ReCore – im Test (XOne)

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Was kommt dabei heraus, wenn sich Mega Man-Erfinder Keiji Inafune mit ein paar Metroid Prime-Machern zusammentut, um ein neues Videospiel zu entwerfen? ReCore! Die Zutaten für den Xbox-One-exklusiven Action-Adventure-Cocktail klingen nicht sehr einfallsreich, das Ergebnis ist dafür überraschend neuartig im Geschmack. Man nehme einen lebensfeindlichen, teils kargen Himmelskörper wie in Lost Planet und baue daraus eine weitläufige Hub-Welt mit viel Zeug zum Entdecken und Finden wie in Rise of the Tomb Raider. Weitere Hauptbestandteile sind Hüpf- und Baller-Passagen der Marke Ratchet &amp Clank sowie ein Waffensystem, das an die Metroid Prime-Serie erinnert. Fehlt noch ein zoomorpher Begleiter aus Blech à la Mega Man und schon ist ReCore fertig. Das ist freilich etwas kurz gedacht, hilft aber bei der Einordnung – habt Ihr für eines oder mehrere der genannten Games etwas übrig, könnte Euch auch ReCore gefallen…

Heldin des Spiels ist Mechanikerin Joules, die auf dem Planeten Neu-Eden aus dem Kälteschlaf erwacht – mal eben ein paar Jahrhunderte zu spät. Derweil haben sich feindlich gesinnte Blechkameraden ausgebreitet, die Euch an der friedlichen Erkundung hindern wollen. Was wie eine unspektakuläre, aber doch immerhin interessante Story-Eröffnung klingt, ist nicht mehr als ein Strohfeuer – der kaum vorhandenen Geschichte und lahmen Charaktere wegen werdet Ihr ReCore nicht genießen. Viel mehr Einfallsreichtum und Esprit floss in die Gestaltung der Welt – mit weitläufigen Sandflächen, spannenden Hüpfpassagen, mal düsteren, mal bunten Kerkern und coolen Gebäudegerippen auf der Oberfläche. Die eigentlichen Hauptdarsteller heißen aber Mack, Seth und Duncan – Joules Robofreunde (die Ihr im Verlauf des Abenteuers findet) sind wichtige Helfer im Kampf und zudem so sympathisch modelliert wie charmant animiert.

Joule sprintet, (doppel-)springt und dasht durch die virtuelle Sandwüste und legt sich mit allerlei Blechfeinden an: Ihr gebt ihnen mit dem Strahlen-MG Saures, ladet besonders dicke Energiesalven auf oder erteilt Eurem KI-Robo den Befehl zum Zuhauen.

Derweil solltet Ihr die Farbe der Gegner berücksichtigen, die sich auch während der Action ändert: Schaltet Eure Knarre in den entsprechenden Farbmodus, um mehr Schaden anzurichten. Vor allem im Duell mit mehreren Feinden (was häufig vorkommt), ergibt sich ein dezent hektisches, aber dynamisches und spaßiges Actionballett, das Taktik und schnelle Reflexe erfordert.

Habt Ihr die Energieleiste eines Feindes bis zu einem bestimmten Punkt geschröpft, könnt Ihr auf Knopfdruck ein Tauziehen initiieren, um seinen Kern zu extrahieren und ihn sofort zu killen. Scheitert der Versuch, gewinnen vor allem Bossgegner Energie zurück. Wer geschickt Combos verkettet, verdient sich einen Sofort-Kern-Klau, der obendrein wie eine kleine Smartbomb wirkt. Der Support Eurer Robo-Begleiter variiert: Hund Mack rammt Feinde, Gorilla Duncan hat Feuerfäuste und Krake Seth liefert Raketenunterstützung. Auch abseits der Action erweitern die Roboter Eure Fähigkeiten: Sie erschnüffeln im Sand schlummernde Schätze, brechen Türen auf, nutzen Windströmungen oder kraxeln an Schienen hoch. Ein Begleiter ist stets an Eurer Seite, per Schultertasten-Kommando wird er durch einen zweiten ersetzt. Welche zwei das sind, legt Ihr an Portalen fest.

