Steins;Gate 0 – im Test (PS4 / PSV)

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Die Visual Novel Steins;Gate aus dem Jahr 2009 wurde für Entwickler 5bp zur Erfolgsstory. Da die Geschichte um den selbst ernannten verrückten Wissenschaftler Rintaro Okabe bzw. sein Alter Ego Kyouma Hououin jedoch abgeschlossen war, mussten die Schreiber für die “Fortsetzung” improvisieren: Gelang es Okabe in SteinsGate noch, einen geliebten Menschen zu retten, scheitert er in hier an dieser Aufgabe. Das bedeutet nicht, dass nun ein alternatives Ende erzählt wird: Vielmehr fügt sich 0 an einer spezifischen Stelle des “True Ends” vom Erstling ein und schmückt dieses im Detail aus. Das klingt für Frischlinge fraglos konfus, ergibt aber im Rahmen der bisherigen Geschichte Sinn. Kenntnisse des Vorgängers in Spiel- oder Animeform legen wir Euch zum besseren Verständnis ohnehin dringlich ans Herz – zwar erklärt Steins;Gate 0 zumindest die wichtigsten Geschehnisse der Vergangenheit rudimentär in ein paar Rückblenden. Aber wer mit Begriffen wie Alpha- und Beta-Weltlinie oder Reading Steiner nichts anfangen kann, wird die Story nur schwer genießen können und spoilert sich zudem gewaltig das Original.

Zu Beginn von Steins;Gate 0 fristet Okabe sein Dasein als gebrochener Mann, der in sein einst so geliebtes Future Gadget Lab keinen Fuß mehr setzt und stattdessen versucht, ein normaler Student zu sein – zumindest, bis er eines Tages auf den Wissenschaftler Dr. Leskinen trifft, Entwickler des Amadeus-Computersystems. Dieses ermöglicht es nicht nur, die menschliche Persönlichkeit vollständig zu digitalisieren. Es versetzt Benutzer zudem in die Lage, mit diesen Digi-Personen zu kommunizieren, als handle es sich um echte Menschen. Als just der von ihm so geliebte Mensch von Amadeus dadurch quasi zu neuem Leben erweckt wird, bietet sich Okabe als Tester an und kämpft fortan mit der Erinnerung an vergangene Zeiten. Das hat Auswirkungen auf die der Handlung zugrundeliegende Stimmung, die deutlich düsterer ausfällt als im Vorgänger und seltener mit lustigen Momenten aufwartet – schade, war es doch gerade die gelungene Mischung aus Comedy, Mystery, Drama und Romanze, die Steins;Gate von anderen Visual Novels abhob. “Abheben” ist dabei ein gutes Stichwort, denn gerade damit hat Okabes neues Abenteuer so seine Probleme.

Obwohl Steins;Gate 0 einen gänzlich neuen Handlungsstrang eröffnet, scheint das Spiel zu bemüht, bekannte Charaktere, Orte und Szenarien erneut auftauchen zu lassen. Zwar bringt es auch neue Protagonisten hervor, manche bleiben aber hinter den erneut toll geschriebenen altbewährten Figuren zurück. Steins;Gate 0 vertraut in zu hohem Maße den Stärken seines Vorgängers, ohne die Chance auf mehr Eigenständigkeit wahrzunehmen. So wartet die Visual Novel zwar mit einer spannenden Handlung und einmal mehr liebenswerten Charakteren auf, hätte sich aber gerne mehr trauen dürfen.

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