Vergangenen Freitag ging auf der Webseite hackernoon.com ein brisanter Entwickler-Brief online: How 2K killed Irrational Games. Darin erhebt ein ehemaliger Mitarbeiter des BioShock-Studios, der anonym bleiben möchte, schwere Vorwürfe gegen Publisher 2K.
Das (englische) Schreiben ist ziemlich lang ausgefallen und wirkt mit vielen Zahlen und Fakten sowie dem vor allem zum Ende hin emotionalen Schreibstil glaubwürdig – freilich können wir aber nicht bestätigen, ob es sich dabei tatsächlich um einen Ex-Mitarbeiter handelt. Im Grunde wirft der Autor dem Publisher 2K Versagen auf mehreren Ebenen vor: Vom wahllos wirkenden Mehrfach-Umbenennen der Studios über ungerechtfertige Entlassungswellen bis hin zum kompletten Herabwirtschaften eines hochkreativen und profitablen Entwicklerteams.
Irrational Games hat vor allem durch die BioShock-Serie Weltruhm erlangt – der Autor ist sich der Tatsache, dass dieser Erfolg ohne 2K nicht möglich gewesen wäre, durchaus bewusst und lobt die Zeit der Entwicklung des ersten BioShock als sehr angenehme Ära. In der Folgezeit kam es laut seiner Aussage jedoch zu vielen Fehlern und Ungereimtheiten: 2K verschob Personal zwischen seinen Entwicklerstudios, mischte sich massiv in die Entwicklung von The Bureau: XCOM Declassified ein und überforderte Mastermind Ken Levine bei BioShock Infinite mit einem zu großen und komplexen Projekt, so dass der 2014 schließlich das Handtuch warf.
Wer sich für die BioShock-Serie im speziellen oder Spiele-Entwicklung im Allgemeinen interessiert, der erhält einige vielleicht subjekte, aber doch sehr interessante Einsichten.
Und natürlich fragen wir uns: Was meint Ihr zu den Vorwürfen? Gejammere auf hohem Niveau, weil Videospiele nun mal Business sind, oder berechtigte Kritik an einem der großen Publisher?
willkommen in der welt der globalisierung in der habgier und profit über alles und jedem stehen.
glaub nicht dass der letzte Satz Gültigkeit hat.(zumind. heutzutage)denn mal eben ein Studio eröffnen u über etliche Millionen verfügen ist nicht.Da dauert es in vermutlich 99% der Fälle 3-4 Spielereleases um überhaupt grössere Summen finanziert zu bekommen.(u blizzard gehört doch zu activision oder nicht)Davon ab würde mich als noob echt mal interessieren warum Entwickler die viele Spiele kaufen(u idr aif einer Erfolgswelle schwimmen,während sie gekauft werden)diesen Schritt gehen.Gerade dann wenn man viel Geld gemacht hat ist man doch eigentlich an unabhängigsten.
Ganz ehrlich: Studio-Schließungen sind in der Branche eingepreist und mehr Regel als Ausnahme. Das sollte man wissen und braucht nicht zu heulen. Wer nachhaltig auf Dauer eine solide Firma gründen will sollte sich eine andere Branche suchen und kein Games-Studio gründen. Diese Firmen sehe ich als kurzfristige juristische Konstrukte um ein paar Projekte realisieren zu können. Am Ende steht früher oder später immer die Abwicklung.Die einzige Firma die mir spontan einfällt ist Blizzard und die waren nie großartig von externen Firmen abhängig und sind mittlerweile selbst Publisher. Aber auch die meisten Publisher gehen früher oder später drauf, siehe Origin, Acclaim, Sierra, Virgin Games, Sega, US Gold, Atari usw. Und Kleine Studios trifft es ungleich schneller, weil sie in der Nahrungskette schlicht am Ende stehen.Das Spiele-Business ist 100% projektbasiert und Kapitalgeber (Verleger) gehen mit Dutzenden Millionen in Vorleistung. Wer kann sich da schon eine Stammbelegschaft gerade während zäher und unproduktiver Konzeptionsphasen leisten? Also steigen Publisher ein und stoßen später wieder ab, wie es halt sinnvoll für die Financial Performance und Langzeitstrategie ist. Für uns Spieler ist es völlig egal: Studios lösen sich auf, aber die Entwickler firmieren sich neu, bringen 3-4 Spiele, werden aufgelöst, firmieren sich wieder neu usw. So war es bei Westwood, Clover und zahllosen anderen.
