Surgeon Simulator – im Test (PS4)

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Es waren einstmals goldene Zeiten, in denen veröffentlichte Nintendo regelmäßig die Wii- und 3DS-Episoden der Trauma Center-Serie – eine motivierende Mischung aus Seifenoper und fordernden Operationen mit Stylus oder Remote. Allzu viele Fans fand das Konzept jedoch nicht, darum schafften es die letzten beiden Teile erst gar nicht mehr auf unseren Kontinent.

Was das mit Surgeon Simulator zu tun hat? Alles und doch nichts. Denn wer vom Namen auf den Inhalt schließt und sich einen geistigen Nachfolger zu ”Trauma Center” erhofft, findet sich ganz gewaltig auf dem Holzweg wieder – weiter entfernt könnten die Slapstick-Operationen kaum sein. Zwar geht es auch hier darum, einen Patienten an Herz, Lunge, Hirn &amp Co. zu verarzten, doch geschieht das in besonders durchgeknallter Art. Surgeon Simulator piesackt Euch ganz bewusst mit einer komplizierten und widerborstigen Steuerung für Eure virtuelle Hand, die nur mit viel Mühe halbwegs unter Kontrolle gebracht wird. Das erinnert an das vor Kurzem veröffentlichte Octodad, kriegt aber im Gegensatz zu diesem nicht wirklich die Kurve. Allzu schwer fällt es, die notwendigen präzisen Aktionen mit Skalpell oder Greifzange auszuführen, ohne im Handumdrehen größeren Schaden anzurichten. Noch biestiger wird es zudem, wenn Ihr später in chaotischen Umgebungen wie etwa einem fahrenden Notarztwagen operieren sollt.

Zwar lockt Surgeon Simulator neben diesem eigenwilligen Ansatz mit viel absurdem schwarzen Humor, doch der alleine reicht nicht aus: Um wirklich Spaß im OP-Chaos zu haben, braucht Ihr Nerven aus Stahl und starke Beruhigungsmittel.

Ulrich Steppberger meint: Dass Surgeon Simulator kein Trauma Center geworden ist – geschenkt. Dass die Steuerung absichtlich schwer in den Griff zu kriegen ist – okay. Aber dabei schießt der Chaos-Ansatz weit übers Ziel hinaus: Wenn erfolgreiche Aktionen häufig so wirken, als ob Zufall statt Können entscheidend war, stimmt die Balance nicht mehr. Zu störrisch ist die Steuerung mit dem Pad (besonders wenn Ihr den Bewegungssensor nutzt), um nicht regelmäßig für Frust zu sorgen – eine konservativere ”Behandlungsmethode” wäre hier vorteilhafter gewesen.

Schräges Operations-Chaos mit allzu biestiger Steuerung.

Singleplayer5
Multiplayer
Grafik
Sound