Tokyo Jungle – im Test (PS3)

0
417
Spiel:
Publisher:
Developer:
Genre:
Getestet für:
Erhältlich für:
USK:
Erschienen in:

(Sony hat dazu gelernt: Statt uns einen exotischeren PS3-Titel aus Japan wie seinerzeit Safari (bzw. Hakuna Matata) erneut ganz vorzuenthalten, wurde diesmal ein geeigneter Kandidat für Europa kurzerhand zum Download-Spiel umfunktioniert – Tokyo Jungle wird ab dem 26. September im PlayStation Store für 14,99 Euro erhältlich sein.)

Wer sich schon einmal in Japans Metropole Tokio zur Rush-Hour am Bahnhof Shibuya aufgehalten hat, weiß, dass es dort wie in einem Dschungel zugehen kann. Im Tokyo Jungle findet Ihr Euch in genau diesem Urwald wieder. Doch ist der nicht mehr voller Menschen. Diese sind vor unbekannter Zeit von der Bildfläche verschwunden. In der langsam von Pflanzen überwucherten Kulisse haben sich nun andere breit gemacht: wilde Tiere, die aus Tokios Zoos entflohen sind, und Haustiere, die ehemals den Menschen gehörten.

Aus welchen Gründen die Menschheit verschwunden ist, bleibt anfangs ein Rätsel. Aus der Sicht eines kleinen Pomeranian (ein Zwergspitz-Hund), eines Beagles oder sogar eines Dinosauriers erlebt und erkundet Ihr die sich zum Dschungel gewandelte Metropole und geht dieser Frage auf den Grund. Doch gestaltet sich das Ganze nicht so leicht, denn in der Wildnis gilt das Recht des Stärkeren. Ganz nach dem schon seit Urzeiten gültigen Motto ”Fressen oder gefressen werden” ist in allererster Linie nur eines wichtig: das Überleben!

Tokyo Jungle bietet ein frisches Spielsystem: Im Story-Modus werden die persönlichen Geschichten der Tiere erzählt und Ihr helft z.B. einsamen Hunden oder Katzen, eine Familie zu gründen. Die Kampagne gliedert sich in 14 Kapitel, die aber erst nach und nach im Survival-Modus freigespielt werden müssen. Heißt im Klartext: Wollt Ihr die Story erfahren, dann überlebt im Survival-Modus! Hier entdeckt Ihr immer mehr Hinweise und Dokumente, die Aufschluss über das Verschwinden der Menschen geben. Habt Ihr drei im Level verteilte Dokumente gefunden, schaltet sich das nächste Kapitel des Story-Modus frei.

Leider sind die Abschnitte recht kurz geraten. So freut Ihr Euch zwar, wenn die kleinen Welpen wachsen und gedeihen und ihren hungrigen Eltern das Essen aufs Tablett servieren. Kurze Zeit später ist das Level aber zu Ende und Ihr müsst wieder im Survival-Modus ran. Dort verbringt Ihr die meiste Zeit. Nur lange genug überleben? Klingt einfach, ist es aber nicht! Denn Mutter Natur ist manchmal einfach nur grausam!

Am Anfang jedes Survival-Spiels sucht Ihr Euch ein Tier aus und findet Euch dann in dessen Haut mitten in Shibuya am Hauptbahnhof wieder. Die Gegend erinnert nur noch schwach an die von Menschen überlaufene Kreuzung. Gebäude sind teilweise eingestürzt, die Straßen aufgerissen und Pflanzen wuchern aus allen Löchern.

Um in diesem Chaos nicht unterzugehen, gibt es einiges zu beachten. Um den immer knurrenden Magen und die ständig schrumpfende Sättigungsleiste zu füllen, geht Ihr auf die Jagd. Zu Beginn sind die spielbaren Tierchen noch recht klein, schwach und auch nicht gerade die schnellsten. Da hilft meist nur eins: im Gebüsch verstecken und von hinten anschleichen. Ist der perfekte Moment abgepasst, erzielt Ihr einen ’Fine Hunt’. Lasst Euch ja nicht von den fiesen Schmerzensschreien der Beute beeindrucken. Wer überleben will, muss hart und unbarmherzig sein. Beißt Ihr daneben, heißt es wieder: hinterherjagen und hoffentlich erlegen. Ist das geschafft, könnt Ihr die gerade besiegte Beute genüsslich verspeisen und die Sättigungsleiste füllt sich je nach Größe des vertilgten Tieres mehr oder weniger. Die verputzten Kalorien steigern Euren Rang, angefangen vom Rookie bis hin zum Boss.