Manchmal kommt es sogar vor dass die Chefs der kleinen Entwickler selber irgendwann zu gross,dick u fett werden (wobei ich mich hier nicht explizit auf Valve beziehe 🙂
@TokyoDas hast Du natürlich ebenso einen Punkt getroffen. Die Sicherheit eines großen Studios im Hintergrund, leider auch die schnelle Gier nach dem Geld. Das eine oder andere Mal ist dann auch ziemlich schnell der eine oder andere ehemals führende Kopf o
Dabei aber nicht vergessen das sich unabhängige Studios gerne den großen Publishern ans Bein heften, um finanzielle Sicherheit zu haben. Sei es Bioware, Dice, Bungie oder aktuell Respawn. Die Entscheidung Titanfall 1 nur auf die XBox zu bringen hat bekanntlich EA gefällt, und auch die Idee Teil 2 zwischen Battlefield und CoD zu platzieren kam mit Sicherheit nicht von Respawn selbst.Am Anfang sehen die halt nur die fette Kohle, mit der man im Prinzip großes schaffen kann. Dann kommen die Bosse von EA, Activision und Co. mit ihren dicken Aktenkoffern und scheißen die Entwickler erst mal zig Verträgen und Forderungen zu.
@SxyxSGenau dieses Gefühl habe ich auch. Man kauft Studio XYZ und anstelle dessen Innovation und Marken zu pflegen und auszubauen wird vielmehr das TopPersonal hin- und hergeschoben, bis man das ursprüngliche Studio XYZ komplett ausgelaugt hat. Manchmal g
Etwas neues wäre auch nicht schlecht gewesen ,denn es wäre bestimmt etwas dass sich erfreulich vom Mainstream absetzt aber immer noch AAA ist((was zb in Hollywood fast inexistent ist))Das wirklich tragische ist,dass es eigentlich immer solche Studios erwischt während Studiosderen Ende man gar nicht mitbekommen würde weil sie nur Spiele von der Stange nach Schema produzieren können (fifa,lego,cod) und daher problemlos austauschbar sind einfach unkaputtbar erscheinen.Das mag damit zusammenhängen,dass man bei der Aquirierung von Studios immer im Hinterkopf hat das Personal je nach bedarf auf andere Studios zu verteilen was letztendes zur Schliessung führt oder dafür sorgt dass diese Studios dann bis zum St Nimmerleinstag Fortsetzungen von Dragon Age u Mass Effect produzieren müssen.
@ChrisKongAbsolute Zustimmung, genauso meinte ich dies auch bzw. sehe es genauso…Schade um Irrational Games, hätte gern ein neues Bioshock gehabt. Auch wenn Geschichhte (eigentlich) zu Ende erzählt…
Das ist eben, wenn solche Studio-Bosse-Oberfotzen, die keinen Bezug zu dem haben, was sie machen, diktieren. In Hollywood läuft das schon länger so. Dass darunter dann früher oder später kreative Prozesse leiden, ist absolut logisch. Ein guter Produzent hält den Druck aufrecht, mischt sich aber nicht ein. Gibt auch Negativbeispiele in die andere Richtung, etwa Last Guardian und Co. Von daher klingt der Brief recht plausibel. Man kann nur hoffen, dass andere Kreativteams sich entschlossener gegen solche Mechanismen auflehnen. Bei Ubisoft ist ja ähnliches passiert. Folge davon, AC steht genau unter der Kritik, unter anderem durch ehemalige Mitarbeiter, glaube Yves Guillemot.
Sehe es wie SxyxS, dadurch dass sich 2K zu sehr in die Geschicke von Irrational Games eingemischt haben, haben sie diese ihrer Stärken und vielleicht Kreativität beraubt. Warum frage ich mich da? Sie haben dieses Studio doch gekauft, weil sie von ihm überzeugt waren, warum dann einmischen?!@Max Das 2K evil ist, habe ich nicht geschrieben, nur angedeutet, dass sie sich zu sehr in die Belange von den von ihnen einverleibten Studios evtl. eingemischt haben…
Ich hatte schon immer so eine Vermutung,da solche Studios sich nicht von selber schliessen,weil zu viel Qualität.Sondern der Käufer des Studios da die Griffel im Spiel hatte.(ist ja nicht dass erste Mal dass sowas passiert)
Naja als jetzt laut sagen 2K ist Evil wäre etwas zu einseitig.
