Tops & Flops – Tour de France!

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Der ultimative Wochenrückblick der frankophilen Redaktion! Thomas erkundet Frankreich, Sebastian ein gruseliges Camp – und Ulrich erlebt ein sommerliches Abenteuer, während Olli aus dem Alltagstrott aussteigt! Hier die Themen…

Pixel Ripped 1978 • Shin chan • Tchia • Crash Team Rumble • Lance Reddick • Kuchen/Käse/Shopping in Frankreich • Ausstieg aus Alltagstrott • Adobe Firefly • Wolfgang Led Zeppelin • Alkoholverzicht • Diablo 4 • Valheim • Railbound • Big Ambitions • Exoprimal • The Quarry • As Dusk Falls • Squad 51 • UFC 286

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Warp Zone:
UlrichThomasOlliSteffenSebastian

 

 

Ulrich erlebte zufällig ein sommerliches Abenteuer.

 


Ulrichs Top 1 – Pixel Ripped 1978
Das ist mal eine positive Überraschung: Die ersten beiden Teile waren nicht perfekt, aber sehr launig und mit PS-VR2-Technik sowie offiziellem Atari-Support dürfte der neue Retro-Spaß´sicher noch ein ganzes Stück zulegen.

 


Ulrichs Top 2 – Shin chans Urlaub
Das sommerliche Abenteuer mit dem ellenlangen Namen gab es ja schon eine ganze Weile als Download und seit kurzen verpackte vorbestellbar… aber bei Limited Run Games. Zur Not hätte ich mir das auch angetan, aber zum Glück bin ich zufällig drauf gestoßen, dass die japanische Retail-Fassung für die PS4 im gegensatz zu der auf Switch englische und sogar deutsche Texte an Bord hat. Also gleich mal dort zugegriffen, unterm Strich weniger bezahlt und vor allem gleich bekommen, statt noch viele Monate mehr drauf warten zu müssen.

 


Ulrichs Top/Flop – Tchia
Noch habe ich mir keine abschließende Meinung gebildet, aber was ich bis etwas jenseits der Hälfte gespielt habe, ist doch ziemlich… meh. Man erkennt die interessanten Ansätze und es steckt eindeutig Liebe drin, aber wenig wirkt so richtig zu Ende gedacht und gemacht, außerdem ist die technisch Performance der PS5-Fassung ziemlich kläglich (sofern nicht die gefühlt täglich auftauchenden neuen Patches da zwischenzeitlich was behoben haben).

 


Ulrichs Flop 1 – Crash Team Rumble
Nur online, nur vier-gegen-vier-Matches, Schwerpunkt auf Team-Arbeit, jede Menge aufgesetzter Regelkram und, und, und… das ist für mich genau das Gegenteil vom dem, was ein „Crash Bandicoot“-Spiel sein sollte und wirkt wie ein fehlgeleitetes Free-to-Play-Experiment – nur dass es auch noch Geld kostet. Für mein Empfinden kann das nur ein kapitaler Flop werden und die spannendeste Frage dürfte werden, wie schnell Activision die Notbremse zieht.

 


Ulrichs Flop 2 – Lance Reddick ist gestorben
„Destiny 2“ habe ich nicht gespielt, aber natürlich ein paar „John Wick“-Teile und vor allem „Fringe“ gesehen – ein Jammer, dass uns der Mann mit nur 60 Jahren so plötzlich verlassen musste.

 

Thomas absolvierte die Tour de France.

 

Thomas’ Top 1 – Lyon
In Frankreich war ich schon lang nicht mehr – da ist es toll, dass es mich jetzt mal wieder dorthin verschlägt. Und das auch noch bei bestem Wetter!

 

Thomas’ Top 2 – Essen
Was soll man sagen… Diese ganzen Kuchen/Gebäck-Sache haben sie hier einfach drauf.

 

Thomas’ Top 3 – Käse
Auch das mit dem Käse haben sie hier verstanden. Einer besser als der andere…

 

Thomas’ Top 4 – Shopping
Tja, und was Spieleläden angeht… Deutschland ist ja immer noch von diesen bescheuerten Gamestop-Filialen durchsetzt, viele Retroläden zeichnen sich durch ihre generelle Räude aus. Da ist ein Laden wie Game Spirit echt ne schöne Alternative. Nicht zuletzt auch dank der Mini-Arcade hinten drin.