In Joules Raumschiff wiederum münzt Ihr erbeutete Ressourcen in Baumaterial um, schaltet Baupläne für verbesserte Robo-Einzelteile frei und dürft sogar die Kerne Eurer Helfer tauschen. Das Problem: All das hat bis auf kosmetische Änderungen kaum Auswirkungen, durch das Auto-Aufleveln bei Kämpfen werdet Ihr auch so immer stärker, akribische Feinjustierung bringt keinen entscheidenden Vorteil.

In Verbindung mit den elend langen Ladenzeiten – bis zu zwei Minuten beim Nutzen der Schnellreise-Funktion – gelangen selbst entspannte Zocker in der zweiten Spielhälfte an ihre Geduldsgrenzen: Ihr habt dann nämlich mehr als drei Robotertypen, könnt aber nur drei an den Schnellreise-Portalen parken. Ein Beispiel: Ihr verbaut ein neues Roboter-Teil im Schiff, danach reist Ihr in die Wüste. Dort aber braucht Ihr zur Bergung eines Schatzes eine Fähigkeit, die keiner der drei Blechfreunde hat. Also müsst Ihr nicht nur zurück zum Portal, sondern auch noch zwei lange Ladepausen in Kauf nehmen, bis der richtige Begleiter an Ort und Stelle ist – im Nu sind zehn Minuten um und Ihr seid frustriert. Hat ein Entwickler derart Probleme mit den Ladezeiten, muss er die Konfiguration und das Austauschen der Helfer doch wenigstens unterwegs im Menü erlauben!

Matthias Schmid meint: Ich habe mich spontan in das unverbrauchte Spielkonzept und die Roboter-Helfer verliebt. Die Steuerung flutscht, die Ballereien gehen gut von der Hand, die Sprungpassagen sind spaßig und das Erkunden der Welt macht Laune. Warum dann nur 75 Spielspaßpunkte? An der mal schicken, mal mauen Grafik und gelegentlichen Bugs (Wo ist der Questmarker hin?) liegt es nicht – auch die Tatsache, dass das Verbessern meiner Roboter kaum spielerische Vorteile bietet, könnte ich verschmerzen. Richtig fies sind jedoch die Ladezeiten und das Robo-Tausch-System, das diese Ladezeiten auch noch in den Vordergrund rückt. Vor allem im letzten Spieldrittel bauen die Entwickler unschöne Hürden ein, die Euch zum Sammeln von Energiekernen zwingen – so was macht man einfach nicht! Ohne diese Ärgernisse wäre mir ReCore noch viel sympathischer.

  • Mix aus Ballern, Hüpfen und Suchen
  • passable deutsche Synchro-Sprecher
  • etliche optionale Dungeons
  • mit erbeuteten Ressourcen könnt Ihr Eure Roboter-Helfer aufrüsten

Trotz viel zu langer Ladezeiten bringt ”ReCore” frischen Wind ins Action-Adventure-Genre: sympathische Baller-Hüpf-Mixtur mit Robo-Freunden.

Singleplayer75
Multiplayer
Grafik
Sound
OPA1955
I, MANIAC
OPA1955

Ich für meinen Teil finde das Spiel echt gut.Habe die Hauptfiguren fast auf oberstes Level gespielt und mache mich nun an die Verliese.Habe jetzt ca. 30 Std. gespielt und es macht immer noch Spass.

D00M82
Moderator
D00M82

Ich war auch zufrieden. Kein Meisterwerk aber schon in Ordnung.

Blacklich
I, MANIAC
Blacklich

Für mich hat sich der Kauf gelohnt

Gast

Eine absolute Enttäuschung dieses Spiel. Ich finde 75% zu hoch angesetzt. 60% finde ich treffender. Ich fand das Spiel voll verhunst. Wirkte unfertig, die RPG Elemente waren total unpassend, das Gameplay nutzte sich zunehmend ab, die Oberwelt war öde, total viele, komische Gameplay Entscheidungen. Hab die Gurke nach ca 1 Woche wieder verkauft

Blacklich
I, MANIAC
Blacklich

Ich abab ReCore und finde es richtig gut, man merkt es dem Spiel an das etwas von Mega Man und Metriod Prime, drin steckt