Nintendo

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Dass der Wohlstand der westlichen Welt auf den Schultern der dritten Welt ausgetragen wird, ist ein Fakt, den man sich immer wieder in Gedächnis rufen sollte. Die Menschenrechtsorganisation “Enough-Project” widmet sich genau dieser Aufgabe.

Auch Elektronikhersteller sind jetzt ins Visier der Organisation geraten – denn zur Herstellung elektronischer Komponenten sind sogenannte “Konfliktmineralien” wie Coltan zwingend erforderlich. Dieses wird beispielsweise in der Republik Kongo zu Bedingungen abgebaut, für welche die Bezeichnung “Konflikt” noch viel zu harmlos ist.

Im Gespräch mit CNN erklärte der Sprecher des Enough-Projects, Sasha Leschnew, dass Nintendo “die einzige Firma war, die im Grunde abgelehnt hat, dies als Problem anzuerkennen, geschweige denn, dass sie etwas dagegen unternehmen würden. Und dabei versuchen wir seit gut zwei Jahren, mit ihnen in Kontakt zu treten.”

Unternehmen wie Intel und Apple hätten hingegen – immerhin – “bedeutende Schritte” eingeleitet, um die begehrten Rohstoffen nicht mehr aus solchen problematischen Regionen zu beziehen. Nintendo war das einzige von 24 Unternehmen, das von den Menschenrechtlern die Note erhielt – für fehlendes Bemühen, mit ihren Produkt-Materialien keine bewaffneten Gruppen in Zentralafrika zu unterstützen.

Gegenüber CNN erklärte Nintendo, dass “die Herstellung und Montage aller Nintendo-Produkte zu unseren Produktionspartnern ausgelagert sind und wir daher nicht direkt in der Beschaffung von Rohstoffen, die letztlich in unseren Produkten verwendet werden, beteiligt sind. Wir nehmen dennoch unsere soziale Verantwortung als globales Unternehmen sehr ernst und erwarten, dass unsere Produktionspartner dasselbe tun.”

Das klingt jedoch eher nach Ausflucht als nach sozialer Verantwortung.

captain carot
I, MANIAC
captain carot

Ok, das sollte eigentlich nicht so sein. Kenn ich so aus dem Metallbau auch nicht, obwohl meine Frau und mein Vater jeweils bei einem Unternehmen mit wenig Konkurrenz arbeiten.

Gast

der wurde nur geschnitten, verschweißt, geschliffen, grundiert und lackiert. diente nur als rahmenkonstruktion von hydraulikaggregaten oder motroreinheiten.das steckte natürlich auch arbeit drin (aber auch nur maximal ein arbeitstag, bei ganz großen aggregaten), aber eben nichts, was solche aufschläge rechtfertigt. selbst einzelne elektromotoren wurden um ein vielfaches des Eks weiterverkauft.ganz abartig war das, wenn man aus dem leid anderer kapital geschlagen hat.man hat mehr als genug motoren auf lager, fukushima fliegt in die luft und man behauptet man hätte kaum noch motoren (weil siemens die in japan produziert) und verzehnfacht einfach mal den preis. das selbe beim tsunami in thailand.abartig deshalb, weil die firma ein gigantisches lager hat, wo locker der jahresbedarf an motoren rumliegt.es geht aber auch um gnadenloses verschwenden. es werden kupplungen gekauft, aber für die montage von motor-pumeneinheiten wird nur ein zahnkranz und ein kupplungsring benötigt. was passiert mit dem rest? er wird weggeschmissen und als schrott wieder verkauft. der kunde zahlt natürlich den vollen preis (plus aufschläge) und die einzelnen komponeneten bestellen-die man eigentlich nur braucht-macht der kupplungshersteller nicht mit.

captain carot
I, MANIAC
captain carot

@Lilith: Wie habt ihr den Stahl denn eigentlich weiterverarbeitet? Teilweise sind da ziemlich dicke Aufschläge im Vergleich zum EK zwangsläufig, je nachdem, was man daraus macht.Übrigens, bei vielen bekannten Markenschuhen ist sowas Gang und Gäbe. Da gibt

Gast

@lilithHaha, so klein ist die Welt. Einmal die Woche arbeite ich für Arcelor Mittal. Dann warte und repariere ich, unterstützend für einen Kollegen die Theimeg Funkfernsteuerungen für ihre Stahlwerke in Luxemburg. Nach und nach machen die immer mehr dort

