Dynasty Warriors 9 – im Test (PS4)

0
1590
Zurück
Nächste

Seite 1

Spiel:
Publisher:
Developer:
Genre:
Getestet für:
Erhältlich für:,
USK:
Erschienen in:

Eigentlich sind die Warriors-Spiele für intensive Massenschlachten mit einer feinen Prise Strategie bekannt, aber die jüngste Episode schickt Euch als Open-World-Abenteurer in die großen Weiten Chinas. Feinde können nun umgangen und von hinten angegriffen werden, um sie aus Verstecken zu locken. Oder Ihr geht dem Kampf komplett aus dem Weg und reitet auf direktem Weg zum Boss des Kapitels. Oder Ihr geht angeln. Oder kauft Möbel. Die Auswahl der Möglichkeiten ist groß und viele Stunden wollen in die 13 Kapitel umfassende Kampagne versenkt werden, wenn Ihr alles sehen wollt. Die Sidequests sind jedoch oft nicht spannend: Tötet Spione, jagt Wölfe oder geht für faule Stadtbewohner angeln, dafür habt Ihr gefühlt alle Zeit der Welt. Der Krieg läuft sehr langsam weiter, selbst nach einer Stunde ist immer noch kein Game Over durch verlorene Stützpunkte in Sicht. Nachts kommen die Truppenbewegungen zum Erliegen: Dies könnt Ihr ausnutzen, um ­effektiv Stützpunkte einzunehmen, allerdings ohne Hilfe Eurer Mitstreiter. Strategisch wirken sich die Sidequests auch auf Bosse aus: Die sind am Anfang des Kapitels meist viel zu stark, um direkt angegriffen zu werden, aber jede abgeschlossene Nebenmission senkt den Level des Feindes. Wie allerdings Angeln und Tyrannen verbunden sind, bleibt ein Rätsel.

Grafisch ist Dynasty Warriors 9 ein zweischneidiges Schwert. Die Charaktere samt Animationen sehen gut aus und sämtliche Modelle sind neu. Der Stil geht jetzt eher in Richtung Realismus und die Kleidung der Helden ist eine Hommage an den Stil von ­Dynasty Warriors 3. Leider ist die Auswahl bei den NPCs etwas knapp – nicht selten passiert es, dass zwei gleiche Gesichter auf dem Schirm auftauchen.

Dazu ist die Umgebung enttäuschend in ihrer Kargheit: Alles ist grau und braun, die einzigen Flecken Farbe sind die Einheiten, die jetzt weit seltener auftauchen als in den Vorgängern. Städte und Stützpunkte sind für den gebotenen Nutzen eindeutig zu groß. Und das Geschehen ist bei Scharmützeln – wenn sie denn mal stattfinden – oft hinter einer Vielzahl an Texten verborgen, die teils seltsame deutsche Übersetzung sorgt für Erstaunen bei der Wortwahl. Die Story fällt gewohnt kitschig und übertrieben aus und macht in ihrer dummen Direktheit durchaus Spaß.

Dynasty Warriors 9 ist ein ­Experiment, das nur begrenzt aufgeht – mal abwarten, inwieweit der Erfolg oder Misserfolg den weiteren Verlauf der Serie bestimmen wird.

Zurück
Nächste