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Spiel: | Rocksmith |
Publisher: | Ubisoft |
Developer: | Ubisoft |
Genre: | Musik |
Getestet für: | PS4, PS5 |
Erhältlich für: | PS4, PS5 |
USK: | 6 |
Erschienen in: | 8 / 2024 |
Meine spontane Reaktion nach dem Installieren der PS5-Version und dem Abfeuern der ersten verzerrten E-Gitarren-Töne: ”Das Ding ist unspielbar!” Was mich zu dieser harschen Aussage veranlasste? Der nicht zu behebende Audio-Versatz zwischen Anschlag der Gitarrensaite und der Tonausgabe via Headset oder TV-Lautsprecher. Ich habe alle Einstellungen auf PS5- und TV-Seite ausprobiert, aber die durch die HDMI-Übertragung verursachte Verzögerung blieb bestehen und machte Timing-korrektes Spielen mit meinem Equipment (PS5 mit LPCM-Tonsetting, LG OLED im Gaming-Mode, Ton via TV-Boxen oder Kopfhörer am DualSense) zum frustrierenden Krampf. Die Lösung? Das Spiel auf der PS4 installieren, den Ton per optischem Digitalkabel abgreifen und via Kopfhörerverstärker und Over-Ears in den Gehörgang schicken – mit dem Ergebnis, dass der Audio-Lag plötzlich auf ein akzeptables Minimum reduziert ist.
Ich rate daher allen Interessierten: Nutzt den Gratis-Testzeitraum, um Rocksmith+ mit Eurem Zocker-Setup auszuprobieren. Nur wenn sich hier die Tonverzögerung in für Euch vertretbaren Grenzen hält, solltet Ihr über ein Abo nachdenken.
Nach der langen, aber äußerst wichtigen Vorrede zum Inhaltlichen: Rocksmith+ baut auf den Vorgängern auf, fügt einige frische Aspekte hinzu, lässt allerdings auch lieb gewonnene Features weg. Die zwei größten Neuerungen: Erstens ist das Lernprogramm jetzt als Abo-Modell angelegt und zweitens kann man neben Gitarre und Bass nun Piano üben. Das Abo-System hat den Vorteil, dass jeden Monat Zusatzinhalte (etwa Songs oder Übungsvideos) ohne weitere Bezahlung hinzukommen; allerdings wird das Ganze auf längere Sicht auch ein teurer Spaß. Weggefallen ist indes der geniale ”Session”-Modus aus Rocksmith 2014, in dem man mit virtuellen Begleitinstrumenten jammen konnte.
Erhalten blieben die durchdachte Visualisierung von Noten und Akkorden, die durch eine TAB-Option erweitert wurde, die dynamische Schwierigkeit, der Riff Repeater, professionell aufbereitete Tutorialvideos, gut gemachte Aufwärm- und Übungseinheiten sowie vieles mehr. Die stetig wachsende Musikbibliothek ist ein Stück weit Geschmacksache, immerhin werden viele Genres von Rock über Metal, Pop und R&B bis hin zu Klassik abgedeckt. Leider gibt es nicht nur Original-, sondern aus Lizenzgründen auch Coverversionen zu hören. Verpasste Chance: Ein kuratiertes Lernprogramm – à la Tonleitern zum Aufwärmen, Theorieexkurs, Lernen eines Songs – fehlt.
Wie schließe ich bei Rocksmith+ mein Instrument an die PlayStation an? Zwei Optionen: Nutzt entweder die kostenfreie ”Rocksmith Tuner”-App für iOS und Android, die das im Smartphone verbaute Mikrofon verwendet, um die gespielten Töne von Gitarre, Bass und Klavier abzugreifen. Das funktioniert ordentlich, aber nicht perfekt – immer mal wieder werden Töne nicht erkannt, was letztlich frustriert. Die bessere Lösung (zumindest für Gitarre und Bass) ist das ”Real Tone Cable”, das schon beim ersten Rocksmith zum Einsatz kam. Pferdefuß: Besagtes Kabel ist neu aktuell nicht so leicht aufzutreiben und kostet zwischen 30 und 40 Euro. Falls Ihr noch ein altes herumliegen habt, könnt Ihr dies verwenden.