Walldorf
I, MANIAC
Walldorf

Das meiste Coltan wird übrigens in Australien gefördert, es gäbe also schon Alternativen. Leider sind die meisten Unternehmen Profis darin Verantwortung wegzudelegieren, indem sie immer mehr outsourcen und die Produkte nur noch von Zwischenhändlern kaufen ohne zu wissen unter welchen Bedingungen diese hergestellt wurden.Bei der Herstellung von Jeans werden gesundheitsschädliche Chemikalien verwendet, die dafür sorgen, dass die Jeans den berühmten “”Used”” Look haben. Organschäden und eine Staublunge können die Folgen sein. Die Fabrikanten in Asien bekommen gerade ein mal drei Euro pro Jeans, da ist natürlich kein Geld mehr da, um die Gesundheit der Arbeiter zu schützen.Am Ende der ARD-Doku wird gesagt, dass den Herstellern Asien in Zukunft zu teuer werden würde und diese wahrscheinlich nach Zentralafrika wandern werden. Da werden die Arbeitsbedingungen wohl kaum besser werden.http://www.ardmediathek.de/das-erste/reportage-dokumentation/der-preis-der-blue-jeans?documentId=11398300Bei hessnatur kosten die Jeans zwar mindestens 60€, aber dafür werden sie ohne Chemikalien hergestellt und der Produktionsstadort ist Europa. Bei einer 9,99€ Jeans bei kik, sollte jedem klar sein, dass diese nicht unter fairen Bedingungen hergestellt wurde und andere den wahren Preis für die Jeans zahlen, oft mit ihrem Leben.

Gast

ja, da hast du auf jeden fall recht. der fisch fängt am kopf an zu stinken. ich hab 10 jahre meines lebens solchen drecksäcken geschenkt und bin froh, jetzt in einem kleinen unternehmen tätig zu sein.die letzte firma hat auch die automobilindustrie beliefert und hatten entsprechend auch ölfilter im angebot. gerne von MAHLE (auch netter verein!^^). ein ölfiltereinsatzt für einen golf 4 bekommt man für ca. 10-11€ (bitte nicht drauf festnageln!). das kleine scheißteil kostet aber nur 2,50€ wenn überhaupt. dann haben solche klitschen auch gerne noch zweigunternehmen, die genau das selbe produzieren, in exakt der gleichen qualität und verkaufen es ganz gönnerhaft für 6-8€ und machen damit immer noch einen guten riss.nun ist MAHLE aber produzent und nicht rohstofflieferant und selbst bei großen unternehmen wie diesem oder Siemens, sind die leute ganz kleinlaut, wenn die mit ihrem zulieferer kommunizieren. mit denen kannst du auch verträge machen…die scheißen drauf! wenn du ein mahnverfahren einleitest oder ihnen mit vertragsstarfen kommst, lachen die sich kaputt. warum? weil die das aus der portokasse zahlen und dich anschließend nicht mehr beliefern und bei vielen rohstoffen hängt letztlich nur ein oder zwei riesen-konzerne dahinter. die freie marktwirtschaft und globalisierung hat wenigen tür und tor geöffnet zu schalten und zu walten, wie es ihnen beliebt.

captain carot
I, MANIAC
captain carot

Solche Gewinnspannen hat man aber selbst bei Rohstoffen nur noch in Randbereichen.Und ja, es sind gerade die Kunden oft seblst schuld, weil jeder gerne zum billigsten rennt. Das hat die deutsche Bahn bei Schienen gemacht, das machen Industrieunternehmen wenn sie denn können (und die Billigprodukte nicht zu schlecht sind) und das machen ganz besonders gerne auch Endkunden.Coltan wird z.B. in Australien ganz besonders stark abgebaut, aber auch in Brasilien und Kanada. Es wäre also weder für Auftragsfertiger noch für beauftragende Unternehmen allzu schwer, primär oder ganz auf halbwegs sauberes Coltan zu setzen. Nur hat daran eigentlich fast keiner Interesse, auch die Kunden nicht. Ansonsten würde man weit mehr Druck auf die Hersteller ausübern, die wiederrum auf ihre Auftragsfertiger…

Gast

den rohstofffördernden unternehmen wäre das aber vollkommen egal, ob es möglich wäre. solange sie es um ein vielfaches billiger in entwicklungsländern machen können und ihren gewinn dadurch maximieren, verschwenden die nicht einen gedanken daran. großen zulieferern ist das alles vollkommen egal. die produkte müssten auch nicht zwangsweise viel teurer werden, weil die gewinnspannen absolut unheimlich sind.in meiner letzten firma bezogen wir stahl von arcellor mittal. auch ein unheimlich sympathisches unternehmen. die sagen an, was man bezahlt und man bezahlt oder kann sich verpissen. langfristige preisvereinbarungen? scheißen die drauf! die sagen an und man geht mit oder lässt es!und wenn das material dann weiterverarbeitet wird und an den endkunden geht, schlugen wir auch gern nochmal 300% drauf…bei kunden, von denen wir wussten, dass wir es konnten.das steht ganz selten noch in einem gesunden verhältnis zueinander.@crxeg2:das haben sie doch schon im grunde oder? glaub deren anteil an dem markt beträgt an die 90% oder drüber, wenn ich mich recht entsinne.

