Racing Simulation 2 – im Klassik-Test (PS2)

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Zurück zum Arcade-Rennen: Schon in diesem Modus fallen dem Psygnosis-gestählten Formel-Vete­ranen die aggressiven CPU-Gegner auf. Ubisoft studierte die in dieser Hinsicht problematischen Vor­bilder und schaffte es, der Meu­te rudimentäre Steuer-Intelli­genz einzutrichtern. Lästige Staus nach Un­fällen sind passé, die Fahrer nutzen ihren künstlichen Weit­blick nicht nur zum individuellen Ausweichen, sondern auch zum Überholen: Auf simple Blocka­de-Manöver Eurerseits reagieren sie mit einem kurzen Schlenker, und schon rutscht Ihr einen Platz nach hinten. Solche Positions­wechsel werden leider nicht kommentiert, auch frenetisch jubelnde Zuschauer bleiben zuhause. Komisch: Zwar empfiehlt RTL-Meister­inter­viewer Kai Ebel auf der Verpackung das Ubi­soft-Spiel, doch von hochgeistigen Anmerkungen keine Spur.

Lediglich der Boxenfunk meldet sich mit einem schüchternen “Falsche Richtung” zu Wort, wenn Ihr Euch auf dem Kiesbett vergnügt. Habt Ihr die Schäden auf “realistisch” gestellt und die Option “Einzel­rennen” aktiviert, läßt selbst ein Spoi­ler­verlust das Boxenteam kalt. Eine grüne Skizze am rechten Bildrand informiert Euch über Reifenzustand und Spoiler, bei Pro­blemen kurvt Ihr an die Boxen­gasse und laßt eine sekundenkurze Tank- und Reparaturprozedur über Euch ergehen. Bei der Ausfahrt haltet Ihr automatisch das Tempolimit ein, danach geht’s in die Vollen. Anfänger werden trotz der aberwitzigen Geschwindigkeit, die ohne Stottern und Ruckeln vermittelt wird, von der auto­matischen Bremshilfe vor Kurven sanft abgefangen. Profis müssen manuell mit dem stetigen Voll­gas/Voll­bremsungs-Marathon zurechtkommen. Wer mehr Übersicht benötigt, schaltet aus den zwei Per­spektiven im Auto (Cockpit und sichtbare Frontpartie) in die Außenansicht, wo vor allem im Splitscreen-Modus Kurven früher zu sehen sind.

Die Rennen gestalten sich aufgrund zahlreicher Überholmanöver zwar unrealistisch, aber spannend: Durch die hohe Geschwindigkeit ergeben sich zwangsläufig mehr Fahrfehler als bei den lang­sameren Konkurrenz-Spielen, und meist verliert Ihr bei einem Rutsch ins Gras gleich völlig die Kontrolle. Passiert das zu häufig, grübelt Ihr über den acht Einstell­optionen des Fahrwerks. Von der Chassis-Höhe über die Getriebeab­stu­fung bis hin zu Sprit­menge und Fede­rung verstellt Ihr die wichtigsten Para­meter in Menüs. Die Rundenzahl stellt Ihr in Prozent­werten eines “echten” Rennens ein, außerdem aktivieren Profis den “Expert”-Modus – hier verhalten sich Eure Gegner, als hätten sie literweise Energy-Drinks getankt.

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Ich fand es auf dem Dreamcast Bombe