Doch nicht nur der ständige Hunger zerrt an Euren Nerven, sondern auch die allgegenwärtige Gefahr, von anderen Tieren gefressen zu werden, die sich im höheren Bereich der Nahrungskette bewegen. So kann es passieren, dass Ihr nichts Böses ahnend fröhlich um die Ecke spaziert und plötzlich von der festen Kameraperspektive einfach mal eins reingewürgt bekommt: Leider war der um die Ecke lauernde Löwe nicht zu sehen! Hat der kleine Beagle mit der riesigen Pranke des Löwen eins übergebraten bekommen, könnt Ihr nur noch seufzend den ’Dead’-Bildschirm betrachten und zusehen, wie das gefräßige Raubtier Euch schmatzend zum Mittagessen verputzt. Wie gesagt, die Natur ist grausam!

Langweilig wird das Spiel nie. Um das Überleben Eurer Spezies zu gewährleisten, gründet Ihr frei nach dem Motto ”Seid fruchtbar und mehret Euch” eine Familie. Zwei bis vier putzige Tierbabys stehen dann unter Eurem Kommando. Segnet eins das Zeitliche, übernehmt Ihr die Kontrolle über eins der Geschwisterchen. Wer braucht schon Nachwuchs, denkt Ihr? Bleibt Ihr kinderlos, werden Eure Tiere mit fortschreitendem Alter gebrechlicher und gehen irgendwann an Altersschwäche ein.
Eine weitere Gefahr sind giftige Gase, die nicht nur die Luft, sondern auch das trinkbare Wasser und Beutetiere vergiften. Ist Euer Vierbeiner erst einmal infiziert, geht es mit der Lebensleiste rapide bergab. Dann heißt es, schnell raus aus dem verseuchten Gebiet und sauberes Futter und Wasser zu sich nehmen. Darüber hinaus stellt Euch das Spiel immer wieder vor neue Herausforderungen. Diese reichen von ’Überlebe mindestens 30 Jahre im Survival-Mode’ über diverse Stealth-Missionen bis zum normalen ’Erlege zehn Beutetiere’-Schema.

Für gemeisterte Missionen werdet Ihr mit höheren Statuswerten, Rüstungen oder der Freischaltung von stärkeren Tieren belohnt. Diese erwerbt Ihr mit den im Spiel gesammelten Punkten. Speichern lässt sich während des gesamten Abenteuers nur bei einer einzigen Gelegenheit: beim Schäferstündchen mit der Liebsten. Ihr spielt sonst einfach so lange, wie Ihr überlebt.

Im Laufe des Spiels erkundet Ihr immer mehr Gegenden und taucht tiefer in den Stadt-Dschungel ein. Die Bereiche erstrecken sich vom Bahnhof in Shibuya bis zum Yoyogi Park und von der Straße über die Häuserdächer bis in die U-Bahn. Leider beginnt Ihr jedes Mal aufs Neue am Bahnhof – auf Dauer ganz schön monoton. Und auch wenn die Tierbevölkerung bei jeder Runde variiert, spielt sich jedes Kapitel ähnlich. Dafür entschädigt die spaßige Zweispieler-Variante, in der Ihr gemeinsam im Survival-Modus auf die Jagd geht.

  • 52 verschiedene spielbare Tiere
  • Story-Modus mit 14 Kapiteln
  • Grafik nicht zeitgemäß

Die eingeschränkte Kamerasicht und sich ständig wiederholende Szenarien bremsen das innovative Großstadt-Survival-Konzept etwas aus.

Singleplayer78
Multiplayer
Grafik
Sound
donkiekung
I, MANIAC
donkiekung

Ach man, das wäre auch ein guter Titel für die Vita. Hab doch keine PS3 mehr. Sollte technisch wohl kein Problem sein :-/

John
I, MANIAC
John

Die 15 € ist mir dieses Game sicherlich Wert hätte vor paar Monaten nicht gedacht das es den Weg nach Deutschland schafft.

Asaziel
I, MANIAC
Asaziel

Lass das deine Frau nicht hören.XD

Doublefine
I, MANIAC
Doublefine

Das Ding reizt mich mehr als meine Frau im Lackkleid^^ Nur fehlt mir die nötige Hardware. Naja wird wohl auch die nähsten Jahr auf den Servern ruhen, dann hol ichs nach.