Rocksmith+ – im Test (PS4 / PS5)

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Meine spontane Reaktion nach dem Installieren der PS5-Version und dem Abfeuern der ersten verzerrten E-Gitarren-Töne: ”Das Ding ist unspielbar!” Was mich zu dieser harschen Aussage veranlasste? Der nicht zu behebende Audio-Versatz zwischen Anschlag der Gitarrensaite und der Tonausgabe via Headset oder TV-Lautsprecher. Ich habe alle Einstellungen auf PS5- und TV-Seite ausprobiert, aber die durch die HDMI-Übertragung verur­sachte Verzögerung blieb bestehen und machte Timing-korrektes Spielen mit meinem Equipment (PS5 mit LPCM-Tonsetting, LG OLED im Gaming-Mode, Ton via TV-Boxen oder Kopfhörer am DualSense) zum frustrierenden Krampf. Die Lösung? Das Spiel auf der PS4 ­installieren, den Ton per optischem Digitalkabel abgreifen und via Kopfhörerverstärker und Over-Ears in den Gehörgang schicken – mit dem Ergebnis, dass der Audio-Lag plötzlich auf ein akzeptables Minimum reduziert ist.

Ich rate daher allen Interessierten: Nutzt den Gratis-Testzeitraum, um Rocksmith+ mit Eurem Zocker-Setup auszuprobieren. Nur wenn sich hier die Tonverzögerung in für Euch vertretbaren Grenzen hält, solltet Ihr über ein Abo nachdenken.

Nach der langen, aber äußerst wichtigen Vorrede zum Inhaltlichen: Rocksmith+ baut auf den Vorgängern auf, fügt ­einige frische Aspekte hinzu, lässt aller­dings auch lieb gewonnene ­Features weg. Die zwei größten Neuerungen: Erstens ist das Lernprogramm jetzt als Abo-Modell angelegt und zweitens kann man neben Gitarre und Bass nun Piano üben. Das Abo-System hat den Vorteil, dass jeden Monat Zusatzinhalte (etwa Songs oder Übungsvideos) ohne weitere Bezahlung hinzukommen; allerdings wird das Ganze auf längere Sicht auch ein teurer Spaß. Weggefallen ist indes der geniale ”Session”-Modus aus Rocksmith 2014, in dem man mit virtuellen Begleitinstrumenten jammen konnte.

Erhalten blieben die durchdachte Visualisierung von Noten und Akkorden, die durch eine TAB-Option erweitert wurde, die dynamische Schwierigkeit, der Riff Repeater, professionell aufbereitete Tutorialvideos, gut gemachte Aufwärm- und Übungseinheiten sowie vieles mehr. Die stetig wachsende Musikbibliothek ist ein Stück weit Geschmack­sache, immerhin werden viele Genres von Rock über Metal, Pop und R&B bis hin zu Klassik abgedeckt. Leider gibt es nicht nur Original-, sondern aus Lizenzgründen auch Coverversionen zu hören. Verpasste Chance: Ein kuratiertes Lernprogramm – à la Tonleitern zum Aufwärmen, Theorieexkurs, Lernen eines Songs – fehlt.

Wie schließe ich bei Rocksmith+ mein Instrument an die PlayStation an? Zwei Optionen: Nutzt entweder die kostenfreie ”Rocksmith Tuner”-App für iOS und Android, die das im Smartphone verbaute Mikrofon verwendet, um die gespielten Töne von Gitarre, Bass und Klavier abzugreifen. Das funktioniert ordentlich, aber nicht perfekt – immer mal wieder werden Töne nicht erkannt, was letztlich frustriert. Die bessere Lösung (zumindest für Gitarre und Bass) ist das ”Real Tone Cable”, das schon beim ersten ­Rocksmith zum Einsatz kam. Pferdefuß: Besagtes Kabel ist neu aktuell nicht so leicht aufzutreiben und kostet zwischen 30 und 40 Euro. Falls Ihr noch ein altes herumliegen habt, könnt Ihr dies verwenden.

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