Deadlight – im Test (360)

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All Zombies Must Die!, Zombie Apocalypse: Never Die Alone, Zombie Wranglers oder I Made A Game With Zombies In It!!! – man kann nicht gerade behaupten, dass der Xbox-360-Download-Bereich arm an Spielen ist, in denen die wandelnden Untoten im Mittelpunkt stehen. Brauchen wir also einen weiteren Zombie-Titel? Nein, denken wir uns, bevor wir Deadlight starten: Als Ex-Cop Randall Wayne machen wir uns im Seattle des Jahres 1986 auf die Suche nach unserer Familie, die wir im Gewirr der Zombie-Apokalypse verloren haben – Prädikat ’besonders einfallslos’. Zu diesem Zeitpunkt wissen wir allerdings noch nicht, dass uns das Spiel mit einem ergreifenden Ende überraschen wird.

Ja, denken wir nach den ersten Spielminuten, als uns der 2D-Plattformer mit seiner dichten Atmosphäre packt. Protagonist und Gegner nehmen wir im gleißenden Licht oft nur als schwarze Silhouetten war, die Spielwelt wirkt ebenso trostlos wie bedrohlich und ist hervorragend inszeniert. Nur selten vermittelt uns das Spiel ein Gefühl von Sicherheit. Ihr zählt zu den Nörglern, die sich darüber beschweren, dass das Survival-Horror-Genre zu actionlastig geworden sei? Dann gebt Deadlight eine Chance. Denn Munition für Revolver oder Schrotflinte ist hier wirklich rar gesät. Auch eine Axt verschafft Randall nur bedingt Zeit zum Durchatmen, denn jede Aktion verringert seine Ausdauerleiste. Ist diese aufgebraucht, ist er den Untoten hilflos ausgeliefert. Oft bleibt uns daher keine andere Wahl, als uns mit einem Sprint durch die Zombie-Massen in Sicherheit zu bringen, um den tödlichen Griffen der Schatten – so werden die Untoten in Deadlight bezeichnet – unbeschadet zu entkommen. Purer Nervenkitzel. Zum Glück weiß Randall auch seine Umgebung zu nutzen. So zieht er mit einem Pfiff die Aufmerksamkeit der Schatten auf sich und lockt sie so in eine Wasserlache, die er kurz darauf unter Strom setzt, lotst seine Verfolger in einen Abgrund oder in eine der zahlreichen Fallen.

Richtig knifflig wird es, wenn Randall minutenlang auf keinen der Schatten trifft. Dann präsentiert sich Deadlight als starker Plattformer mit herausforderndem Leveldesign und sauberer Steuerung, bei dem es um zentimetergenaue Sprünge geht und bei dem dank fair gesetzter Checkpoints nur selten Frust aufkommt. Lediglich im letzten Drittel des Spiels zerrt der Survival-Plattformer mit unfairen Trial-and-Error-Abschnitten an unserem Nervenkostüm. Für weitere Abwechslung sorgen einige seichte Rätsel, an die Entwickler Tequila Works ebenfalls gedacht hat. Dabei ist den Spaniern die Balance zwischen treibenden Survival-Passagen und ruhigeren Plattform-Abschnitten gut gelungen. Darüber hinaus entdeckt der Ex-Cop auf der Suche nach seiner Frau und seiner Tochter allerlei Geheimnisse, die ihn über die Hintergründe der Zombie-Apokalypse aufklären, und sammelt Items, die seine Gesundheit oder Ausdauer verbessern. Leider flackert nach gerade mal zwei bis drei Stunden der Abspann über den Bildschirm. Da sich der Wiederspielwert in engen Grenzen hält, muss sich Deadlight trotz aller Stärken den Vorwurf ”zu wenig Spiel fürs Geld” gefallen lassen.

Toll inszeniertes 2D-Plattform-Abenteuer mit kniffligen Passagen, aber sehr kurz.

Singleplayer8
Multiplayer
Grafik
Sound