Hier mal meine Meinung zum Spiel. Werde was die Figuren, Geschichte und Co. aber nichts verraten und es oberflächlich halten. Ich hab das Spiel nach 130 Stunden zweimal abgeschlossen und dabei alles gesehen was es zu sehen gibt.
Ich finde Persona 5 ist ein wirklich sehr gutes Spiel. Definitiv das beste JRPG seit vermutlich Xenoblade 1 und das beste rundenbasierte seit Persona 4. Das liegt aber nicht unbedingt daran, dass Persona 5 ausgezeichnet ist (denn das ist es nicht), sondern schlicht am starken Mangel an hochwertigen und aufwendigen JRPGs. Die meisten Vertreter sind entweder nicht mehr wirklich reine JRPGs oder operieren mit sehr wenigen Ressourcen.
Am leichtesten lässt sich Persona 5 (logischerweise) mit seinem Vorgänger vergleichen. Man merkt sehr schnell, dass Persona 5 in vielen Bereichen eine logische Weiterentwicklung vom Vierer ist und viele Konzepte wesentlich ausgearbeiteter sind. Ich hab gemerkt, dass der Text zu lang geworden wäre, daher schreibe ich erstmal nur was zu der Story und den FIguren.
Story:
Ich finde die Story beginnt sehr interessant und gibt der Hauptfigur vom Start weg mehr Persönlichkeit und Bedeutung, als es in Persona 4 der Fall war. Die recht häufigen Zeitsprünge haben mir persönlich nicht gefallen. Oft wirkten sie sehr deplatziert und unnötig. Warum muss mir der Zeitsprung das nächste Ziel ankündigen, wenn ich in den nächsten zwanzig Minuten das in der Gegenwart erleben werde? An der Stelle habe ich zum ersten Mal gemerkt wie formelhaft das Spiel in vielen Bereichen ist. Ich glaube es ist insbesondere dem geschuldet, dass das Spiel sehr früh eine übergreifende Narrative präsentiert und sich alle anderen Aspekte dieser unterordnen müssen. Damit liegt zum Teil ein so enges Korsett auf den einzelnen Teilbereichen, dass es kaum Abwechslung gibt.
Alle Kapitel verlaufen nach dem selben Muster. Alle Social Links werden krampfhaft als relevant für die Operation präsentiert. Alle Ereignise werden ständig auf die Thematik “Erwachsene= böse und ungerecht” zurückgeführt. Es gibt überhaupt keine Variation.
In den ersten vier Kapiteln ist das noch gar kein Problem. Danach wird es aber mit jeder Wiederholung umso langweiliger. Besonders schlimm empfand ich die ständigen Gespräche mit dem Handy,ständig die selben Unterhaltungen. Im zweiten Durchgang wird einem erst wirklich bewusst wie viel davon im Spiel ist. Das wäre eigentlich auch gar kein Problem, wenn die Gespräche nicht so einen unglaublichen FIller darstellen würden. In Persona 4 konnte man selbst in normalen Gesprächen mit seinen Aussagen hier und da Pluspunkte sammeln. Gesprächsoptionen die an Statuswerte gebunden waren, haben in der Regel was Lustiges oder was Belohnendes gehabt. Diese gibt es in Persona 5 so gut wie gar nicht und die wenigen haben genau Null Lustiges oder Belohnendes. Warum bietet das Spiel überhaupt unterschiedliche Antwortmöglichkeiten, wenn bei vielen die Reaktionen nicht einmal andere sind?
Der generelle Aufbau der Geschichte ist mMn komplett unausgewogen. Bis zur letzten Figur tröpfelt die Geschichte vor sich hin, um dann plötzlich binnen wenigen Monaten zu ende zu sein. Das hat nicht nur der Geschichte geschadet, sondern auch der besagen letzten Figur. Das selbe Problem hatte auch schon Persona 4.
Am Ende kommt leider wieder das typische japanische Mambo Jambo, was mir persönlich gar nichts gegeben hat und einfach nur unnötig und viel zu über das Ziel hinaus geschossen wirkte. Dabei hatte man an Stellen vorher bereits mehrere gute Möglichkeiten gehabt die Gechichte zu beenden. Sehr viel tiefer möchte ich aber nicht in einzelne Punkte der Geschichte gehen.
Figuren:
Ich persönlich fand die FIguren sehr unausgewogen. Ich mochte viele Figuren nicht, da sie im Kontext der Geschichte einfach zu viel dummes Zeug gemacht oder gesagt haben und deren Umgebung hat darauf nicht reagiert. Bei den weiblichen Figuren empfand ich es als ziemlich schwach, dass drei von vier Malen die Karte ” Hilf mir, sonst muss ich gegen meinen WIllen Sex haben” gespielt wurde. Insgesamt empfand ich die Gruppendynamik als ziemlich unspektakulär. So ziemlich alle “Gruppenevents” waren komplett lahm und haben kaum was gemacht, um die Gruppe in nem anderen Licht zu präsentieren. Der mMn komplett misslungene Schulausflug ins Ausland ist da für mich ein Paradebeispiel. Das hängt auch wieder sehr stark damit zusammen, dass im Grunde alles immer in irgendeiner Form auf die Hauptgeschichte zurückführen muss.
vor vor 7 Jahren, 7 Monaten aktualisiert.
aber geil ist´s immer noch.