 

Thomas’ Top 5 – Einkäufe
Diese drei gingen dann schließlich mit. Die Preise gehen hier wirklich in Ordnung.

 

Steigt Olli aus dem Alltagstrott aus?

 


Ollis Top 1 – Dieses “Elden Ring”-Story-Video…
…von YouTuber VaatiVidya ist einfach der Knaller – und zwar in mehrfacher Hinsicht. Zum einen straft es alle Lügen, die behaupten, dass “Elden Ring” überhaupt keine Story besäße (und er widmet sich in dem Video nur einem winzigen Teil der Geschichte) und zum anderen ist der fast 48 Minuten lange Film schlicht ein produktionstechnisches Kunstwerk. Ich möchte gar nicht wissen wie viele Hunderte Stunden da hineingeflossen sind. Unbedingt anschauen!

 


Ollis Top 2 – Habt Ihr schon mal überlegt…
…eine Woche einfach mal auszusteigen aus dem Alltagstrott? Falls Ihr hartgesotten seid, vielleicht wäre das hier was für Euch!

 


Ollis Top 3 – Verschiedene KI-Technologien…
…fluten derzeit das Internet. Auch die Firma Adobe ist dabei, mit der wirklich beeindruckenden “Firefly”-App. Bin gespannt, was da in den nächsten Monaten und Jahren auf uns noch alles zurollt.

 


Ollis Top 4 – Der Sohnemann von Eddie Van Halen…
…bereitet den Release seines zweiten Albums vor – und startet mit einem tollen Rocksong und einem witzigen Video (wenn man weiß, dass er die Platten im Alleingang einspielt und für die erste Platte ein Video gedreht hat, in dem er alle Instrumente bedient).

 


Ollis Top 5 – Was passiert…
…wenn man auf Alkohol verzichtet? Dieses interessante Video klärt auf!

 

Steffen wurde sein Lieblingsspiel vom Denk-Experten weggeschnappt.

 


Steffens Top 1 – Diablo 4
Obwohl ich früher Spiele im Diablo-Stil mochte, habe ich heutzutage meist eher eine Abneigung gegen genau diese entwickelt, da inzwischen die meisten Vertreter zu einem großen Grindfest verkommen. Trotzdem kehre ich meist wegen der Skillbäume und der leichten Spielbarkeit zurück. Die Closed-Beta von Diablo 4 hat sich trotz seiner technischen Pannen und Schwächen sehr gut angefühlt. In Sachen Präsentation macht das Franchise abseits der schon immer coolen Render-Videos einen guten Sprung nach vorne. Die Story bleibt immer noch Käse und die gestreckten Dungeons mit wiederholenden Layouts sehe ich zwar kritisch, aber ich bin mir jetzt sicher, dass ich trotzdem Diablo 4 mindestens einmal im Multiplayer-Modus durchspielen werde. Für mehr reicht’s dann bei mir jedoch erneut nicht.

 


Steffens Top 2 – Valheim
Der Survival-Hit Valheim ist nun auch auf der Xbox aufgeschlagen – aber immer noch Early-Access. Zu diesem Anlass bin ich mit Freunden in die zurückgekehrt und habe erneut etliche Stunden hölzerne Festungen errichtet, Trolle und Hirsche gejagt und mich mehr als einmal von eigens gefällten Bäumen erschlagen lassen. Am meisten erstaunt aber fast immer noch wie wahnsinnig stimmungsvoll die Optik bei bestimmten Wetterbedingungen rüberkommt.

 


Steffens Top 3 – Railbound
Die Demo zum hübschen Zug-Puzzler fand ich schon toll. Den Test hat sich aber unser Denk-Experte Ulrich geschnappt. Im Steal-Sale hab ich nun zugeschlagen und weitere entspannte Minuten mit Schienenlegen verbracht. Wunderbares Spiel für die kleine Pause.

