Eurosport Winter Stars – im Test (360)

0
251
Spiel:
Publisher:
Developer:
Genre:
Getestet für:
Erhältlich für:,
USK:
Erschienen in:

Nach einigen Irrungen und Wirrungen haben Deutschlands fleißige Wintersportspiel-Handwerker ihre neue Heimat gefunden: Von RTL ging es über dtp zu Koch Media, wo die in Hamburg ansässigen 49Games das tun, was sie seit Jahren machen – alle möglichen Disziplinen aus der Schnee- und Eiszeit in ein ebenso solides wie unspektakuläres Videospiel zu verpacken. 2011 geht es in elf Sportarten zur Sache, die ein ordentliches Spektrum abdecken: Erstmals zur Wahl stehen Paraskiing und Curling, das Schneemobilrennen vom letzten Jahr ist auch wieder dabei. Dazu gesellen sich Biathlon, Eiskunstlauf, Shorttrack, Ski Alpin (Abfahrt und Freeride), Snowboardcross, Viererbob und natürlich das altehrwürdige Skifliegen.

Grafisch wartet Winter Stars mit ansehnlichen Umgebungen auf, auch die Animationen der Sportler sind gelungen – die Gesichter und die Mimik Eurer Sportler wirken dagegen fast schon hässlich. Das bekommt Ihr umso mehr zu spüren, da die Kampagne voller Turniere, Herausforderungen und ein paar Charakterentwicklungs-Optionen in eine leidlich spannende, klischeehafte Story rund um ein aufstrebendes Team eingebettet wurde. Wirklich störend ist das nicht, wieso aber Solo-Sportler nicht ohne umständliche Menüwege direkt auf die Piste oder in die Loipe gehen können, bleibt unverständlich. Die Disziplinen sind schnell erlernt und gut zu steuern – so Ihr das richtige Kontrollinstrument nutzt.

Denn während Sony-Athleten die Wahl zwischen der guten Joypad-Standard-Steuerung und einer akzeptablen, aber teils etwas fummeligen Move-Variante haben, müssen Microsoft-Besitzer zwingend auf Kinect zurückgreifen – und das ist alles andere als ideal. Wo Ihr auf der PS3 per Analogstick geschmeidig den Berg oder die Eisröhre hinabrast, eiert Ihr wegen der trägen und ungenauen Kinect-Abfrage herum, als ob Ihr das Après-Ski vorgezogen hättet. Einzige Ausnahme: Die Schießeinlagen beim Biathlon sind deutlich leichter, sonst zieht Kinect klar den Kürzeren.

Als Rettungsanker dient die ’Familien’-Funktion, die Euch aber quasi im Autopilot-Modus kaum noch eingreifen lässt. Wer die Wahl hat, kämpft deshalb auf der Sony-Konsole um Medaillen – Xbox-360-Zocker greifen besser zu den beiden Kinect Sports-Teilen.

+ ordentliche Disziplinenauswahl
+ gute Sportleranimationen
+ Story-Modus ist umfangreich…

– …aber eher unfreiwillig komisch inszeniert
– viele Sportarten fühlen sich sehr ähnlich an
– Verzicht auf normale Pad-Steuerung ist extrem bescheuert

Ulrich Steppberger meint: Ich bin ja nicht grundsätzlich gegen Kinect. Aber wenn ich jemanden überzeugen müsste, dass Microsofts Bewegungssensor Spiele nicht unbedingt besser macht, wäre Winter Stars ein passender Beweis. Während der Ausflug in Schnee und Eis auf der PS3 ordentlich ausfällt und die (optionale) Move-Kontrolle noch akzeptabel ist, entpuppt sich die aufgezwungene Kinect-Steuerung bei der Xbox 360 als Griff ins Klo: ungenau, träge, immer wieder fehlerhaft bei der Gestenerkennung – das ertragen nur frustgestählte Zappler. Sony-Athleten erhalten dagegen eine dezent biedere und mit allzu bemüht erzählter Story versehene, aber unterhaltsame Sportsammlung.

Biedere, aber durchaus gelungene Sammlung an Wintersport-Disziplinen – ­sofern Ihr nicht mit Kinect spielen müsst.

Singleplayer47
Multiplayer
Grafik
Sound