R-Type Dimensions – im Klassik-Test (360)

0
318
Spiel:
Publisher:
Developer:
Genre:
Getestet für:
Erhältlich für:
USK:
Erschienen in:

R-Type von Irem kam 1987 in die Spielhallen und setzte Maßstäbe: Die spektakuläre Bitmap-Grafik ließ Konkurrenten wie ”Gradius alt aussehen, der strategische Einsatz des Begleiter-Satelliten ermöglichte neue taktische Kniffe. Die teils riesigen Endgegner gab es in dieser Form noch nie, vor allem die Weltraum-Ameise des ersten Levels wurde zur Ballerspiel-Ikone. Ebenfalls herausragend: das gigantische Raumschiff, das praktisch den kompletten dritten Level darstellte. Dass der 1989 erschienene Nachfolger die hohen Erwartungen nicht ganz erfüllen konnte, ist dagegen weniger überraschend.

Beide Titel sind zusammen als R-Type Dimensions in der Xbox Live Arcade erhältlich – leider blieb der noch nie umgesetzte dritte Teil (R-Type Leo) ein weiteres Mal außen vor. Am Grundgerüst wurde nicht geschraubt: Wie gehabt fliegt und ballert Ihr Euch per Raumschiff durch acht bzw. sechs fordernde Levels, die exakt denen der Automaten-Originale entsprechen. Dafür wurde in Sachen Optik und Spieloptionen ordentlich draufgepackt. Die traditionelle Pixelgrafik genießt Ihr entweder originalgetreu oder sie wird in ein Automatenmodell eingebettet, bei dem sich sogar der Steuerknüppel korrekt mitbewegt – als Gag nett, doch für den ernsthaften Ballereinsatz untauglich. Alternativ steht erfreulich werkstreue Polygongrafik parat: Statt unnötige Verschlimmbesserungen hineinzupacken, wurden die klassischen Formen schnörkellos umgesetzt und die Hintergründe behutsam aufgemotzt. Das Ergebnis bringt vor allem in der leicht nach hinten gekippten Ansicht gelungenen Retro-Chic rüber. Wer mag, darf sogar jederzeit auf Knopfdruck zwischen 2D und 3D wechseln.

Spielerisch gesellen sich zum Automatenmodus zwei neue Varianten: So dürft Ihr zu zweit gleichzeitig loslegen (an einer Konsole oder online) oder ein ’Endlos’-Spiel wagen. Dabei fliegt Ihr mit unendlich Leben durch die ­Levels und macht beim Ableben an der gleichen Stelle weiter. Puristen mag es bei dem Gedanken grausen, doch so können auch weniger perfekte Spieler endlich mal alle Abschnitte erleben. Dabei wird klar, dass die Ballereien bei aller Liebe in die Jahre gekommen sind: Gerade Teil 2 geizt nicht mit frustigen Stellen, bei denen ohne Satellit und/oder Auswendiglernen öfters nichts geht. Trotzdem lohnt sich das Gesamtpaket nicht nur für ausgebuffte Retro-Freunde – Letztere dürfen ruhig noch einen Punkt auf die Spielspaß-Wertung drauflegen.

Shoot’em-Up-Klassiker im Doppelpack mit schicker Grafik.

Singleplayer70
Multiplayer
Grafik
Sound