MySims – im Klassik-Test (DS)

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Utopia ist endlich da. ­MySims auf dem Wii macht Euch zum Städteplaner, Bauherren, Innenarchitekten, Möbeldesigner und örtlichen Seelsorger – in einer Person.

Wenn Ihr zu Beginn in Eurer Stadt eintrefft, steht Euch zunächst ein sehr begrenztes Areal mit 15 Grundstücken zur Verfügung, auf denen Ihr in Drag’n’Drop-Manier mittels Wiimote die Häuser für neu hinzugezogene Sims errichtet – Lego für große Leute. Hier ist Kreativität gefragt, denn das zu erschaffende Domizil soll nicht nur Euch gefallen, sondern vor allem den Geschmack des zukünftigen Bewohners treffen. Steht das Haus schließlich, beginnt die eigentliche Arbeit in Eurer Werkstatt: Betten, Kühlschränke, Karaoke-Anlagen, Toiletten, Whirlpools, vielleicht auch mal eine Orgel – die Einrichtungswünsche der Sims werden im Laufe der Zeit immer spezieller und anspruchsvoller. Die ’Essenzen’ geben dem Stück schließlich – im wahrsten Sinne des Wortes – den nötigen persönlichen Anstrich. Hier ist jedoch Vorsicht geboten, denn jeder Sim hat seine persönlichen Vorlieben: So wird Bibliothekarin Elvira die strebsamen Essenzen (wie Bleistifte oder Globen) dem Gruselflair vorziehen, der beispielsweise durch schwarze Rosen, Augäpfel, Fischgräten oder Trauer-Essenzen erzeugt wird.

Wer vom Bauen erst mal genug hat, kann einen kleinen Spaziergang durch die aufblühende Stadt unternehmen und nebenbei Ausschau nach bis dato unbekannten Essenzen halten. Manche müssen von den Bäumen geschüttelt, andere ausgegraben werden; auch in Seen, Höhlen, auf dem Friedhof und im Meer gibt es Neues und einiges Kurioses zu entdecken.

Apropos Utopia: Geld gibt es in der MySims-Wii-Welt ebensowenig wie eine strikte Trennung zwischen ’Mein’ und ’Dein’. Zu jeder Tages- und Nachtzeit könnt Ihr durch die Häuser anderer Leute spazieren und wahlweise vom fremden Tellerchen essen, im fremden Bettchen schlafen oder auch mal die gesamte Einrichtung mitgehen lassen. Ihr werdet jedoch schnell feststellen, dass Fiesheiten in einer von solch naiver ­Gutmütigkeit geprägten ­Friede-Freude-­Eierkuchen-Welt keinen rechten Spaß machen. Alternativen gibt es mehr als genug: mit Gino Pizzateig kneten, Spielhallenbesitzer Viktor zu einem Match auf dem Game Boy herausfordern, eine ­Séance abhalten – die Möglichkeiten sind zahlreich, denn jeder Charakter ist in seiner urkomisch präsentierten Klischeebeladenheit einzigartig.

Bedauerlicherweise bleibt die DS-Version trotz niedlicher Grafik weit hinter dem großen Wii-Bruder zurück. Die gestalterischen Möglichkeiten sind begrenzt, die Charaktere beliebig, die Minispiele (Angeln, T-Shirts designen etc.) unausgegoren; der Spielablauf schleppt sich zäh dahin und der Baumodus (zentrales Element der Wii-Version) wurde zusammen mit den Essenzen gar abgeschafft. Schade, denn der Charme der Konsolenfassung ließ sich bei diesen zahlreichen Beschneidungen nicht auf den DS retten.

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