässt – bei Seitwärtsbewegungen kippt der Boden leicht, wie auf einem Schiff. Bei den hektischen Schießereien kann das für Übelkeit sorgen. Dafür ist das Abenteuer nach rund fünf Stunden schon vorbei. Müsst Ihr mal durchatmen, lässt sich Euer Fortschritt jederzeit manuell speichern, dann startet Ihr exakt von diesem Punkt aus erneut.

Tobias Kujawa meint: Wie man Old-School-Ego-Shooter-Action heutzutage zu altem Glanz verhilft, zeigte id Software kürzlich mit Doom. Und auch Flying Wild Hog hat 2013 mit Shadow Warrior eine gelungen inszenierte Hommage geschaffen. Doch Hard Reset, von dem ich bisher nur Gutes aus dem PC-Lager gehört hatte, will mir aufgrund der technischen Mängel einfach nicht gefallen. Vom massiven, nicht abschaltbaren Kopfwackeln des Helden wird mir schlecht, und für Ruckler und Tearing habe ich bei einem grafisch so simplen Spiel kein Verständnis. Positiv anmerken möchte ich die motivierende Suche nach Secrets und die spektakulären Schießereien, die sich dank explosiver Fässer und Autos sowie Blitze schleudernder Automaten und Klimaanlagen zu wahren Feuerwerken entwickeln.

+ simple Hirn-aus-und-los-Daueraction
+ versteckte Upgrades motivieren zur Schatzsuche
+ explosives Levelinventar taktisch nutzbar

– Ruckler, Tearing, Ladepausen beim Betreten neuer Areale
– schwankender Blickwinkel sorgt für Übelkeit

Old-School-Dauerfeuer im Cyberpunk-Look, das technisch unsauber vom PC portiert wurde.

Singleplayer60
Multiplayer
Grafik
Sound