Final Fantasy XII – im Klassik-Test (PS2)

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Der letzte große PS2-Titel von Square Enix hat‘s endlich in unsere Breiten geschafft: Ab sofort sprechen Vaan, Penelo, Fran, Balthier & Co auch Deutsch. Oder besser: Sie schreiben es – denn Square-typisch hat man die Tonspur englisch belassen. Wie bei Dragon Quest: Die Reise des verwunschenen Königs müsst Ihr Euch mit deutschen Untertiteln begnügen und dazu dem nicht ­selten überraschend anspruchsvollen Singsang der amerikanischen Sprecher lauschen. Eine Kombination also, die sich besonders dann beißt, wenn Ihr über mehr als ein nur ordentliches Schulenglisch verfügt, denn allzu oft mutet die an sich ordentliche Eindeutschung reichlich frei an. Im Vergleich zu den US-Texten wirkt unser Final Fantasy XII oft manches Mal platt – und nicht zuletzt die über weite Strecken unstimmige Mixtur aus lateinischer Neubenennung der Zauber, unpassenden deutschen Begriffen und deplatziertem Fachjargon steigert den Genuss der interaktiven Lektüre nicht gerade.

So macht man aus ’Hunt‘ nicht etwa ’Jagd‘ oder eine ­(zumindest inhaltlich korrekte) ’Mission‘ – nein, hier zu Lande wählt man die ebenfalls englische und dem Online-Rollenspiel entliehene Vokabel ’Mob‘. Die bezeichnet in ihrem Ursprungs-Genre aber nicht etwa die Hetzjagd nach einem spezifischen Endgegner, sondern feindliches Getier im Allgemeinen. Nur ein Beispiel für eine ganze Reihe kleinerer wie größerer Übersetzungsverfehlungen, an der sich aber nur die ganz Peniblen stoßen werden. Immerhin bleiben uns flapsige bis peinliche Gossensprachen-Ausrutscher der Protagonisten diesmal erspart: Zwar verfehlt man hin und wieder Tonart bzw. Kontext der Vorlage, aber unterm Strich bietet uns Square Enix lesbares und erfreulich fehlerfreies Deutsch. Auch in Sachen PAL-Anpassung zeigen sich die japanischen Rollenspiel-Experten lernfähig: Mehr als dezente schwarze Balken am oberen bzw. unteren Bildrand muss der von dürftigen Umsetzungen geplagte Square-Fan nicht ­ertragen – auch sind Held Vaan und seine Kollegen annähernd so flott zu Fuß wie im 60Hz-Original.

Und schließlich nehmen diesmal nicht nur eingefleischte Serien-Freunde die kleinen PAL-Fußangeln in Kauf: Besonders jene, die den oft behäbigen Runden-Schlachten der Vorgänger nichts abgewinnen konnten, freuen sich über die annähernde Rundum-Überholung des altehrwürdigen Fernost-Schwergewichts, das sich auf einmal ungewohnt beschwingt und nahezu westlich spielt.

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Nipponichi
I, MANIAC
Nipponichi

Bis heute werde ich mit diesem Spiel nicht warm. Es ist nicht das Spiel, bzw. die Welt ansich, denn die kommt sehr genial rüber, aber die Charaktere haben mir irgendwie nicht sonderlich gefallen und die Geschichte fand ich ebenfalls nicht sonderlich toll, weshalb ich es irgendwann abgebrochen habe.

Vor einiger Zeit hatte ich mir dann nochmal die Stahlbox-Version auf der PS4 gegönnt, um dem Spiel nochmal eine Chance zu geben. Aber es zündet nicht.

Final Fantasy hat mir ab Teil X-2 bis zu Teil XV nicht mehr gefallen. Lustigerweise hat bei mir erst wieder das Remake von Teil VII und der vermutlich umstrittene Teil XVI wieder richtig gefallen.

Rudi Ratlos
I, MANIAC
Rudi Ratlos

Hatte mir zum Glück direkt das Lösungsbuch dazu gegönnt und konnte daher diese – etwas fragwürdige – Designentscheidung umschiffen. Warnung war FF X, nachdem wir uns da aufgrund der Dungeon-Rätsel auch (für die 100%) in eine Sackgasse gespielt haben 🙈 zum Glück verzichten die Designer inzwischen zumeist auf solchen Käse…

SonicFanNerd
Moderator
SonicFanNerd

@sei-men
Achja, das mit den Kisten. Stimmt, danke.
Gut wenn das im Remaster (Zodiac Age) rausgepatcht wurde.
Klar, alles nicht spielentscheidend, aber früher war ich bei so Sachen wie nem FF manchmal ein kleiner “completionist” und da war sowas echt fies. Ohne Lösung kommt da doch niemand drauf.

sei-men
I, MANIAC
sei-men

@SonicFanNerd
Wahrscheinlich meinst du die Doxá-Lanze und/oder die Genji-Ausrüstung. Die Lanze war extrem fies weil man die verpassen konnte wenn man zuvor bestimmte Truhen geöffnet hatte. Das wurde aber in FFXII Zodiac Age geändert wenn ich das richtig in Erinnerung habe. Die Genji-Ausrüstung musste man bei einem einmaligen Kampf stehlen.