Also wenn man sich die Qualität von 2K Marken vor einigen Jahren und nun heute ansieht, spricht das schon für eine deutliche Sprache, wie 2K tickt… und wem man hier Glauben schenken darf… 🙂 😉
Da wäre ich vorsichtig eine Meinung zu äußern, Fakten kann man immer verdrehen, bis sie im richtigen Licht stehen, auf der anderen Seite ist es glaubwürdig die Schuld beim Publisher zu suchen, Entwickler sind nunmal hauptsächlich dafür zuständig sich auf den Inhalt, Design etc. des Spiels zu konzentrieren, der Publisher muss die richtigen Leute beschäftigen und die richtigen Rahmenbedingungen schaffen.Wäre nicht das erste mal das ein Publisher eine große Reihe zugrunde richtet.Man denke an die Final Fantasy Reihe seit dem Weggang von Mr. Sakaguchi und der Wandlung von Squaresoft zu Squareenix. Nach Final Fantasy 10 (Sakaguchis letzer FF Teil im Jahr 2002) kam außer einem ganz guten Teil 12 nichts mehr nach. FF13 war der schlechteste FF Teil und die Fortsetzungen waren nur noch gräßlich. FF13 Trilogy war von 2006 bis 2014 in der Entwicklung und nichts kam dabei heraus. (zum Vergleich: in 8 Jahren entwickelte Sakaguchi und sein Team alle FF Teile von 7-10)Der Publisher Squaresoft dagegen bescherte uns die große 32bit JRPG Ära mit unzähligen genialen Spielen wie ChronoTrigger, Secret of Mana etc etc.Also ein Publisher der fähige Leute entlässt bzw. diese freiwillig kündigen wg. schlechten Rahmenbedingungen macht einiges aus…
Ich muss gestehen ich habe System Shock leider nicht gespielt daher beruht meine Erfahrung nur auf den bioshock Titeln. Ich glaube die waren aber von Warren Spector oder ? Wie auch immer, klar die Titeln sollen der Hammer sein besonders die K.I. Shodan oder Shodran soll genial sein. Aber ich glaube von dem zweiten kommt ein Remake oder ? Ich meine sogar etwas von einer ps4 Fassung gelesen zu haben.
@ Maverick, das mag vl storytechnisch zutreffen. Spielerisch und gameplaytechnisch war infinite jedoch ziemlich eintönig und simpel. Ich empfand schon Bioshock 1 als Rückschritt im Vergleich zu Vorgängerwerken wie systemshock 1 und 2. ausgefeiltes gamepla
Naja als Außenstehender glaube ich kann man dass gar nicht beurteilen. Ich denke in erster Linie ist es um die Bioshock Serie sehr sehr schade, ich habe alle drei Teile am PC gespielt und bis jetzt gerade eben auf wieder alle drei Teile samt dlc’s auf der ps4. Mittlerweile gehe ich sogar soweit und behaupte es ist die beste Ego Shooter Serie die es jemals gegeben hat, dass Art Design, die Stadt Rapture und Columbia, die Geschichte, der ballerflow in Kombination mit den plasmiden, episch.Ich finde es unendlich schade dass es wohl nie einen vierten Teil oder ein Neustart der Serie geben wird und falls doch ohne ken levine nicht die Qualität haben wird.@Tokyo Der dritte ist sogar fast der beste Teil weil hier die Geschichte zuende gebracht wird, richtig zu 100% zu Ende ist es sogar erst nach den beiden Seebestatungs dlc’s. Und wer schreibt “”und nicht zu Ende überlegt”” dem kann ich nur raten die Serie oder den dritten nochmal zu spielen und sich zu konzentrieren. Den wie gesagt hier schließt sich der Kreis zu allen drei bioshock spielen. Dass ist ken levine eigentlich perfekt gelungen.
Wohl irgendwas zwischen Videospielbuisness und berechtigter Kritik. Gerade bei großen Studios zählen nackte Zahlen und Prognosen heutzutage mehr als Leidenschaft und Hingabe für das Spiel. Irgendwo verständlich wenn man bedenkt mit was für Summen man mittlerweile hantiert.In Sachen Irrational frage ich mich aber auch was da eigentlich schief gelaufen ist. Man hatte das Können, die Kreativität und besonders waren die Bioshock Titel, denke ich, kommerziell erfolgreich. Warum sich 2K da veranlasst sah solch ein Hick-Hack zu veranstalten, weiss nur der Geier.Man merkt auch das Bioshock Infinite schon ziemlich unter den Umständen gelitten hat. Auch wenn die Presse damals voll abgefahren ist auf das Spiel, fand ich es teilweise sehr Schwach und nicht zu Ende überlegt.