nail’d – im Test (360)

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Im Osten hat man scheinbar genug vom Western: Zumindest war das polnische Entwicklerteam Techland nach zwei Call of Juarez-Ego-Shootern der Cowboys überdrüssig und versucht sich nun an Stahlrössern. Genauer gesagt schwingt Ihr Euch beim neuen Projekt nail’d in die Sättel von Motocrossbikes oder vierrädrigen ATV-Quads und heizt ohne Rücksicht auf Verluste durch die HD-Prärie.

In vier Umgebungen von Griechenland über die Anden, Arizona und den Yosemite National Park geht es nur darum, auf 14 Kursen als Erster im Ziel zu sein. Dabei gebt Ihr Vollgas und kümmert Euch nicht um komplizierte Elemente wie Stunts, lediglich ein Boost-Temposchub kommt auf Knopfdruck zum Einsatz. Der lädt sich nicht von alleine auf, deswegen saust Ihr durch spezielle Tore und flammende Ringe oder rempelt die Konkurrenz, um ihn zu füllen. Neben normalen Wettfahrten stehen gelegentlich Läufe an, bei denen diese Aktionen im Mittelpunkt stehen, manchmal werden aber auch Kollisionen ganz abgeschaltet oder der Boost unbegrenzt zur Verfügung gestellt. Etwas Alibi-Anspruch wird mit der Option, sich sein eigenes Vehikel aus Bauteilen zusammenzuschrauben, angedeutet, im Rennalltag merkt Ihr die Unterschiede der Konfigurationen aber kaum.

Klingt ziemlich anspruchslos? Tiefgang ist in der Tat nicht die Stärke von nail’d, dafür wurde das Augenmerk auf eine spektakuläre Kursgestaltung gelegt. Gewagte Sprünge in die Tiefe, extrem steile Abhänge und wilde Kurven gehören ebenso zum Programm wie haarsträubende Fahrten durch Verkehrstunnel, über schmale Brücken oder auch an einer Staumauer entlang. Grafisch erinnert die Inszenierung an Disneys Quad-Flitzerei Pure, nur wesentlich überdrehter. Dabei meinte es Techland etwas zu gut mit dem Spektakel: Regelmäßig verliert Ihr im Gemisch aus Höllentempo, mit Details vollgestopfer Umgebung und ziemlich nah an Eurem Vehikel sitzender Kameraperspektive den eigentlichen Pfad aus den Augen und müsst Euch dann auf Euren Instinkt verlassen. Das geht häufig gut, doch plötzliche Crashs sind ebenso keine Seltenheit, zumal so mancher Sprung ohne Turboeinsatz unweigerlich in einem Abgrund endet. Klar ist dabei eins: So konsequent wie in nail’d wurde die ’Hirn aus, Hauptsache schnell und spektakulär’-Maxime lange nicht mehr zelebriert.

+ völlig durchgeknallte Kursgestaltung
+ rasantes Tempo
+ unkompliziertes Rasen

– Streckendesign und Kameraführung verwirren häufiger
– nicht immer nachvollziehbare Unfälle
– kaum Tiefgang

Ulrich Steppberger meint: War Euch Pure zu intellektuell? Dann könnte nail’d genau das Richtige für Euch sein! Selbst für einen Arcade-Raser ist die polnische Querfeldein-Heizerei geradezu sensationell anspruchslos – ’Vollgas und fertig’ lautet die Devise. Nun bin ich durchaus ein Freund von zugänglichen Rennspielen, doch einen Hauch mehr Tiefgang wünsche ich mir trotzdem, zumal nail’d es in anderen Aspekten etwas übertreibt: Die spektakulären Strecken mit ihren wilden Sprüngen und Gefällen entpuppen sich in Verbindung mit der hektischen Kamera als unübersichtlich, die Routenfindung und Unfallvermeidung ist immer wieder Glückssache. Weil das Ganze aber attraktiv in Szene gesetzt ist und ansprechendes Tempogefühl aufkommt, lockt die Raserei immer wieder mal ans Joypad – für längerfristige Ausfahrten ist sie mir aber zu flach.

Rasantes Arcade-Offroad-Spektakel mit schicker Optik, dem aber jeglicher Tiefgang und eine gute Portion Übersicht abgeht.

Singleplayer69
Multiplayer
Grafik
Sound
Tiuri
I, MANIAC
Tiuri

“”Nail’d”” hat mich auf der GamesCom letztes Jahr schier umgehauen, das Spiel hat super viel Spaß gemacht und daher: Wertung hin oder her, ich werd’s mir kaufen. 🙂

ThronTier
I, MANIAC
ThronTier

also Pure ist jawohl Hundert mal besser

DamnPhoenix
I, MANIAC
DamnPhoenix

“”laaaaaaame””…um’s mal kurz und bündig auf’n Punkt zu bringen!