 


Steffens Top/Flop 1 – Big Ambitions
Wirtschafftssimulation trifft auf Rollenspiel. Abseits einiger Titel, die ich mir im Steam-Sale zugelegt habe, gab es auch diesen Neuling, der seit kurzem auf dem PC im Early-Access erhältlich ist. Zuletzt fehlte mir die Zeit, um hier einen ausführlichen Blick zu wagen, jedoch wirkt das Konzept angenehm unverbraucht. Statt nur Statistiken zu studieren, übernehmen wir hier die Kontrolle über eine einzelne Spielfigur und kümmern uns um ihre Bedürfnisse während wir uns vom armen Schlucker zum Tycoon aufschwingen. Ich hoffe, dass hier nicht bloß ein unnötig aufgeblähtes Simpel-Spiel versteckt.

 


Steffens Top/Flop 2 – Exoprimal
Capcoms Dino-EDF-Ballerei mit PvP-Komponente hab ich bereits im letzten Jahr anspielen können. Letztes Wochenende stand die Open-Beta an. Aus Neugier hab ich mir mal angeschaut, was sich im letzten Jahr so getan hat. Tatsächlich gibt es jetzt mehr Abwechslung beim Missionsdesign, aber ich bin echt gespannt, ob das Spiel langfristig überleben wird auf dem aktuell rauen Multiplayer-Markt. Obwohl ich Spaß hatte, ist mir das grundlegende Wettrennen-Korsett zu eng geknüpft. Die PvE-Schlachten könnten sich als zu repetitiv erweisen und der PvP-Anteil als zu chaotisch. Müsste ich heute eine Wette abschließen, dann würde ich darauf tippen, dass hier nach einem halben Jahr die Server eher verwaist sind. Das liegt auch daran, weil es bisher keine interessante Motivation abseits der Action gibt, die Spieler bei der Stange halten könnten.

 

Sebastian hat an einem gruseligen Sommercamp teilgenommen.

 


Sebastians Top 1 – The Quarry
Da es für PlayStation-Plus-Abonnenten verfügbar war und ich ohnehin schon länger mit dem Kauf geliebäugelt hatte, wurde „The Quarry“ in den vergangenen Tagen endlich mal durchgespielt. Eins vorweg: Mir ist dezent schleierhaft, warum das Horrorspiel nicht einfach „Until Dawn 2“ genannt wurde, da sowohl die Story (diesmal muss eine Teenagergruppe in einem Sommercamp übernachten nachdem es im offensichtlichen Vorbild ein abgelegenes Hotel war) als auch die Spielmechanik auffallend große Ähnlichkeiten aufweisen. „The Quarry“ geht dabei aber noch stärker in Richtung interaktiver Film während „Until Dawn“ etwas mehr Gameplay bot. Und wie fand ich es jetzt? Nun ja, irgendwie hatte ich etwas mehr erwartet, aber schlecht war es auch nicht. Optisch und atmosphärisch war ich phasenweise sogar durchaus beeindruckt.

 


Sebastians Top 2 – As Dusk Falls
Es klingt vielleicht paradox, aber „As Dusk Falls“ hatte mich bereits nach einer halben Stunde mehr gepackt als „Until Dawn 2“…äh…“The Quarry“ beim gesamten Durchgang. Aktuell habe ich das zweite Kapitel beendet und bin sehr gespannt, was da noch so auf mich zukommt.

 


Sebastians Top 3 – Squad 51 vs. the Flying Saucers
Rein spielerisch gibt es sicher ausgefeiltere Genrevertreter, aber dieses Shoot’em-Up lebt vor allem von der einzigartigen B-Movie-Atmosphäre. Als Gesamtkunstwerk hat mir „Squad 51 vs. the Flying Saucers“ bereits auf dem PC gefallen und die Switch-Portierung steht dem in nichts nach.

 


Sebastians Top 4 – UFC 286
Zum ersten Mal seit 2016 gab es wieder eine UFC-Veranstaltung in London (und zum ersten Mal seit 2010 einen UFC-PPV), was auch bedeutete, dass man sich den Kampfabend zu einer sehr humanen Sendezeit live ansehen konnte. Meiner Meinung nach war der Event mit über siebeneinhalb Stunden Dauer zwar etwas zu langatmig, aber die Matches an sich konnten größtenteils überzeugen.

