Citizens of Earth – im Test (PS4)

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Bedenkt man, wie treu die Fangemeinde des Nintendo-Klassikers Earthbound ist, überrascht es, dass sich bisher niemand so wirklich von Shigesato Itois Ausnahme-RPG inspirieren ließ. Das ist nun vorbei, mit Citizens of Earth veröffentlichen Eden Industries und Atlus eine mit einer deftigen Prise Suikoden gewürzte HD-Hommage an den Klassiker.

Als frisch gewählter Vizepräsident der Welt erwacht Ihr in Eurem Zimmer, freut Euch über das vom Bruder geschenkte Tablet (das gleichzeitig als Menü und Charakterverwaltung dient) und zieht gleich mit der Verwandtschaft ins Abenteuer. Viele Aufgaben warten: Eigentlich wollt Ihr Euch im hiesigen Moonbucks nur einen Becher Kaffee holen, doch der Chef der Opposition hat bereits eine Demo gestartet… Das ist nur der Anfang, kommt Ihr doch bald mysteriösen Ereignissen auf die Spur. Von Earthbound übernimmt Citizens of Earth das Setting in der realen Welt, die psychedelisch wabernden Kampf-Hintergründe und auch die Perspektive der Gefechte orientieren sich am 16-Bit-Hit.

Eher an Konamis Suikoden erinnern die gut 40 spielbaren Figuren, die alle erst einmal rekrutiert werden müssen. Nur die wenigsten schließen sich dem Herrn Vizepräsidenten direkt an, für die meisten müsst Ihr erst Aufgaben erledigen und Rätsel lösen. Das lohnt sich aber, bringt doch jeder Charakter eigene Talente und Synergien mit in die Truppe. Letztere wirken sich vor allem bei Stufen-Anstiegen aus: Ist das richtige Team beisammen, wachsen die Werte besonders stark. Und macht Euch keine Sorgen, bei all den Figuren und Aufgaben den Überblick zu verlieren – ein Questlog hält Euch auf dem Laufenden, was noch zu tun ist.

Thomas Nickel meint: Wer sich so sehr an Earthbound anlehnt, muss sich auch mit dem Klassiker vergleichen lassen – und da zieht Citizens of Earth leider den Kürzeren. Witzig ist das Abenteuer allemal und spielerisch kompetent noch dazu. Trotzdem will der Funke am Ende nicht ganz zünden: Zu verschachtelt kommen die Menüs daher, zu langwierig sind die Kämpfe stellenweise. Und so sehr die Witze und Figuren unterhalten, die Handlung kommt da nicht mit, so fehlt dem Spiel und dem Humor das wichtige emotionale Fundament. Aber das heißt keineswegs, dass Citizens of Earth nicht trotzdem unterhält: Die 2D-Grafik ist nett, das Spielgefühl flott und das Sammeln neuer Figuren macht Spaß.

Sichtlich von “Earthbound“ inspiriertes, ordentliches 2D-Rollenspiel mit Witz.

Singleplayer7
Multiplayer
Grafik
Sound