Disgaea 4: A Promise Unforgotten – im Test (PS3)

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Eigentlich hat Valvatorez freiwillig all seine Macht aufgegeben und verdingt sich als bescheidener Prinny-Hüter, doch jetzt ist es genug und er plant mit ein paar Getreuen den Aufstand gegen die korrupte Regierung der Unterwelt. Wie in früheren Disgaea-Episoden passiert das in isometrisch dargestellten Taktikschlachten, die schon nach kurzer Spielzeit enormen Tiefgang offenbaren. Geo-Felder wollen beachtet werden, jeder Gegenstand beinhaltet eine umfangreiche Item-World, Ihr werft Figuren herum oder benutzt sie als Waffen – in Sachen Flexibilität macht der Disgaea-Reihe niemand etwas vor. Neu ist die gesteigerte Bedeutung der Unterwelt-Politik: Ihr könnt Eure Position stärken, indem Ihr Anhänger in einflussreiche Positionen manövriert.

Für eine Überraschung sorgt die Grafik: Erstmals hat Nippon Ichi seine Sprites komplett überarbeitet. Valvatorez, Fenrich, Fuka und Co. laufen jetzt als immer noch knuffige, aber weitaus detailliertere HD-Sprites durch eine knallbunte Iso-Umgebung, Puristen können auch zum alten Riesenpixel-Look wechseln.

Ebenfalls neu ist die Online-Unterstützung. Direkte Matches Spieler gegen Spieler werden nicht geboten, beim extrem Grind-lastigen Disgaea wäre eine saubere Balance nahezu ein Ding der Unmöglichkeit. Stattdessen könnt Ihr ein Piratenschiff bauen und bemannen, um bei anderen Spielern auf Beutezug zu gehen und Eure Truppen so noch stärker zu machen.

Und habt Ihr immer noch nicht genug, baut Ihr einfach im Level-Editor neue Szenarien – am Umfang wird beim vierten Disgaea wieder einmal nicht gespart.

+ schöne HD-Grafik
+ alternativ Pixelfiguren
+ mehrere Endsequenzen
+ hoher Tiefgang des Spiels
+ Level-Editor dabei
+ komplexes Spielsystem…

– … dadurch schwerer Einstieg
– wenig Originell
– wirkt zeitweise zu albern

Thomas Nickel meint: Nippon Ichi gewinnt keine Innovationspreise, Spiele wie Segas Valkyria Chronicles haben schon vor Jahren gezeigt, wie originell man rundenbasierte Strategie verpacken kann. Trotzdem wird Disgaea 4 Strategen wieder über Wochen an die Konsole fesseln: Die ausbalancierte Mischung aus komplexen Kämpfen und einer Handlung, die zwischen ernst und albern pendelt, beherrscht niemand so gut. Die grafische Auffrischung überzeugt: Die neuen Sprites sind weit schöner als ihre Pixel-Vorgänger, konservieren aber trotzdem den Nippon-Ichi-Charme. Neue Fans wird Disgaea 4 kaum gewinnen, aber wer die Reihe mag, kommt um Valvatorez’ Staatsstreich nicht herum.

Lang, komplex, albern und endlich optisch aufgehübscht – noch dazu ist das Strategie-Epos anspruchsvoll wie eh und je.

Singleplayer85
Multiplayer
Grafik
Sound