Cult of the Lamb – im Test (PS5)

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Die meisten Lämmer sind vermutlich Atheisten. Schließlich haben sie im religiösen Kontext oft nur einen Zweck: geopfert zu werden, um einen erzürnten Gott milde zu stimmen.
Dem wolletragenden Helden dieses Spiels geht es nicht anders, auch er lässt zu Beginn der Geschichte in einem barbarischen Ritual sein Leben. Doch als ihm im Jenseits ein heidnischer Katzengott einen Deal vorschlägt, dreht er den Spieß um: Im Austausch für seine Wiedergeburt gründet dieses Lämmchen einen eigenen Kult und zwingt mit dessen ­Hilfe all die falschen Götzen neben ihm in die Knie, um die Rückkehr seines schnurrhaarigen Erlösers vorzubereiten.

Diese Mischung aus Roguelite-Dungeon-Crawler und simpler Aufbausimulation funktioniert dabei überraschend gut! Vor allem dank der witzigen Inszenierung: Hier trifft knuffige Kinderbuch-Bauernhof-Ästhetik auf brutalen Ritual-Horror.

Kern des Spiels ist der wiederholte Abstieg in die vier verschiedenen Dungeons der falschen Götter, die Euren neuen Kater-Vater ins Exil verbannt haben. Hier metzelt Ihr in bester Rouge­lite-Manier in zufallsbasier­ten Räumen ­andere Kultisten und ekliges Getier, während Ihr Waffen und Boni sammelt, die Ihr allesamt wieder verliert, sollte es Euch auf dem Weg zum Boss vorzeitig dahinraffen. Diese Kämpfe gehen flüssig von der Hand, mit unterschiedlichen Gegnern und Waffentypen. Die Vielfalt eines ­Hades oder ­Binding of Isaac wird aber nicht erreicht. Den meis­ten Spaß hat das Spiel ohnehin an der Inszenierung des Aufbauparts zwischen den Dungeon-Runs. Hier errichtet Ihr nach und nach Eure eigene Anhängergemeinde aus niedlichen Farmtieren, die für Euch auf der Plantage oder im Sägewerk schuften und Euch ihre ewige Hingabe schwören.

Der Bruch zwischen der niedlichen Optik und den Gräueltaten ist morbide-komisch. Überzeugt etwa Eure Anhänger davon, wie super Menschen- respektive Tieropfer sind, um unliebsame Zweifler zu töten, die es wagen, Eure Herrlichkeit in Frage zu stellen, und preist im Anschluss die Freuden des Kannibalismus. Warum soll das Fleisch von so einem Opfer schließlich verkommen? Diese aus dem Spiel entstehenden Story-Momente schlagen die rudimentäre Rahmenhandlung um Längen. Schade nur, dass Aufbau- und Dungeon-Part nie so ganz zusammenkommen. Hin und wieder beeinflussen Eure Aktionen im Kerker zwar das Geschehen in der Kolonie, aber meist bleiben beide Elemente doch autark. Hier wurde Potenzial verschenkt.

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Tabby
Gast

Hab schon lange große Lust auf das Spiel, warte aber noch bis nächstes Jahr, auf die angekündigte Retail-Version. Bis dahin gab es bestimmt auch noch das ein oder andere Update.