Die Stadt der verlorenen Kinder – im Klassik-Test (PS)

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Die Liste katastrophaler Film­umsetzungen ist lang: Der Hersteller gibt Unsummen für die Lizenz aus, Techniker und Designer werden oft mit einem mageren Rest-Budget abgespeist und an einen Videospiel-ungeeigneten Plot gefesselt. Psygnosis geht für die Umsetzung zu Caros ”City of the Lost Children” neue Wege: Anstatt sich sklavisch an die Kinohandlung zu halten, haben die Entwickler nur Hauptcharaktere und das cyber-venezianische Phantasieszenario in das Videospiel portiert – anschließend tobte man sich in den Rahmen-Vorgaben hemmungslos aus, wo Akteurin Miette mit einem traditionellen Alone in the Dark-Adventure-Set konfrontiert wird.

Euer Polygonmädel tippelt durch vorberechnete Render-Bauten, überquert Ka­nalsysteme mit grünem Giftmüll oder schlendert über einen Holzpier – graue Häuserfronten und verwaschene Kon­turen vermitteln depressive Endzeit­stim­mung. Charaktere und Objekte lassen die französischen Designer in Echtzeit berechnen und passen sie mit dezenten Lichtfiltern dem Hintergrund an: Marschiert Euer Schulmädchen durch ein Hafenviertel mit grünen Neon-Leuchten, wechselt auch Miettes Texture-Röckchen die Farbe. Wie im Infogrames-Klassiker oder Capcoms Resident Evil dirigiert Ihr Eure Heldin mit dem Steuer­kreuz: Miette durchsucht sorgsam jeden Ren­der-Winkel oder flitzt nach einem Rechtstaster-Druck mit kindlichem Übermut ­zwischen düsteren Gassen und verquerer Brücken-Architektur hindurch. Der Puzzle-Schwerpunkt liegt in herkömmlicher Ad­ven­ture-Manier auf Objekt-Sucherei und -Einsatz: Da Ihr zwischen vorberechnetem Mobiliar und Nebelschleiern nicht alle Gegen-stände auf Anhieb erkennt, müßt Ihr über jeden Pixel einzeln schlendern. Erst wenn Miette die Kollisionsabfrage passiert, wird in einem Bildschirmwinkel das aufgestöberte 3D-Objekt eingeblendet. Wird Euer Charakter bei der Suche nach einem alten Suppenknochen von Müllbergen und Mauerwerk verborgen, werft Ihr einen Blick auf den oberen Bildschirm-Rand: Ein Kamera-Symbol rechts oben verrät, ob Ihr außer dem ­aktuellen Blickwinkel noch eine übersichtlichere Kameraperspektive anwählen könnt.

Wer Objekte zusammenfügen oder gegen attraktivere Angebote eintauschen will, wechselt ins Ge­päck: Hier könnt Ihr per Button-Druck Eure 3D-Habseligkei-ten sortieren, ablegen oder mit der Szenerie kombinieren.

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Saldek
I, MANIAC
Saldek

Ich habe damals die PC Version gespielt. Die Steuerung war nicht gut, auch weil man das Mädchen pixelgenau platzieren musste.

Aber das wunderschön versiffte, Steampunk-ähnliche Setting war super und auch die düstere Atmosphäre. Also Grafik und Atmosphäre top, Rätsel so lala, Steuerung flop.

MadMacs
I, MANIAC
MadMacs

Der Film hatte mir damals sehr gefallen. Das Spiel hatte ich nie gespielt.

Anonymous
Gast
Anonymous

Ging mir ähnlich. Den Film hab ich aber eigentlich als ganz gut in Erinnerung, kann mich aber auch irren, da es schon Jahre her ist wo ich den gesehen hab.
Ich müsste den mir auch noch mal anschauen, weil interessant ist der Stoff allemal.

dasRob
I, MANIAC
dasRob

Das Spiel wollte ich damals, aufgrund des Szenarios, unbedingt haben. Hat aber nie sein sollen.
Das erinnert mich daran, dass ich mir den Film unbedingt anschauen muss. Total vergessen.