Vampire Survivors – im Test (Xbox Series X)

Obwohl Vampire Sur­vivors kaum etwas mit Among Us gemeinsam hat – in einigen Aspekten fühle ich mich doch daran erinnert. Beide sehen unscheinbar aus und wirken nüchtern beschrieben nicht weiter spektakulär – trotzdem hatte sich auf dem PC ein sagenhafter Hype aufgebaut, den Konsolen-Spieler vor der Veröffentlichung auf ihren Systemen nur verdutzt zur Kenntnis nehmen, dann aber schnell nachvollziehen konnten.

Das war bei der Verrätersuche mit den Knubbelastronauten so und wiederholt sich jetzt mit Vampire Survivors. Nominell mag das nur ein weiteres von zahllosen Rogue­lites und noch dazu mit schlichter Pixel-Optik und konsequent simplem Konzept sein, doch es steckt gewaltig mehr drin. Dabei geht es anfangs noch übersichtlich zu: Ihr lenkt mit dem Analogstick einen Fantasy-Helden durch die Gegend, während erst wenige, bald aber immer mehr Feinde aus allen Richtungen auf Euch zuströmen – Ziel ist es, das Ende der Nacht (in der Regel 30 Minuten) zu erreichen. Wehrlos seid Ihr dabei nicht, die Sache hat aber einen Haken: Ihr könnt nicht frei nach Euren Wünschen attackieren – Euer Charakter löst seine verfügbaren Offensivaktionen automatisch aus und wiederholt sie fortlaufend. Zu Beginn fühlt Ihr Euch entsprechend schwach, aber erledigte Gegner lassen oft ein Juwel liegen: Sammelt Ihr das auf, füllt sich die Erfahrungsleiste und mit jedem Levelaufstieg könnt Ihr Eure Waffe aufrüsten, weitere erhalten oder diverse Upgrades und Perks aktivieren. So gewinnt Ihr recht schnell an Power und wer sich geschickt anstellt, kann am Ende eines Durchlaufs schon nachvollziehen, warum die Macher Ihr Werk als ”Seid die Bullet Hell”-Action bezeichnen.

So simpel wie effektiv das Kernkonzept ist, wäre es ohne Abwechslung und Freischalt-Motivation wohl trotzdem bald ausgelutscht – aber hier wartet ”Vampire Survivors” mit jeder Menge Zeug auf und wendet die Roguelite-Formel ausgesprochen geschickt an. Nach fast jedem Durchgang gibt es neue Angriffsoptionen, Helden oder Modifi­katoren zu entdecken, die Ihr mit gewonnenem Gold freischaltet und die teils drastische Auswirkungen auf den Ablauf haben können. Etwas sparsam geht das Spiel in Sachen Levels um, aber auch da ist aktuell das Sortiment schon nicht übel und wird künftig noch ausgeweitet.