 


Sebastians Top/Flop – Die vierte Saffel von „You – Du wirst mich lieben“
Der zweite Teil der vierten Staffel von „You – Du wirst mich lieben“ war zwar besser als der erste, aber so richtig in die Gänge ist die Handlung trotzdem nie gekommen. Eine weitere Staffel der Serie (und der Schluss lässt dies fast erwarten) brauche ich aber irgendwie trotzdem nicht mehr.

 

…es gibt auch keine weitere Staffel der Tops & Flops! Aber eine neue Folge – nächsten Freitag! Schönes Wochenende!

neuste älteste
genpei tomate
I, MANIAC
genpei tomate

@Captain
Was für ein Kontrast das war, das haben die meisten damals gar nicht mitbekommen. Es waren nämlich Spiele, die aufgrund ihrer Natur, mit “Münzen” zu funktionieren, nicht immer auf Gegenliebe der damaligen Generation gestoßen sind und schlimmstenfalls verteufelt wurden…
Das Witzige ist dennoch: Manche Spielotheken waren so gut mit aktuellen Arcade-Games ausgestattet, nur für erwachsenen “Freaks” reserviert, und viele davon hat man zu Hause gar nicht gesehen, obwohl es eine relativ starke Gaming- Kultur gab ( Home computers) : Mit der “Ausrede”, dass sie zu Lernzwecken angeschafft wurden, hat man mit solchen Maschinen letzten -Endes in geschätzten 90% der Fälle eh nur damit gezockt, Teil-Weise sogar Games, die weit über die “Moral-Grenze” der Arcades waren und, wie in der Spielo, trotzdem Geld gekostet “hätten”, wäre da nicht das “illegale” Zeug, das sonst damit betrieben wurde. Letzteres in geschätzten 100% der Fälle! 😉
Also doppel-Moral Keule at her very finest!
Ich kann mich zwar glücklich schätzen, beide “Welten” gekannt zu haben ( Arcade und Home-Zeugs) was nicht heißt, dass mir als jugendlicher jene “Moral-Keule” aller Wächter erspart wurde, die in elektronischer Unterhaltung den Untergang der Zivilisation und die Verrohung der Jugend gesehen haben.
Ob sie recht hatten? 😉

Gast

Rastan* auf dem SMS war eine Granate, objektive 99,999999999999999999% Fach-Wertung von mir!

Erst als die Mauer weg war, ging es bei mir los. Vorher hatte ich auf dem Intershop für unglaubliche viel Kohle ein LCD-Spiel bekommen. Zum Geburtstag! DAS war das Hauptgeschenk!
Aber auch zu Westzeiten war der nächste Laden 60km entfernt, in der großen Stadt. Und meine Eltern habe mir dann zu Weihnachten eine Konsole gekauft – bei Karstadt, wobei sie, die Unwissenden, ein junger Mann beraten hat. Es wurde dann das SMS1, mit Alex Kidd (intern) und *Rastan. Allein der Prospekt, der da beilag hat, mit all den Spielen, dem Zubehör, isnbesondere 3D-Brille und Lightphaser, hat mir Welten offenbart …

Irgendwann kam dann noch ein Amiga500+, was auch ein Kostenfaktor war. Zum einen haben sich meine Eltern vorgestellt, dass ich damit was für die Schule machen kann … klar, ohne Drucker …, zum anderen aber auch, weil ich dann ja “Spiele tauschen kann”. Eine nette umschreibung für “X-Copy-Pro und Feuer frei”! 😉
Was wohl auch die Beliebtheit damals erklärt hat. Für den Amiga wurden regelmäßig mehrseitige Listen auf dem Schulhof rumgereicht und manche Leute, meist die “Großen” aus den 9. oder 10. Klassen, veranstalteten Kopierparties.

Importspiele oder Spielhallenautomaten kannte keiner. Videospielzeitschriften wurden nur von den “Freaks” gekauft. … und damals war das nicht cool! 😉

captain carot
I, MANIAC
captain carot

Ich hab ja mit Baujahr 80 auch kaum noch Arcade Sozialisierung. Als ich ein Kind war gab es bestenfalls mal sowas wie Defender in der Pommesbude. Offiziell dran durften aber recht schnell nur Erwachsene, womit entsprechende, meist eh schon ältere, Automaten recht schnell verschwanden und nur noch Glücksspiele blieben. Als ich dann mit den Magazinen anfing war der eine oder andere Automat zwar faszinierend aber ein Virtua Racing, Ridge Racer oder Daytona USA war quasi unerreichbar weit weg.

