The Bureau: XCOM Declassified – im Test (PS3)

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Die Rundentaktik-Reihe XCOM gehört seit 1994 zu den Strategielieblingen der PC-Gemeinde. Kein Wunder also, dass Rechteinhaber Take 2 mit dem Taktik-Remake XCOM: Enemy Unknown 2012 einen Hit landete . Doch der Hersteller hat noch mehr vor: Schon 2010 kündigt er einen Ego-Shooter im selben Universum an und erntet einen Sturm der Entrüstung. Verdächtig lange ist es still um das totgeglaubte Projekt. Doch nun taucht das überarbeitete Spiel mit dem sperrigen Titel The Bureau: XCOM Declassified als Taktik-Shooter wieder auf. Kann das gutgehen?

Um das zu beweisen, dreht das Spiel die Zeit zurück auf das Jahr 1962 – mitten im Kalten Krieg. Schon damals bedrohen Außerirdische den Weltfrieden, was die Vereinigten Staaten veranlasst, eine Geheimorganisation ins Leben zu rufen: The Bureau, auch bekannt als XCOM. In der Rolle des Agenten William Carter verhindert Ihr eine Invasion in vielen Außenmissionen.

In der neu gebauten Militärbasis bereitet Ihr Euch auf die Einsätze vor: Die Zentrale ist frei begehbar, darf allerdings nicht ausgebaut werden wie in Enemy Unknown. Ihr holt Euch neue Aufträge vom Direktor und unterhaltet Euch mit Abteilungsleitern, um Nebenmissionen freizuschalten. Jedoch betreibt Ihr im Gegensatz zum Vorbild diesmal keine Forschung. Vor Ort erbeutete Waffen – von der Laserpistole bis zum Nuklearwerfer – stehen nämlich sofort zur Verfügung. Im Mannschaftsraum stellt Ihr Eure Truppe zusammen, von denen aber nur zwei mit dem Hauptdarsteller auf Mission gehen dürfen.

Übrige Agenten bilden die Reserve und sammeln auf eigenen Missionen ihre Erfahrung. Die Kollegen teilt Ihr in vier Klassen und rüstet sie individuell aus: Der ”Commando” ist der Frontsoldat fürs Grobe, der ”Support” unterstützt die anderen, der ”Aufklärer” dient als Scharfschütze und der ”Pionier” legt Minen und errichtet Geschütztürme. Auf der Übersichtskarte informiert Ihr Euch über Kriegsberichte und startet Missionen in den US-Bundesstaaten, denn in The Bureau rettet Ihr nur Carters Heimatland.

Zum nächsten Einsatz gelangt Ihr nicht mittels Raumschiff, sondern altmodisch per Helikopter. Aus der Verfolgersicht erkundet Ihr linear angelegte Areale und kommt den Aliens schnell auf die Spur. Bei Feindkontakt erinnert das Spiel an Third-Person-Shooter wie Gears of War: Ihr hechtet flugs in Deckung und lugt nur hervor, um Salven abzufeuern. Überall verteilte Munitionskisten sorgen für Projektil-Nachschub.

Dennoch schlägt The Bureau eine Brücke zur Serie, denn mittels ”Battle Focus” verlangsamt Ihr die Zeit extrem, um dann Kommandos zu erteilen. Per Ringmenü wählt Ihr Befehle für die beiden Begleiter aus: Ihr legt Zielpositionen fest und gebt an, welchen Gegner sie aufs Korn nehmen sollen. Denn Sektoiden und Outsider-Soldaten erweisen sich als flinke wie zielsichere Feinde, auf dem Schlachtfeld braucht es deshalb ein wenig Köpfchen. Schließlich bringt es nichts, wenn Ihr Eure Feuerkraft auf einen ”Muton”-Kampfroboter lenkt, nur um festzustellen, dass der von einer Drohne geheilt wird.

Hier kommen auch die Spezialkräfte der eigenen Mannschaft ins Spiel: Mit genug Erfahrung verfügt Ihr nicht nur über Heilung und mehr Schaden, sondern z.B. auch über Unsichtbarkeit. Ebenso können Eure Kollegen Hologramme zur Ablenkung projizieren. ”Gefechtsstimulanz” hebt die Kampfmoral, während ”Gedankenkontrolle” Gegner zu Verbündeten macht. ”Anheben” lässt gar einen Feind aus seiner Deckung emporschweben und macht ihn zum leichten Ziel. Bei Stellungskämpfen legt Ihr auch Minen aus, setzt schwebende Kampfdrohnen ein und stellt Raketentürme auf. Jede Kraft besitzt eine bestimmte Wirkungsdauer und Aufladezeit, die Ihr geschickt ausnutzt. Letztlich kommt es auf das gekonnte Zusammenspiel des Helden-Trios an – stures Ballern bringt Euch nicht weit.

Zusätzlich verfügt jeder Agent über wählbare Ausrüstungen: Scharfschützen-, Infanterie- oder Taktiker-Pack verbessern die entsprechende Spezialisierung. Die Kameraden agieren weitgehend selbstständig, wenn sie gerade kein Kommando erhalten. Leider stellen sie sich teilweise dumm an und rennen auch mal blindlings ins Schussfeld. Wenn ein Agent stirbt, bleiben nur einige Sekunden, um ihn wiederzubeleben. Dann folgt – XCOM-typisch – der permanente Bildschirmtod.

The Bureau versucht teils vergeblich, teils erfolgreich den Zeitgeist der 1960er einzufangen. Vor allem technisch wirkt das Spiel wie von vorgestern – grobe Schatten und Texturen sowie gelegentliche Ruckler und Tearing kratzen an der Atmosphäre.
Auch die hölzernen Dialoge und die gelangweilte Inszenierung zerstören manch spannenden Moment. Schade, dass auch Dialogoptionen à la Mass Effect nichts zum weiteren Verlauf beitragen. Erst zum Spielende verlangt das Spiel echte Entscheidungen von Euch ab. XCOM-Profis wie Einsteiger freuen sich allerdings über vier Schwierigkeitsgrade, die auch die Folgen des Bildschirmtods ver- oder entschärfen.

