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Werdet Ihr erwischt, zieht Ihr Euer Schwert. Die Kämpfe sind simpel: Leuchten Gegner weiß, pariert Ihr und tötet sie auf Knopfdruck. Blinken sie rot, dann weicht Ihr aus. Nur bei einigen gepanzerten Brechern müsst Ihr noch hinter sie tänzeln, um Schaden zu verursachen. Komplexer wird es nicht und auch Levelsysteme wie in den direkten Vorgängern spielen hier keine Rolle. Die Tanzduelle aus Altaïr- oder Ezio-Zeiten sind und bleiben ebenso Geschichte.
Das Questdesign ähnelt sich oft. Meist geht es darum, Objekte wie Zettel oder Leute in einem Lager zu finden, wenn Ihr nicht nur jemanden ausschalten sollt. Dafür wechselt Ihr in die Detektiv-Ansicht, oder nutzt Adlerfreund Enkidu, um die manchmal winzigen Questziele aufzudecken. Da viele Fenster und Türen zu wichtigeren Gebäuden verschlossen sind, müsst Ihr ab und zu einen Umweg nehmen oder Wachen ihren Schlüssel abluchsen.
Ab und zu gaukelt Euch zwar das Spiel Entscheidungsfreiheit vor, doch die Auswirkungen sind nur minimal. So gibt es zum Beispiel einige optionale Wege oder Ihr dürft Leute bestechen, um Euch Eintritt zu verschaffen. In einer Mission können wir beispielsweise bei einer Auktion auf eine Haarnadel bieten, die unser Ziel haben will. Haben wir jedoch nicht das passende Kleingeld parat, dann klettern wir danach einfach noch im selben Raum die Säule hoch und ergaunern uns die Haarnadel ohne große Gegenwehr. Erst im letzten großen Level kommt es vor, dass wir uns einen spürbaren Vorteil erkaufen konnten.
In Sachen Präsentation und Technik liefert Ubisoft routiniert ab – trotz wenig Fortschritt zu Valhalla und einiger Bugs wie nicht reagierender Händler. Gleichzeitig bleiben große Highlights aus. Die Stadtteile von Bagdad sind schick und bieten einiges an Details. Die englischen Sprecher liefern insgesamt mehr Atmosphäre dank Akzenten und arabischen Redewendungen. Die deutsche Vertonung ist jedoch ebenfalls auf einem guten Niveau, selbst wenn sie im Vergleich zum hochklassigen Spider-Man 2 spürbar abfällt. Im Performance-Modus erlebten wir durchgängige 60 fps, der Qualitäts-Modus sank nur selten unter die 30 fps.
Das sind gut und gerne noch zehn Prozent zu viel. Gerade das bockige Parkour-System ist ein krampf. Der Umfang geht klar. Die Story ist platt, einen Aladdin Spin hat man verpasst, wobei das super gepasst hätte. Bagdad und der historische Kontent – diesmal mit Bildquellen!!! – ist toll.
Kampfsystem ist meh und teilweise unfair, die Waffen sind lächerlicher 08/15-Fantasy-Scheiß,, die Gegner-KI dumm wie Brot und nur die wenigsten der Perks werden wirklich benötigt. Gerade die “Zauberkräfte” sind nicht nur langweilig, sondern noch mehr OP als die Rauchbomben.
Die deutsche Synchro war dieses mal echt mies.
Was mich echt angepisst hat:
1. Das das Spiel einem zwar immer wieder klar macht, dass man eben NICHT kämpfen soll, sondern schleichen, wirft es einen aber immer wieder in Szenen, in denen man kämpfen MUSS.
2. Es gibt sechs Rüstungs-Waffensets und ein paar Verkleidungen. Den Rest kann man gegen Echtgeld dazukaufen! Das stinkt doch sehr nach “cut-2-sell-content”.
65% – zu viele Dinge, die einfach nicht passen. Fans der alten Teile, als die ohne PRG-Schnickschnack, werden trodz der bockigen Steuerung Spaß haben. Wer damit in die AC-Reihe einsteigen will, sollte besser zu einem Remaster der alten Teile greifen.
Für Leute wie mich, die leider nicht mehr so viel Zeit zum Zocken haben, genau die richtige Länge.
Es spielt sich gut weg und ich möchte mich auch nicht mehr wie blöde in Spiele verbeißen wie noch bei Sekiro. Werd langsam alt 🙂