Bis wir dann mal gecheckt haben dass wir nur über die Grenze nach Holland müssen um unsee Taschengeld auf den Kopf zu hauen. Auch wenn wir das nicht wirklich oft gemacht haben haben. Da war aber selbst in Holland fast schon Arcade-Dämmerung. Der Pier in Brighton war dann noch ein spätes Highlight.

Alles also überhaupt kein Vergleich zu dir.

genpei tomate
I, MANIAC
genpei tomate

Das komplette Gegenteil von mir, Captain, ich lebte in meiner “Import Welt”.
Tatsächlich habe ich mich auch gewundert, warum die hiesigen Kaufhäuser so spartanisch mit Konsolen-Kram bestückt waren, während die Magazines den Eindruck erweckten, im Ausland sei diesbezüglich die Hölle los.
Denn während bei Karstadt z.B. die Computer Abteilung mit zig verschiedenen Geräten dekoriert war, viele davon sogar dauer-angeschlossen und mit Spielen zum ausprobieren, bekam jenes Kaufhaus erst später überhaupt eine Konsolen Ecke, Saturn ( damals “Saturn Hansa”) auch, und so hingen Konsolen Junkies immer im Spielwarengeschäft “Richter” rum, dort hatten sie ein Nes mit SMB und meistens eine ellenlange Schlange an Kiddies, die auf ihren Turn warteten…
Und als in gängigen Läden das NES und wenig später das Sms das höchste der Gefühle waren, zockten wir im Laden “Ecs”, Games/Konsolen, die nicht mal Jahre später bei Karstadt und co. eintrudelten…
An sich war es eine sehr schöne Zeit!
Aber egal, es war eine andere Zeit und das “Pal” Problem für mich und meine damalige Clique beinah “Religion”, denn wir kannten die originalen dank der Import Läden und alles aus den offiziellen Läden wiederum mochten wir nicht spielen.
Für meinen Teil ist die Aussage oben nicht so drastisch, wie es jetzt klingen mag, denn englische- Textlastige Games ( Zelda und co.) holte ich schon als offizielle Version, betrieb sie allerdings mit umgebauten jap. Kisten. Mein erster RGB Monitor war durch dauer-Umstöpselei vieler ausl- Konsolen recht schnell ausgeleiert und bekam einige Macken bei der Bildausgabe. Und Reparaturen waren damals auch nicht günstiger.
Aber wir waren auch nicht sooo viele von der Sorte, vielleicht ein dutzend Leute in der ganzen Stadt, praktisch immer die selben Nasen, egal welchen Laden man betrat und wahrscheinlich die einzige Einnahmequelle der örtlichen Import-Geschäften! 😛

captain carot
I, MANIAC
captain carot

Computer (ab Anfang 90er halt immer mehr der PC) waren in Deutschland halt immer sehr stark. Das ging, wenn man so will, halt auch auf Kosten der Konsolen. Natürlich waren Nintendo und Sega auch beide recht spät in Europa am Start, gerade Nintendo ja auch recht lange nur über andere Distributoren.

Hat bei mir zum Beispiel dafür gereicht, dass ich das NES überhaupt erst nach dem Game Boy kennengelernt habe. Und da dann auch langsam schon das Super Nintendo um die Ecke kam wirkte die Kiste da schon irgendwie altbacken und witzlos. So ganz nebenbei schindete auch der A500 von meinem Onkel deutlich mehr Eindruck. Tatsache zum Beispiel, ich hab Street Fighter 2 zuerst auf der Freundin gespielt, was alleine schon wegen der Steuerung ein recht halbgares Erlebnis war, rückwirkend betrachtet.

Bei Sega war es kaum besser. Der Game Gear war zwar richtig coole (Farbe und Licht, wow), aber eben ein klobiger Batteriefresser. Klar wurde es da Nintendos Ziegelstein. Zumal mit 169,-DM (samt Tetris) damals auch günstiger. Wobei ich gerade nicht mal sicher bin, ob der Game Gear schon draußen war oder nicht, als ich den Game Boy bekommen hab.

