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Verbunden mit diesem ungekannten Realismusgrad ist aber auch eine große Verantwortung: Wie zeige ich als Entwickler den Krieg? Stelle ich ihn in Frage, lasse ich ihn unkommentiert stehen oder rücke ich das letale Räuber- und Gendarmspiel gar in ein gutes Licht? An genau dieser Stelle hat Infinity Ward versagt – auf ganzer Linie. Die selbstgerechten, gnadenlosen Sprüche Eurer Kameraden peitschen Euch durch die knapp zehnstündige Kampagne. Gnade für den Feind ist ein Fremdwort – ’Wir machen keine Gefangenen’ lautet die Devise. Bombardiert Ihr aus luftigen Höhen ein kleines Dorf, ist das Spiel dank Wärmebildsicht kaum mehr von echten Filmaufnahmen zu unterscheiden – Treffer werden von johlenden Zurufen Eurer Kollegen begleitet. Landet Ihr einen blutigen Kopfschuss mit dem Scharfschützengewehr, raunt Euch der Kamerad ein begeistertes ’wunderschön’ ins Ohr. Dem Spielspaß sind die Glorifizierung der Gewaltanwendung und der himmelschreiende Hurra-Patriosmus der ’Guten’ allerdings zu keinem Zeitpunkt abträglich, ein verantwortungsvoller Umgang mit der pikanten Thematik sieht aber anders aus.
Dabei hätte das die abwechslungsreiche Schießerei zu keinem Zeitpunkt nötig: Während Ihr im gnadenlosen Häuserkampf von Deckung zu Deckung huscht, eine Anhöhe gegen den Feind verteidigt oder aus dem Hubschrauber eine orientalische Stadt unter Beschuss nehmt, kommt die spielerische wie optische Abwechslung nie zu kurz. Dabei wechselt Ihr regelmäßig die Hauptcharaktere: Die Story um Terrorbekämpfung, Nuklearwaffen & Co. erlebt Ihr als britische SAS-Einsatzkraft und als US-Army-Soldat. Die Abfolge der Missionen ist ebenso streng vorgegeben wie der Ablauf eines Einsatzes selbst – von Euren Kollegen angetrieben, bewegt Ihr Euch stets im Team durch die oft recht eng gesteckten Areale. Wer seinen KI-Spezis nicht folgt, hat kaum Aussicht auf Erfolg: Zum einen weil viele Ereignisse gescriptet sind und Ihr ohne ihr Zutun feststeckt. Zum anderen, weil Euch die Kameraden eine echte Hilfe sind, ohne die Ihr die Schlachten meist nicht überleben könnt.
Natürlich alle Fakten zum herausragenden Multiplayer-Modus – diese Infos findet Ihr auf der dritten Testseite. Mehrspieler-Gefechte sind auch in der DS-Version von CoD 4 drin – sogar mit nur einem Modul. Die Handheld-Schlachtplatte schlägt sich im Rahmen der technischen Möglichkeiten überraschend gut – die Areale wurden speziell angepasst, die Steuerung ist akkurat. Darüber hinaus glänzt die Mobilversion mit feiner Sprachausgabe und kleinen Minispielen bei der Bombenentschärfung. Im Gegensatz zu den großen Brüdern ist Abwechslung jedoch Mangelware.
Copy & Paste
Liest sich lustig, mit dem Screenshot oben dazu. 😅 Ich konnte nur einen kurzen Absatz zur DS-Fassung im Text entdecken. Da wäre ggf. ein kurzer Hinweis angebracht, wenn sich der Test damals hauptsächlich gar nicht auf den DS bezog. 😉
Der DS Teil hatten nun mal keine eigene Test Kasten für Activision wichtige Shooter Marke gehabt.
@Xarjaz
Da es vier Meinungkaesten gibt, kann man wohl davon ausgehen, dass der Fliesstext sowie die Meinungskaesten sich vor allem auf die grossen Versionen beziehen.
Ich habe das Spiel nicht gespielt, aber: “Bombastische[n] Optik” und “packendste[n] Präsentation der Videospielgeschichte” – Call of Duty *auf dem DS*?
Hab ich wirklich so viel verpasst, hat die Maniac da deutlich übertrieben, oder hat sich da ein Textbaustein von der PC-/Konsolenversion eingeschlichen?
Nicht schlecht.