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Spiel: | Racing Simulation 2 |
Publisher: | Ubisoft |
Developer: | Ubisoft |
Genre: | Rennspiel |
Getestet für: | PS |
Erhältlich für: | PS |
USK: | |
Erschienen in: | 5 / 1999 |
Ubisoft ändert den Rhythmus: Während Psygnosis, seines Zeichens Spezialist für offizielle Formel-1-Spiele auf der Playstation, das jährliche Sequel erst gegen Ende der Rennsaison fertigstellt, wagt sich Debütant Ubisoft mit Racing Simulation 2 schon zu Beginn des diesjährigen F1-Zirkus auf den Asphalt.
Auf der Strecke blieb jedoch schmückendes Lizenz-Beiwerk, das Sony-Fans gewohnt sind: Da Ubisoft die Produktion des Spiels gleich über drei Kontinente koordinieren mußte (Programmierung in China, Spieldesign in Kanada und Frankreich), blieb kein Geld mehr für ein Ecclestone-Notopfer übrig. Prompt muß Ubisoft auf alle Insignien der FIA verzichten. Die Folgen für den interaktiven Schumi-Fan sind schwerwiegender als ein Ferrari-Getriebeschaden, denn weder Original-Teams noch Rennstall-Technik oder Fahrer-Helden wagen sich auf die Playstation. Geduldige Zeitgenossen fummeln deshalb im Editor an Pseudonymen wie “Hansfazen” herum, doch leider hat die Sache einen Haken: Die Texturen der knalligen Fantasie-Flitzer dürfen nicht frei bepinselt werden, und alle Teams scheinen über exakt dieselben Motoren zu verfügen. Damit platzen vor allem herausfordernde Motivations-Szenarios wie “Ich will mit Takagi den vorletzten Platz erreichen” oder “Mal sehen, wie der Williams gegen einen McLaren beschleunigt”. Wenigstens wurden 16 Originalstrecken der WM auf Playstation-Niveau herunterkonvertiert – getarnt als simple Ländernamen, doch inklusive der Werbetafeln einiger prominenter F1-Partner wie Bridgestone oder Bic.
Habt Ihr Euch als inoffizieller Editor-Schumi in die Konkurrenz eingeschrieben, bleibt Euch die Wahl zwischen vier Spielmodi: Beim Zeitfahren droht Langeweile, deshalb entscheidet Ihr Euch zwischen Arcade, Einzelrennen und Meisterschaft. Ersterer Modus enthält Euch die meisten Kurse vor. Nur wenn Ihr bei drei Anfangsrennen innerhalb des Zeitlimits navigiert, bleibt die Kutsche im Rennen, und Ihr dürft Euch am nächsten Test beteiligen. Das Fahrverhalten ist hier kompromißlos auf “Action” getrimmt, nervige Abstecher ins Gras passieren selbst ungeübten Fahrern kaum. Dazu trägt vor allem eine Kursübersicht bei, die Anfängern den Verlauf der meist flachen Strecken zeigt. Wettermacher Petrus indes knausert: Recht eindimensional bruzelt Ihr entweder unter südlicher Sonne oder rast durch deprimierend graue Regenschauer. Dazwischen gibt’s nix: Auch Wetterwechsel sind nicht vorgesehen, und deshalb braucht Ihr keine Angst vor kapitalen Fehlern bei der Wahl zwischen Slicks und Profilreifen zu haben.
Ich fand es auf dem Dreamcast Bombe