Das Master System tauchte hier zumindest gefühlt gleichzeitig mit dem Mega Drive als ‘Billigkonsole’ auf. Verglichen mit der Monsterkonsole (so komisch das heute klingen mag) und einem Handheld, der quasi das gleiche unterwegs konnte hat das natürlich auch bei mir wenig Liebe geweckt.

Die PC Engine war halt so eine Zeitschriftenkiste. Daher kannte man die als Normalsterblicher. Als ich mit den Magazinen angefangen hab wirkten viele Titel in der Form aber nicht mehr eindrucksvoller als auf SNES/Mega Drive. Es gab natürlich auch noch Intros von diversen FMV-Intros, sowas gab es auf den beiden 16-Bittern halt tatsächlich nicht. Zumindest nicht ohne das bald erscheinende Super Nintendo CD und natürlich das brandneue Mega-CD. Die auf jeden Fall beide ein Bombenerfolg werden…..

PAL oder nicht PAL: Ganz ehrlich, das war mir damals egal. Ich kannte Street Fighter 2 ja gar nicht besser. Balken oben und unten? Hat man halt einfach so hingenommen. Wenn es nicht akut ruckelte, wofür beim SNES wohl viel häufiger Slow-ROM’s verantwortlich waren als die eigentliche Hardware, dann war man halt glücklich mit dem, was man hatte.

Heute kaum vorstellbar, die allermeiste Zeit hab ich mein SNES nur mit dem TV-Modulator benutzt. Mein erster TV hatte gar kein SCART…

genpei tomate
I, MANIAC
genpei tomate

Also, die Stadt in der ich lebe nennt man hier “Dorf mit Straßenbahn”. Was hier anders war, dass ab 1990 , 3 Große Import Geschäfte, Zahlungswilligen Konsolen-Freaks anlockten, das, mit ihrer bis zur Decke gestapelten japanischer Ware , das weiß ich zwar nicht, aber ich kannte die Einöde aus Süditalien, was solche Fachgeschäfte angeht und die Lage hier im Norden empfand ich als “normal”. Und im Nachhinein natürlich absolut unglaublich, dass bei mir vor Ort in der Hinsicht so viel los war!
Leider sprechen wir beim Master System von der “Pal” Zeit, als Publisher ihre Games kaum anpassten und obendrauf war es generell so, dass im Vergleich zum Jap/US Markt nur einen Bruchteil der Software in der EU erschien. Da hatte es Mann/Frau nicht leicht als Sega Fan und selbst beim Megadrive dauerte es eine Weile, ehe sich das Katalog hier in DE sehen lassen konnte.
Beim NES war die Sache fast schlimmer, Europäer haben gefühlt nichts abbekommen, von dem, was in Jap erhältlich war.
Klar, dass der Markt bis zur Mitte der Neunziger von Homecomputers dominiert wurde. Aber Arcade Ports waren dort zwiespältig, für mich insbesondere, da z.B. Us Gold sich Lizenzen von “meinen” geliebten Games geschnappt hatten ( alle großen Namen von Capcom) und nahezu alles in den Sand setzten.
Da kam die Engine wie gerufen.

captain carot
I, MANIAC
captain carot

Naja, selbst im besten Fall musste man sowas früher schon live beim Iporthändler sehen oder eben teuer kaufen. Ich wohne eher kleinstädtisch. Da waren die Vitrinen beim hiesigen Karstadt schon das Gaming Highlight. Alleine ein 3DO wirklich live in Action hab ich das erste Mal in Mönchengladbach gesehen. Bei uns gab es das dann auch kurzfristig zu kaufen aber nie als Vorführgerät. Und das ist ne Kiste, die offiziell vertrieben wurde als Videospiele schon ein wenig etablierter waren.

Was das Master System angeht, als das offiziell nach hier kam boten Heimcomputer schon bessere Technik und zumindest schönere Arcadeports. So einiges kam wegen Nintendos Deals auch nie auf die Sega Plattform. Wobei es teilweise wirklich gute Alternativen gab. Third Party Support gerade seitens der Japaner war halt auch dünn.

