Assetto Corsa – im Test (PS4/XOne)

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Rennsimulationen haben auf Konsole eine lange Tradition. Jahrelang bildete die Gran Turismo-Serie die Speerspitze, die mit Forza Motorsport einen nicht zu unterschätzenden Rivalen erhielt. Letztes Jahr ging Project CARS in Sachen Realismus einen Schritt weiter. Die Arbeit im Cockpit gestaltete sich weit fordernder, aber auch präziser. Nun geht die Evolution weiter: Mit Assetto Corsa folgt ein weiterer Kandidat auf den Thron der realistischsten Rennsimulation. Und eines vorweg: Es gibt einen neuen König! Denn das italienische Studio Kunos Simulazioni kennt sich als Spezialist für Profi-Simulatoren bestens aus, was es glänzend mit seiner Konsolenpremiere beweist.

Schon die ersten Meter auf dem virtuellen Asphalt erfordern ein Umdenken beim Spieler, selbst wenn Ihr Euch in den vorgenannten Spielen heimisch fühlt. Eigentlich sind anfängliche Karriere-Rennen in anderen Racern nur eine Fingerübung, doch hier nicht! Zwar habt Ihr mit unterstufigen Wagen wie dem gutmütigen Fiat 500 Abarth keinerlei Probleme mit dem Übersteuern, aber dennoch kämpft Ihr mit dem Fahrverhalten. Abrupte Lenkmanöver in engen Kurven bringen den Wagen ins untersteuernde Rutschen, was wertvolle Zeit kostet, in der die Kontrahenten vorbeiziehen. Genau deshalb ist ein Controller mit seinen kleinen Lenkwegen am Analogstick bei so einem sensiblen Fahrmodell eigentlich die falsche Steuermethode. Wie kein anderes Spiel verlangt Assetto Corsa nach einem guten Lenkrad. Erst mit der Profiausstattung wird deutlich, wie akkurat die Physik wirklich umgesetzt ist. Erst damit klappt der korrekte Lenkeinschlag, Ihr fühlt den Untergrund dank Force Feedback und erhaltet wichtige Rückmeldung über Grip und Unebenheiten. Natürlich ist das nichts Neues, doch das Einzigartige dabei: In dieser Simulation erkennt Ihr exakt, wie schwer oder leicht ein Wagen um die Kurven gewuchtet werden kann. Manchmal schiebt dieser über die Vorderräder, manchmal kommt das Heck langsam quer. Ebenso gefühlvoll merkt Ihr, ob Ihr zu viel Schwung verliert. Profis justieren während der Fahrt deshalb noch die Bremsbalance.

Der Fuhrpark mit etwa 100 Vehikeln (je nach Erstauflagen-Bonus) ist handverlesen. Kleinwagen sind nahezu Mangelware, dafür gibt es schicke Sportwagen, Hypercars und Renngeschosse ohne Straßenzulassung. Ihr nehmt Platz in Fahrzeugen bekannter Marken von Audi über Ford bis Ferrari und Pagani. Die Vehikel beeindrucken nicht nur mit individueller Fahrphysik und spezifischen Cockpits, sondern teils auch mit brachialem Motorensound – meist aber nur aus der Verfolgersicht.

Genauso viel Realismus offeriert das individuell speicherbare Wagen-Setup, in dem Ihr Aerodynamik, Antrieb und Aufhängung an die aktuelle Strecke und Eure Bedürfnisse anpasst. Ebenso schaltet Ihr Fahrhilfen zu oder ab oder belasst die Werkseinstellungen.

Ein wenig dürftig ist das Streckenportfolio mit 11 Pisten ausgefallen, welche sich in 26 Varianten unterteilen. Bekannte europäische Rennkurse von Spa über Nürburgring bis Monza sind zwar dabei und gefallen durch ihre akribische Umsetzung. Doch leider fehlen enge Stadtkurse oder fiktive Strecken. Ebenso dürft Ihr nicht bei Nacht oder Regen rasen, obwohl Tageszeit und Witterung justierbar sind. Kaum hilfreich ist übrigens die einblendbare Ideallinie, denn diese gibt irgendwelche Bremszonen an, die vor allem Neulinge verwirren.

Die Rennkarriere unterteilt sich linear in mehrstufige Klassen von Anfänger bis Profi. Dabei erwarten Euch Solofahrten gegen die Zeit, wo Ihr die herunterzählenden Sekunden an Kontrollpunkten erhöht. Daneben gibt es Drift-Veranstaltungen sowie Rennen gegen bis zu 15 KI-Gegner. Doch selbst auf einfacher Stufe sind die Kontrahenten eine gute bis knackige Herausforderung mit erhöhter Schwierigkeit zur PC-Vorlage! Die Computerfahrer zeigen sich kampflustig, überrumpeln Euch, machen keinen Platz und schieben Euch auch mal weg. Dann macht Ihr Bekanntschaft mit dem mechanischen Schadensmodell (ein optisches gibt es nicht) sowie dem Strafsystem. Wenn Ihr abkürzt oder Euch einen Vorteil verschafft, müsst Ihr fünf Sekunden vom Gas gehen – sonst droht die Disqualifikation. Bei längeren Rennen gibt es Reifenverschleiß, weshalb Ihr rechtzeitig zum Boxenstopp abbiegen solltet.