Gab glaub ich noch ein paar andere Dinge wo ein Fehler schnell die Belohnung versauen konnte. Ohne Lösungsbuch hätte ich das glaube ich damals auch nicht hinbekommen.

Trotzdem hat mir FFXII damals sehr gut gefallen. Hatte mir sogar die US version besorgt um früher spielen zu können. Das Kampfsystem empfinde ich bis heute als eines der besten der Serie. Wenn man die Gambits richtig eingestellt hatte, konnte man sich recht gemütlich zurück lehnen und die Charaktere machten zur richtigen Zeit genau das was sie sollten. Hatte etwas von einem General der von einem Hügel aus eine Schlacht überblickt. Wenn dann der Kampf ohne Probleme überstanden war konnte man sich selbst auf die Schulter klopfen und sagen: “Ich liebe es, wenn ein Plan funktioniert” 🙂

Was ich noch als sehr positiv in Erinnerung habe war das einem das Spiel recht früh die Freiheit gab Gebiete zu erkunden die eigentlich sehr viel später von Belang wurden. So konnte man sich schon relativ früh bis in die Totenstadt Nabudis vorkämpfen um sich die oben genannte Doxá-Lanze zu sichern. War halt nicht ungefährlich weil man da an einigen starken Gegnern vorbei musste.

SonicFanNerd
Moderator
SonicFanNerd

Ich mochte FFXII. Es war jetzt kein FFVII oder FFX für mich, aber die audiovisuelle Präsentation war damals fantastisch. Das Gambit-System war auch ganz nett und die Story zumindest unterhaltend, aber nicht episch. Sympathisch würde ich aber schon sagen.
Was mir damals das Spiel etwas vergällte, waren missables. Ich meine mich erinnern zu können, dass man teilweise spezielle Ausrüstung nur in einer Mission, die nicht wiederholt werden konnte, erhalten konnte. Habe ich nachdem ich es gespielt hatte, dann erst erfahren. Kann mich aber auch jetzt irren.
Ein weiterer Pluspunkt hingegen war das Artdesign damals noch für mich. Die Figuren wurden glaube ich vom selben Zeichner geschaffen, der sich auch für Vagrant Story (PS1) verantwortlich zeichnete. Und Vagrant Story fand ich damals einfach nur klasse. Das dürfte gerne mal ein zeitgemäßes Remake erhalten….
Das Remaster von FFXII hab ich jedenfalls auch noch in der Sammlung.

Rudi Ratlos
I, MANIAC
Rudi Ratlos

@Kratos Auf der PS2 hab ich für die 100% 164h gebraucht, reine Hauptstory schätze ich mal auf 60 – 80h?!

oc1d
I, MANIAC
oc1d

Ich liebe es, habe 90 stunden auf der Uhr aber es noch nicht durch, den PS2 spielstand habe ich noch. Das letzte Kapitel ist JRPG typisch extrem hart! Trotzdem in meiner Top5/Top10!

Kratos
I, MANIAC
Kratos

Frag mich wie das der beste Teil sein soll wenn die Story platt ist? Gerade bei einem JRPG find ich die wichtig. FF7 ist auch nicht wegen der Spielmechanik zum Kulttitel der Reihe geworden sondern wegen der Story und Charaktere nehm ich mal an. Andernfalls hätte SE das Gameplay im Remake nicht komplett geändert. Kann ich natürlich nicht beurteilen weil FF12 nie gespielt… Ist aber gerade günstig im Store was mich ein wenig gribbelig macht das nach FF7rebirth anzugehen… Wie umfangreich/zeitaufwendig ist denn 12?

Rudi Ratlos
I, MANIAC
Rudi Ratlos

Das Spiel war absolut fantastisch – gerade in der HD-Fassung auch im Angebot, der Kauffinger juckt bereits 😀
Finde aber den SW-Vergleich immer etwas bemüht, der olle Schosch hat ja auch nur munter zusammengeklaut 🤷‍♂️

Max Snake
I, MANIAC
Max Snake

Dem muss ich Robert Bannert zu stimmen. Die Geschichte von Final Fantasy XII mag platt sein, doch das Kampfsystem hat in meine Herzen getroffen. Vorbei mit Zufall Kämpfe, das intelligent Gambit – System, die Inspiration aus der KOTOR. So muss ein moderners Rollenspiel sein.
Besten Teil der Reihe.

captain carot
I, MANIAC
captain carot

Teil X finde ich gar nicht mal so geil. VI, IX und VII finde ich da deutlich besser

Eydrian
I, MANIAC
Eydrian

Oh ja! Das und der 10. Teil waren (m.M.n.) die besten Teile bislang.

Gast

Das letzte Main FF, welches mich nochmal so richtig abgeholt hatte. Danach hatte mich die Reihe verloren.