Davon ab mag halt die ganz allgemeine Computerdominanz in Deutschland dazu beigetragen haben. Hier war es zu der Zeit so, dass es Computer und ‚das Atari‘ gab, also meist gebrauchte VCS aber Ende 80er dann auch wieder Neugeräte. Samt 7800er. Ich kann mich bis Anfang 1990 nicht wirklich an Sega oder Nintendo in den hiesigen Läden erinnern.

genpei tomate
I, MANIAC
genpei tomate

Jep, Kikko-man, speziell R-Type spielt hier eine nicht zu unterschätzende Rolle, denn die Engine läutete die Ära der “perfekten” Ports ( nagut, fast perfekt 🙂 ) für zu Hause ein, denn von den fantastischen Exklusives abgesehen ( z.B. Gunhed und respektiver Test von Hr. Hengst liessen mich 300 Km fahren, um eine Engine zu kaufen) die zum entdecken einluden, kannte die alte Garde um Hr Gaksch, Fish, Lennard etc. den einen oder anderen Automaten, und vergaben Dragon Spirit, Twin Cobra, R-Type und co. die verdienten Höchst-Wertungen, denn so eine Qualität, die kannte man ende der Achtziger für zu Hause gar nicht.
Bei der ASM waren auch einige dabei, wie Hr Oppremann den ich persönlich kenne, weil er aus meiner Wahl-Stadt kommt, die von Necs Wunderkiste begeistert waren: alles Arcade Freaks, so wie ich, die unglaublich vor der kleinen Kiste standen und nur staunten…
Übrigens habe ich vor etlichen Jahren bei unserem Forum-Treff auch die Kiste dabei gehabt und da von den anwesenden, anscheinend keiner die PCE je in freier Wildbahn gesehen hatte, ging ein “Blitz-Gewitter” los, als ich sie auspackte. 🙂

Kikko-Man
I, MANIAC
Kikko-Man

Die Liebe zu Konsolen hat bei der Power Play erst mit der PC-Engine angefangen. Das waren ja eigentlich alles eher Leute aus dem Heimcomputer-Lager. Die einzige Ausnahme war natuerlich der liebe Herr Gaksch. Der war auch verantworlich fuer die ganzen Japan-Importe. Zumindest ist das mein Eindruck vom Spieleveteranen-Podcast.
Stimme Euch zu, Master System, aber auch Game Gear, sind viel besser als ihr Ruf.

PS: Was mir gerade noch einfaellt: Martin Gaksch hat Rock’n Roll und Hard’n’Heavy fuern Amiga mitverantwortet. Fand ich beide klasse.

genpei tomate
I, MANIAC
genpei tomate

Dummer Weise haben viele der Master System Spiele, die viel flackerten und ruckelten, dann im Adapter des Megadrives, sofern letzteres auf 60 Hz umgebaut war, ihre ganze Pracht entfaltet und erstrahlten dadurch, im für Europäer neuen Glanz. Speziell dein Kujauku/Spellcaster ist so ein Fall.
Und dass Sega den fantastischen FM-Chip weg-rationalisert hat…da fehlen mir bis heute die Worte…
Aber es gab ne Menge gut gemachte spiele, speziell Rastan, da weiß ich nicht, wie der gute Hr. Fisch es so abstrafen konnte, wo auf dem Modul der ganz Automat hinein-gequetscht wurde und es super spielbar ist.

Thomas Nickel
Autor

Ja, genau deswegen hab ich auch sofort und ohne zu zögern zugegriffen 🙂
Und ja, Rasten auf Master System kann definitiv was. Ich glaube, gerade zu Power Play Zeiten war das Master System für viele ein beliebter Hackklotz… völlig zu Unrecht, wie ich ich denke.

genpei tomate
I, MANIAC
genpei tomate

Thomas du weißt doch, dass Dragon s Egg auf der Pc-Engine normalerweise für das dreifache des Preises übern Tresen geht, oder? 😉
Cooler Fang!
Und Rastan auf dem Master System ist besser als seinen Ruf und wurde damals in der Power Play m.M.n. unnötig zerrissen!

Lennard Willms
Autor

Skandal! Steffen klaut Videospiele und schlägt bei Railbound im Steal-Sale zu! 😀