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Zurück zum Arcade-Rennen: Schon in diesem Modus fallen dem Psygnosis-gestählten Formel-Veteranen die aggressiven CPU-Gegner auf. Ubisoft studierte die in dieser Hinsicht problematischen Vorbilder und schaffte es, der Meute rudimentäre Steuer-Intelligenz einzutrichtern. Lästige Staus nach Unfällen sind passé, die Fahrer nutzen ihren künstlichen Weitblick nicht nur zum individuellen Ausweichen, sondern auch zum Überholen: Auf simple Blockade-Manöver Eurerseits reagieren sie mit einem kurzen Schlenker, und schon rutscht Ihr einen Platz nach hinten. Solche Positionswechsel werden leider nicht kommentiert, auch frenetisch jubelnde Zuschauer bleiben zuhause. Komisch: Zwar empfiehlt RTL-Meisterinterviewer Kai Ebel auf der Verpackung das Ubisoft-Spiel, doch von hochgeistigen Anmerkungen keine Spur.
Lediglich der Boxenfunk meldet sich mit einem schüchternen “Falsche Richtung” zu Wort, wenn Ihr Euch auf dem Kiesbett vergnügt. Habt Ihr die Schäden auf “realistisch” gestellt und die Option “Einzelrennen” aktiviert, läßt selbst ein Spoilerverlust das Boxenteam kalt. Eine grüne Skizze am rechten Bildrand informiert Euch über Reifenzustand und Spoiler, bei Problemen kurvt Ihr an die Boxengasse und laßt eine sekundenkurze Tank- und Reparaturprozedur über Euch ergehen. Bei der Ausfahrt haltet Ihr automatisch das Tempolimit ein, danach geht’s in die Vollen. Anfänger werden trotz der aberwitzigen Geschwindigkeit, die ohne Stottern und Ruckeln vermittelt wird, von der automatischen Bremshilfe vor Kurven sanft abgefangen. Profis müssen manuell mit dem stetigen Vollgas/Vollbremsungs-Marathon zurechtkommen. Wer mehr Übersicht benötigt, schaltet aus den zwei Perspektiven im Auto (Cockpit und sichtbare Frontpartie) in die Außenansicht, wo vor allem im Splitscreen-Modus Kurven früher zu sehen sind.
Die Rennen gestalten sich aufgrund zahlreicher Überholmanöver zwar unrealistisch, aber spannend: Durch die hohe Geschwindigkeit ergeben sich zwangsläufig mehr Fahrfehler als bei den langsameren Konkurrenz-Spielen, und meist verliert Ihr bei einem Rutsch ins Gras gleich völlig die Kontrolle. Passiert das zu häufig, grübelt Ihr über den acht Einstelloptionen des Fahrwerks. Von der Chassis-Höhe über die Getriebeabstufung bis hin zu Spritmenge und Federung verstellt Ihr die wichtigsten Parameter in Menüs. Die Rundenzahl stellt Ihr in Prozentwerten eines “echten” Rennens ein, außerdem aktivieren Profis den “Expert”-Modus – hier verhalten sich Eure Gegner, als hätten sie literweise Energy-Drinks getankt.
Ich fand es auf dem Dreamcast Bombe