Thomas Stuchlik meint: The Bureau besitzt vieles, was einen guten Shooter nicht auszeichnet: mäßige Optik, wenige Gegnertypen, flache Story. Aber das ist alles nicht so schlimm, denn hier kommt es auf die Taktik an. Sobald Ihr über einige Fähigkeiten verfügt, nehmt Ihr Gegner auf unkonventionelle Weise auseinander. Das Kombinieren der Kräfte und das Teamwork sorgen für einen Großteil des Spielspaßes. Auch das Setting rund um die außerirdische Bedrohung ist erfrischend anders als das Kriegseinerlei der Ballerkonkurrenz, auch wenn einiges dürftig inszeniert ist – so wirkt das Spiel trotz langer Entwicklungszeit unfertig. Die Szenarien sind optisch abwechslungsreicher als bei Enemy Unknown, allerdings auch strikt linear vorgegeben. Dafür dauern die Hauptmissionen eine Stunde und mehr. Vorsicht: Auf niedrigen Schwierigkeitsstufen kann sich schnell Langeweile ausbreiten, denn Spielablauf und Gegnerwellen wiederholen sich. Auch der permanente Bildschirmtod stellt leider keine echte Gefahr dar, stattdessen könnt Ihr flugs den letzten Kontrollpunkt laden. Aufgeschlossene Serienkenner freuen sich über neue Einblicke in die Welt von XCOM, Strategie-Fetischisten rümpfen angesichts des Genrewechsels die Nase.

  • Kommando über zwei KI-Agenten
  • kehrt zum Ursprung von ”XCOM” zurück
  • frei begehbare Basis, aber ohne Ausbaumöglichkeit
  • Zeitgeist der 1960er

Die Wandlung von der Rundenstrategie zur taktischen Action vollführt ”XCOM” nicht mit Bravour, aber mit spaßigem Kommando-System.

Singleplayer74
Multiplayer
Grafik
Sound
Bananenhase
I, MANIAC
Bananenhase

@ Mettmardigenfalls du mich damit ansprichst. Ja, als Fan der XCOM-Story bekommt man noch einiges zu sehen und beim Ende hab ich als riesen XCOM Fan Gänsehaut bekommen, ohne etwas spoilern zu wollen. Ich weiß, dass das Gameplay nur Durchschnitt ist, aber

Ullus
I, MANIAC
Ullus

Bureau erinnert vom Gameplay her irgendwie stark an gears of war, erreicht aber nicht dessen qualität.Die Tatikstrategievariante X Com Enemy Unknown fand ich hingegen grossartig !

Mettmardigen
I, MANIAC
Mettmardigen

Also kann man noch ma machen sagste?

Bananenhase
I, MANIAC
Bananenhase

HAAALT STOPP, jetzt red’ ich!Persönlich finde ich die Story überhaupt nicht schwach, sondern hat mich immer weiter motiviert das Spiel zu spielen. Auch alleine wegen der Story ist das Spiel für mich als XCOM-Fan schon ein Pflichttitel. Einzig die Dialoge empfinde ich im Vergleich zum Rest des Spiels schwach. Und zu dem Punkt “”Die Basis kann nicht ausgebaut werden”” wieso erwartet eigentlich Jeder von dem Spiel das man dort seinen Basis ausbauen, Dinge erforschen und all die anderen Sachen machen kann die es im Strategiespiel gibt? Es ist ein Third-Person-Shooter im XCOM Universum und kein Strategie Spiel in Third-Person-Perspektive…Zur Grafik auf den Konsolen kann ich leider nichts sagen, da ich es auf dem PC gespielt habe, aber wenn man das Spiel auf maximalen Grafikeinstellungen spielt ist es garantiert keine 6/10.Die einzig große Schwäche sehe ich in der KI der Kameraden. Auf normalem Schwierigkeitsgrad ist es noch zu verkraften, wenn diese kopfüber dem Gegner in die Arme rennt, auf dem höchsten Schwierigkeitsgrad kann dies aber auch öfters den eigenen Bildschirmtot zur Folge haben.Leider merkt man dem Spiel auch an das es im Verlauf der Entwicklung zu oft Neuanfänge usw. gegeben hat, da es Abseits der Haupthandlung nicht viel zu entdecken gibt. Alles in Allen finde ich es ist ein solides Spiel, welches sich für Fans von XCOM lohnt zu spielen. Und damit meine ich nicht diese “”Fans”” die ständig sagen “”das ist ja gar kein XCOM, bla, bla, bla””, natürlich ist es ein XCOM-Spiel, nur eben nicht im Strategie-Genre.

Asaziel
I, MANIAC
Asaziel

Ich hab mir Enemy Unknown geholt und es hat mich richtig gepackt. Eigentlich wollte ich mir The Bureau auch holen, aber das lass ich nun doch. Schade. Vertane Chance.

Max Snake
I, MANIAC
Max Snake

Vielleicht wäre es besser gewesen als Ego – Shooter zu sein.

Mettmardigen
I, MANIAC
Mettmardigen

[quote=Kaoru zero one]

der wirkliche hit ist es nicht…muss mich auch irgendwann mal zwingen das teil weiter zu zocken

[/quote]Zwingen ist gut! Ich habs auch nur ne Stunde gezockt und fand es etwas dröge.

Gast

der wirkliche hit ist es nicht…muss mich auch irgendwann mal zwingen das teil weiter zu zocken