A Space for the Unbound – im Test (PS4)

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Von japanischen, britischen und amerikanischen Game-Veteranen geführt, macht sich Chorus seit 2017 einen Namen als Indie-Entdecker, stöbert Spieljuwelen in der ganzen Welt auf und verblüfft vor zwei Jahren mit einer schön gezeichneten, musikalischen Beziehungsgeschichte aus Indonesien. When the Past was Around rührt Ulrich mit ”großen Gefühlen im kleinen Spiel”, ”liebevollem Zeichenstil” und ”wunderbarer Stimmung” (78% in M! 02/21). A Space for the Unbound ist die zweite Zusammenarbeit zwischen dem Mojiken Studio und Chorus und nicht mehr wie ein Bilderbuch, sondern wie ein ­Sidescroller der 16-Bit-Ära gezeichnet. Das Adventure versetzt Euch in eine Kleinstadt der frühen 1990er, ist zwar ebenfalls nostalgisch, aber nicht mehr so ruhig und melancholisch, sondern wortreich, lus­tig und oft ganz schön verrückt.

Der wuschelköpfige Held Atma ist zwischen zwei Welten hin und her gerissen: In wiederkehrenden Träumen schreibt er mit dem kleinen Mädchen Nirmala ein Weltraum-Märchen; nach dem Aufwachen hält er mit der hübschen Raya Händchen und hofft, dass aus der Highschool-Romanze mehr wird. Traum- und Alltag-Ebene verbindet als gemeinsamer Gegenstand ein rotes Buch, in das Atma die Märchenfragmente heftet – und die gemeinsame To-do-Wunschliste mit Raya: ins Kino gehen, eine Party feiern, einen Schatz entdecken! Das Buch dient als Inventar und Stadtplan, vor allem aber verleiht es die übernatürliche Kraft des ”Space Dive”. Damit springt Atma ins Gewissen seiner Mitmenschen, erkennt deren Sorgen, Zwänge, Ticks und Süchte – und löst sie! Den meisten Bewohnern der Kleinstadt sitzt nur eine ­kleine Schraube locker, schnell kuriert durch simples Schalter- oder Schlüsselrätsel. Anders in Atmas engstem Umfeld: Die verkorksten Gedanken des halbstarken Losers Erik erstrecken sich über meh­rere Bildschirme, ein Kfz-Schrottplatz, den Werwölfe bewachen!

Der Alltag spielt sich wie ein rigoros vereinfachtes Shenmue-­Demake, realisiert mit SCUMM-Engine auf einem SNES. Man rennt vom Pausenhof in den Gemischtwarenladen, besucht das Internet-Café, füttert und streichelt streunende Katzen. In der Spielhalle wagt Atma Beat’em-Up-Runden und verkloppt mit erlernten Quick-Time-Skills die Rowdies auf der Straße. Wohin seine Freundschaft mit Raya führt und was sie mit dem Traummärchen zu tun hat, weiß Atma anfangs nicht. Er stolpert verwirrt und naiv in ein Abenteuer, das mit kleinen Gefälligkeiten beginnt, ihn durch Bewusstseinsebenen und Zeitzonen wirbelt und – verhindert Ihr das nicht – in einer kosmischen Katastrophe endet.

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