Anfangs gibt es noch kein Qualifying, weshalb der richtige Start entscheidend ist – sonst habt Ihr kaum Chancen auf einen Podestplatz. Auf eine Siegerehrung müsst Ihr jedoch verzichten, denn Assetto Corsa ist noch trockener als Project CARS präsentiert. Es gibt weder freischaltbare Inhalte noch Tutorials. Jedes Vehikel und jede Piste ist dafür von Anfang an befahrbar. Auch selbst erstellte Wettbewerbe und Rennwochenenden samt Training und Qualifying sind möglich. Ebenso erwarten Euch massig knackige Spezial-Events. Schließlich beweist Ihr Euch online, wo auf private Lobbys verzichtet wird – ärgerlich. Stattdessen tretet Ihr mit vorgefertigten Bedingungen gegen unbekannte Raser an.

Ulrich Steppberger meint: Irgendwie erinnert mich Assetto Corsa an Test Drive Ferrari (falls sich daran noch jemand erinnert): Auch das war auf seine Weise ambitioniert, hatte eine überschaubare, aber interessante Streckenauswahl und irritierte mit überzogener Schwierigkeit selbst auf den unteren Stufen. Hoffentlich bessert Kunos an dieser Stelle noch nach und sorgt zum Beispiel auch dafür, dass die einblendbare Ideallinie nicht statisch bleibt, sondern sich (zwecks Lerneffekt) an das Tempo meines Vehikels anpasst. Denn davon abgesehen finde ich die Raserei bei allem Anspruch eigentlich fast überraschend zugänglich: Thomas hat fraglos recht, dass ein Lenkrad hier die bessere Option ist, aber mir kommt die Pad-Steuerung zumindest ”passender” vor als in Project CARS.

Thomas Stuchlik meint: Genau für dieses Spiel wurden Lenkräder gebaut! Denn Assetto Corsa bietet mit Wheel das beste Fahrgefühl und überflügelt die Konkurrenz. Es ist einfach traumhaft, wenn Ihr punktgenau über die Kurse brettert und mit Übung immer bessere Rundenzeiten hinlegt. Mit Pad ist das weitaus schwieriger. Dabei kann mir die spartanische Aufmachung samt nüchternen Menüs die Laune nicht vermiesen. Trauriger bin ich da schon wegen fehlender Nacht- und Regenfahrten und des etwas knappen Streckenportfolios, das zu wenig Abwechslung bietet. Auch die Karriere ärgert Euch regelmäßig mit wahnwitzigen Vorgaben. Doch Assetto Corsa ist kein Kindergeburtstag, bei dem Ihr an der Hand genommen werdet. Das hier ist Racing ohne Wenn und Aber!

  • akkurat umgesetzte Asphalt-Simulation
  • laservermessene Rennstrecken
  • schick modellierte Wagenmodelle
  • 94 knackige Spezialprüfungen
  • Erstauflage mit 9 zusätzlichen Autos

Rennsport pur mit gefühlvollem Fahrspaß, solidem Umfang und bockschwerer Karriere – am Balancing hapert es aber.

Singleplayer78
Multiplayer
Grafik
Sound
Marc29101971
I, MANIAC
Marc29101971

Schwierig? Das Spiel war die Hölle!

greenwade
I, MANIAC
greenwade

erinnert mich an F355 Challenge aufm Dreamcast. Genial, elitär, schwirig und nur für eine hand voll gamer interessant.

Max Snake
I, MANIAC
Max Snake

Assetto Corsa ist ein Rennspiel wofür das Lenkrad geeigent ist. Rennspiel wie Forza Motorsport oder Project Car Race spielt in der andere Liga.

Gast

Ja, an “”Test Drive Ferrari”” erinnere ich mich gut. Fand ich richtig toll, habe sogar 1000 GS-Punkte geholt. Aber bei diesem Spiel passe ich mal. Habe noch “”Project C.A.R.S.”” hier rumfliegen und wenn ich heizen will, zocke ich das gar nicht üble “”F1 2016″”. Was ich dort übrigens genial finde, ist die Möglichkeit, sich im Time Trial die Wagensetups der anderen Online-Spieler zu kopieren und damit dann selbst auf Zeitenjagd zu gehen, oder die Setups für die anderen Modi benutzen. Brillante Idee von Codemasters!Und ein Lenkrad habe ich eh nicht, von daher verzichte aus dieses Rennspiel.

Lincoln_Hawk
I, MANIAC
Lincoln_Hawk

Ich finde das ließ bisschen trocken das ganze..Ich weiß Simulation usw..aber der Reiz wie zu Zeiten eines gt sind längst vorbei..es ist halt nicht mehr so revolutionärWie zu den Anfängen!Ich besitze es zwar nicht aber mein bro und zwar Forza 6Habe aber schon etliche runden gedreht wenn ich bei ihm war.Fazit :die beste sim momentan ohne Frage Grafik fantastisch;) (spencer)..fahrgefühl super und das mit den Motoren in den triggern ist einfach nur genial und gibt geiles Feedback beim bremsen usw sehr spaßig schon mit Controller!MEINE Empfehlung Forza Motorsport 6Wer solch rennsims mag Ich hoffe das gt Sports auch änlich gut wird!Nur das geniale Controller Feature kann ich mir schon mal in die Haare schmieren bei meinem bescheidenen ps4 Controller ist nix zu machen..