Dark Chronicle – im Klassik-Test (PS2)

Ulrich Steppberger meint: Schlicht und einfach grandios: Noch nie konnte mich ein PS2-Spiel so lange an den Bildschirm fesseln wie Dark Chronicle. Gegenüber dem auch schon feinen Vorgänger wurde das neue Abenteuer in allen Belangen um Längen verbessert: Lästige und teils frustige Detailmacken wie Dauerdurst und verlorene Waffen verschwanden auf Nimmerwieder­sehen, durch das überarbeitete und deutlich variablere Georama-System gewinnen die Städtekonstruktionen noch mehr an Pfiff. Das Ganze ­präsentiert sich in einer tollen Fantasy-Grafik mit gut animierten, sympathischen Charakteren und feiner Landschaftsoptik – so bekamen jetzt nicht zuletzt die zahlreichen Dungeons den nötigen Schuss Abwechslung spendiert. Auch die Konzentration auf nur zwei Spielfiguren zahlt sich aus, zumal es mit dem komplexen, aber eingängigen Aufrüstaspekt und den schier unendlich ­vielen Nebenbeschäftigungen wahrlich genug zu tun gibt. Wer keine ausgeprägte Abneigung gegen rollenspiellastige Action-Adventures hat, kommt um Dark Chronicle nicht herum – die ­feine Dungeonhatz hat einfach alles zum absoluten Langzeithit.

Oliver Schultes meint: Der Vorgänger Dark Clolud ließ mich angesichts trister Zufalls-­Dungeons und unausgegorenem Spielverlauf ziemlich kalt, mit Dark Chronicle hat sich glücklicherweise nun fast alles zum Positiven gewendet. Die Kerkerabschnitte gefallen mit abwechslungsreichem wie herausforderndem Design, wenngleich sie immer noch ausschließlich ­einem Zweck dienen: dem Aufleveln der Helden. In diesem Punkt hat The ­Legend of Zelda weiterhin die Nase vorn, nirgends sind Dungeons ­cleverer ausgearbeitet. Dafür bietet Level 5s kunterbuntes RPG-Abenteuer eine spannende Story, exzellente englische Sprachausgabe (vergleicht doch mal die Stimmen von Max’ Kumpel Cedric mit Oberst Campbell aus MGS2) und ein motivierendes ‘Georama’-Feature – zuschlagen!