Gast

Und die Chinesische Regierung trägt auch ihren Teil zu dieser Situation bei und ist dabei ein Monopol in Sachen abbau zu erschaffen.

captain carot
I, MANIAC
captain carot

@M.Instant: Nein, gebaut wird bei Foxconn. AMD (früher ATi) hat nichtmal mehr eine eigene Fertigung. Die Chipfertigung ist aber nicht das große Problem. Das sind Rohstoffabbau in Schwellen- und Entwicklungsländern sowie die Endmontage bei Unternehmen wie

Gast

[quote=donkiekung]

Ey cool, Nintendo unterstützt bewaffnete Gruppen? Auch ‘ne Art endlich dass Kiddy-Image loszuwerden 😉

[/quote]Lies den Artikel einfach nochmal 😉

Gast

beeberman hat vollkommen recht. der primärsektor einer jeden wirtschaft bestimmt, was an rohstoffen verarbeitet wird und wie diese erschlossen werden. die weiterverarbeitenden unternehmen schlucken das, wenn sie wirtschaftlich arbeiten wollen.

donkiekung
I, MANIAC
donkiekung

Ey cool, Nintendo unterstützt bewaffnete Gruppen? Auch ‘ne Art endlich dass Kiddy-Image loszuwerden 😉

Beeberman
I, MANIAC
Beeberman

Btw… was bringt es wenn andere Hersteller sagen sie würden etwas ändern und tun es nicht.So weit ich weiß bezieht Apple und viele andere immer noch massig Teile von Foxconn und dieser Konzern gehört auch zu den miesesten die es überhaupt gibt… Was soll Apple daran ändern? Nintendo sagt es so wie es eben ist in der Branche… Nur weil die anderen eben schön geredet haben, von wegen sie würde versuchen etwas zu ändern heißt das doch noch lange nichts.

Gast

Bewaffnete Gruppen würde ich als Hersteller auch grundsätzlich nicht unterstützen. Da klingt eine schlechte Note ja fast schon wie ein Lob. Genauso würde ich auch den Rebellen in Syrien nicht unterstützen. Die Propaganda entscheidet, wer gut oder böse ist. Waffen töten 😉

Oliver Gruener
I, MANIAC
Oliver Gruener

Wir müssen doch mal fest halten, dass das was Nintendo da macht, sicher nicht vorbildlich ist. Allerdings, und das passt wunderbar zu der Diskussion, die wir vor einigen Wochen hatten, wo ich vom “”Zurück in die Steinzeit”” sprach – umweltfreundlich, menschenwürdig etc. geht bei Elektronikprodukten nicht, wenn sie bezahlbar sein sollen! Das Fazit wird auch da gezogen: http://www.zdf.de/ZDFmediathek/beitrag/video/1654764/Ulrich-protestiert-Mythos-Apple#/beitrag/video/1654764/Ulrich-protestiert-Mythos-AppleWir haben keine Wahl als mitzuspielen, wenn wir solche Sachen haben wollen! Deswegen nervt mich diese Heuchelei.

Ziep
I, MANIAC
Ziep

Wegschauen und erwarten, dass andere was machen… nicht vorbildlich! Der allererste Satz im Artikel sollte öfter beachtet werden!

Gast

nintendo hat keine angaben gemacht? “”die Herstellung und Montage aller Nintendo-Produkte zu unseren Produktionspartnern ausgelagert sind und wir daher nicht direkt in der Beschaffung von Rohstoffen, die letztlich in unseren Produkten verwendet werden, beteiligt sind.””ich finde das ist indirekt auch eine angabe!heißt überstezt soviel wie “”wir bauen die komponenten nicht, also ist uns das scheißegal.””

M.Instant
I, MANIAC
M.Instant

IBM und ATI haben dabei ordentlich abgeschnitten und gehören zu den wichtigsten Zulieferern für die WiiU. Die Herkunft der restlichen Bauteile ist nicht bekannt.Daher sagen die 0 Punkte (wie Segabasti schon angedeutet hat) nicht sehr viel aus

captain carot
I, MANIAC
captain carot

Leider ist der komplette Bereich derzeit alles andere als rosig. Selbst wenn es mal nicht die Menschenrechte sein sollten, die Abbaumethoden sind in vielen Ländern zweifelhaft und die Fertigung spielt auch eine große Rolle. Auch da läuft es alles andere als rosig, wobei Nintendo auch da besonders auskunftsunwillig ist.

Segabasti
I, MANIAC
Segabasti

Nintedno hat keine Angaben gemacht, daher 0 Punkte.