Rune Factory 4 – im Test (3DS)

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Die schlechte Nachricht gleich vorweg, denn bei Rune Factory 4 geht Europa einmal mehr leer aus: Bereits im Januar erteilte Marvelous AQL der eigentlich fürs Frühjahr geplanten EU-Fassung eine endgültige Absage, ”dank” Nintendos Regionalsperre kommt ein US-Import nur für Besitzer amerikanischer Hardware in Frage. Ein genauer Grund wurde nicht genannt, die bedauernswerte Pleite des Entwicklerstudios Neverland könnte allerdings eine Rolle gespielt haben. So oder so schade, ist das ungemein charmante Fantasy-Abenteuer doch der klar beste Teil der Serie!

Bedingt durch einen mäßig kompetent ausgeführten Überfall fallt Ihr von Eurem Luftschiff und kracht durch die Decke des Palasts von Drachendame Ventuswill – das Gedächtnis verliert Ihr dabei auch noch. Kein Problem, denn Venti, wie Ihr sie bald nennt, nimmt die Sache pragmatisch und folgert messerscharf, dass Ihr der just heute erwartete Prinz sein müsst, und überträgt Euch schnell eine Menge Verantwortung. Euer Job ist es, Felder hinter dem Palast zu bestellen sowie den Tourismus in der hübschen, aber etwas verschlafenen Stadt Selphia anzukurbeln. Und warum seht Ihr Euch nicht einmal mit dem Schwert in der Hand in den Dungeons der näheren Umgebung um? Und wieso lernt Ihr nicht die Bewohner von Selphia etwas besser kennen? Da sollte sich doch gutes Heiratsmaterial finden lassen!

Schnell erkennt Ihr, dass die auf den ersten Blick so gegensätzlichen Spielelemente harmonisch ineinandergreifen: Jedes für sich ist unterhaltsam, gemeinsam vermögen sie längerfristig zu fesseln. Rune Factory 4 spart weder an Inhalt noch Charme, das ganze Abenteuer ist durchgehend unheimlich nett. Selbst Monster werden nicht geschnetzelt, sondern mit magischen Waffen in ihre eigene Parallelwelt zurückgeprügelt, und manch besiegter Bossgegner entpuppt sich beim näheren Kennenlernen als gar nicht so übel! Dabei spart Rune Factory 4 nicht mit gängigen Anime-Klischees, vermeidet es dank der richtigen Dosis Humor aber fast immer erfolgreich, in die zuckrig-süßlichen Untiefen einschlägiger Veröffentlichungen aus dem Hause Idea Factory zu versinken. Vor allem aber werdet Ihr vom Spiel stets in irgendeiner Form belohnt: Jede Aktion steigert Euer Talent im entsprechenden Gebiet ein wenig und so schaut Ihr in bester Animal Crossing-Manier immer wieder mal für eine Weile im idyllischen Selphia vorbei.

Meinung

Thomas Nickel meint: Rune Factory 4 vermischt nicht nur gekonnt unterschiedlichste Spielmechaniken, es verpackt diese gelungene Mixtur auch in ein so einladendes Gesamtpaket, dass sich nur die härtesten Baller-Burschen mit zuckendem Abzugsfinger in Selphia nicht sofort willkommen fühlen. In der hübschen Bitmap-Umgebung gibt es immer etwas zu tun: Das Feld will bestellt werden, ein Fest steht ins Haus, die Bevölkerung trägt neue Wünsche an Euch heran oder ein kleiner Dungeon wartet darauf, erforscht zu werden. Vor allem das gelungene Belohnungsprinzip hält langfristig bei der Stange – die leuchtende Anzeige bei der Steigerung eines Talents bringt Euch auch nach vielen Stunden noch zum Lächeln. Schade, dass dieses fröhlich-leichtfüßige Knuddel-Abenteuer nicht den Weg nach Europa geschafft hat!

  • detailreiche 2D-Grafik
  • viel spielerische Abwechslung
  • ordentlich Langzeit-Motivation

Meinung Wertung

Sympathischer Mix aus Simula­tion und Action-Adventure, der mit vielen Aktivitäten, sympathischen Figuren und stimmiger Präsentation überzeugt.

Singleplayer80
Multiplayer
Grafik
Sound