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In der Welt der Videospiele

Am 25. August stellt Nintendo die Weichen für die Zukunft, auf einer Pressekonferenz wird der GameCube zum ersten Mal der Öffentlichkeit präsentiert: Die namensgebende Würfelform der Konsole hebt sich deutlich von der Konkurrenz ab, statt Module dienen nun Mini-CDs mit 1,5 GB Speicherkapazität als Datenträger. Beim Controller sorgen bohnenförmige Buttons für Erstaunen, während die Schultertasten nicht nur (anders als heutzutage bei der Switch) analog sind, sondern auch einen ”Klick-Punkt” haben, wenn sie voll durchgedrückt werden – Letzterer wird in der Praxis aber nur selten genutzt. Veröffentlicht wird der Spielewürfel in Japan im September 2001 und hat dort mit Luigi’s Mansion, Wave Race Blue Storm sowie Super Monkey Ball ein schmales, aber prominentes Start-Sortiment – erstmals seit der NES-Ära ist Superstar Mario nicht von Beginn an dabei. Letztlich werden nicht mal 22 Millionen Geräte verkauft, was mit ein Grund sein dürfte, dass für den Nachfolger Wii ganz andere (und bekanntlich immens erfolgreiche) Wege eingeschlagen werden.

Aber auch für schon erhältliche Systeme gibt es in diesem ­August einige prominente Titel und Debüts zu verzeichnen: Japanische Dreamcast-Besitzer erfreuen sich an hochkarätiger Rollenspiel-Kost mit Grandia II, während in den USA mit erstaunlich viel Aufwand der Seaman Aufmerksamkeit erregen soll. In der lokalisierten Fassung des bizarren Tamagotchi-Verwandten, bei dem ein menschengesichtiger, übellauniger Fisch per Controller und Mikrofon-Kommandos aufgezogen werden soll, übernimmt ”Star Trek”-Ikone Leonard Nimoy die Rolle der Erzählers. Nintendo verzückt N64-Besitzer in Japan mit Paper Mario, das den Klempner in knuffiger 2D-Optik in ein gewitztes und noch eher traditionell geprägtes Rollenpiel-Abenteuer schickt. Nach fünf langen Jahren setzt Enix die immens populäre Dragon Quest-Serie fort: Deren siebter Teil erscheint aber genau wie beim Genre-Kollegen Final Fantasy nicht mehr auf Nintendo-Hardware, sondern auf Sonys PlayStation, auch wenn er immer noch fast so aussieht wie ein 16-Bit-Pixel-Spiel. Und in den USA beweisen die Tony Hawk-Macher Neversoft, dass sie nicht nur von Skateboards Ahnung haben: Die Polygon-Premiere von Spider-Man (PlayStation) entpuppt sich als eine der besten Comic-Versoftungen bis dahin.

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