Saints Row 2 – im Klassik-Test (PS3 / 360)

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GTA IV-Star Niko Bellic ist für Euch ein sentimentales ­Weichei? Dann seid Ihr bei Saints Row 2 richtig – dort agieren ’Helden’, die keine Moral, Rücksicht oder gar sympathische Wesens­züge kennen. Nach der handfesten Explosion am Ende des Vorgängers erwacht Ihr Jahre später aus dem Koma, habt ein neues Gesicht und/oder Geschlecht (dem flexiblen Charakter-Editor sei Dank) und flüchtet aus dem Knast. Danach wiederholt sich die Geschichte: Ihr kehrt nach Stilwater zurück und radiert drei Konkurrenzgangs rücksichtslos aus.

Das altbekannte Stadtgebiet dient als angemessen große Spielwiese, ist aber optisch wenig ansehnlich. Triste Texturen bestimmen das Bild, dazu kommen viel Tearing, regelmäßige Ruckler und begrenzte Sichtweite – für ein ansonsten doch recht ambitioniertes Sandkastenspiel kein Ruhmesblatt. In einem grafischen Aspekt wurde aber doch zugelegt: Die Menschen sehen deutlich besser aus und bewegen sich realistischer als beim ’Springe mit beiden Beinen ab’-Vorgänger. Ein automatisches Zielsystem haben sich die Entwickler erneut gespart, geballert wird strikt mit manueller Ausrichtung des Zielkreuzes. Das klappt zum Glück jedoch unproblematisch.

Während die Missionen weitgehend Genrestandard sind (fahre hierhin, töte diesen, bewache jenes), stecken mehr Ideen in den Nebentätigkeiten. Mit denen erarbeitet Ihr Euch Geld, das Ihr in zahlreichen Läden für Klamotten und mehr verpulvert, und Respekt – nur wenn der steigt, geht die Hauptstory weiter. Das kann schon mal lästig sein, wenn Ihr mittendrin wieder Extratouren machen müsst, weil Ihr die ’Zulassung’ zu den Aufträgen verlängern müsst, bindet aber die optionalen Aufgaben intelligent ein. Ein Dutzend Aktivitäten sind in der Stadt zu finden und reichen von schnödem Drogen- und Damenhandel und Wettrennen bis hin zu skurrilen Disziplinen: Schützt als Bodyguard Promis vor aufdringlichen Fans oder senkt den Wert von Gebäuden, indem Ihr sie mit Kot besprüht. Ein paar Tätigkeiten fielen dem deutschen Jugendschutz zum Opfer: Generell bleibt hierzulande außen vor, was mit Feuer, Flammenwerfern und abgefackelten Menschen zu tun hat. Auch einige andere Waffen und Brutalitäten wurden entsorgt. Was übrig blieb, bietet immer noch viel Abwechslung und ist auch alles andere als zimperlich.

Für Online-Gangster gibt es Death­matches oder einen interessanten Revier-Modus, bei dem zwei Gruppen in Aktivitäten Geld verdienen und sich um die Vorherrschaft in Stilwater rangeln. Dazu gesellt sich die ausgewachsene Koop-Funk­tion: Mit der dürft Ihr ähnlich wie bei ”Mer­cenaries 2” jederzeit bei einem anderen Mitspieler einsteigen und dann gemeinsam Aufträge absolvieren.

So erweist sich THQs böse Ganovenmär trotz ihrer optischen Schwächen als gelungener Zweit-Titel für Sandkastenkiller, die GTA IV schon auswendig kennen oder es gern etwas gröber mögen.

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BigBen
I, MANIAC
BigBen

Hat mir seinerzeit wesentlich besser gefallen als das parallel erschienene GTA IV bzgl. Tempo,Steuerung,Individualisierung und Koopmodus (via LAN).