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Ganz im Sinne erfolgreicher Hitserien wie ”24“ oder ”Lost“ versteht es Heavy Rain jederzeit, die Spannung aufrecht zu erhalten, gleichwohl dem PS3-Titel ein viel ernsteres, tiefgreifenderes Leitmotiv innewohnt, das dem Spieler immer dann begegnet, wenn es ihn vor essenzielle Entscheidungen stellt: ”Wie weit wirst du gehen, um jemanden zu retten, den du liebst?“
Neben der klugen Geschichte sorgen vor allem zwei Faktoren für diese konstante Spannung: Emotionen und Actioneinlagen. Dass Erstere glaubhaft wirken, verdankt das Spiel der durch die Bank guten bis exzellenten Optik. Die fein modellierten Gesichter vermitteln die Gefühlslagen der Charaktere auf glaubhafte Weise – nachdenkliche Stirnfalten, zornig geschürzte Lippen oder traurig dreinblickende Augen lassen Euch Teil haben an ihren Gefühlen und erzeugen eine emotionale Verbindung zwischen Spieler und Spielcharakter.
In krassem Gegensatz dazu stehen die Actioneinlagen von Heavy Rain – stellen sie doch das klassischste Videospielelement der ungewöhnlichen Software dar. Die Actionsequenzen laufen in Form von Quick-Time-Events ab – im Gegensatz zu anderen Spielen habt Ihr nie die direkte Kontrolle über die Aktionen Eurer Spielfiguren. Kommt es zu einem Kampf, könnt Ihr nicht wie bei Tekken über Zeitpunkt und Art Eurer Attacke entscheiden, stattdessen müsst Ihr lediglich rechtzeitig die eingeblendete Taste drücken. An anderer Stelle flüchtet Ihr vor der Polizei: Anstatt selbst zu bestimmen, an welcher Stelle Ihr von einem Hausdach hechtet oder wann Ihr eine dicht befahrene Straße überquert, schaufelt das Spiel stets dieselbe vorgefertigte Szene von der Blu-ray auf die Mattscheibe – Eure Fähigkeit, schnellstmöglich den korrekten Button zu erwischen, entscheidet lediglich über den Ausgang der Actionsequenz. Weil es bei diesen Einlagen nicht selten um Leben oder Tod geht, liegt es nahe, dass eine Eurer Spielfiguren ins Gras beißt. Im Gegensatz zur üblichen Spielelogik taucht Ihr dann aber nicht am letzten Savepoint wieder auf – das Spiel geht weiter, nimmt aber eine andere Wendung.
Heavy Rain ist, wenn man diese Art Spiel mag, wirklich ziemlich gut.
Besonders diese spezielle Atmosphäre, die teils schwer auf einem lastet, ist Quantic Dream da gelungen. Auch der Soundtrack ist mir als sehr gut im Gedächtnis geblieben.
Ja, Heavy Rain ist nicht frei von “Fehlern”. Das Gameplay mag eben nicht jeden überzeugen und ja, es sind Plotholes möglich. Aber wenn man sich drauf einlässt, ist das ein so viel besseres und runderes Erlebnis als Fahrenheit, welches furios gestartet ist und dem im letzten Drittel arg die Puste ausging.
Mein erstes Mal Heavy Rain auf der PS3 werde ich auch nicht vergessen. Habe es seinerzeit aber nicht beendet.
Das habe ich dann im zweiten Versuch beim Remaster auf der PS4 geschafft. Und ich war hoch zufrieden.
Ich hatte es mal für die PS3 und fand es auch wirklich richtig gut, was die Geschichte anging. Im Zuge des Verkaufs einiger Spiele, kam es zum Verkauf dazu. Irgendwie hatte ich es aber immer bereut, es verkauft zu haben und hatte immer wieder über einen erneuten Kauf auf der PS4 nachgedacht.
Ich glaube, das werde ich wohl jetzt doch endlich mal angehen. Immerhin könnte ich dann auch mal in den Genuß von “Beyond two Souls” kommen, das ja beiliegt. Hinzu kommt, daß es auf der PS4 ja noch ein Kleinwenig hübscher aussieht, von daher paßt es.
Denke heute noch gerne an mein erstes Heavy Rain Abenteuer zurück. Würde es gerne noch ein weiteres Mal zum ersten Mal spielen können.
Ich fand Fahrenheit genial. Mit Heavy Rain bin ich nie richtig warm geworden.
“zum Glück jedoch driftet Heavy Rain zu keiner Zeit so ins Übernatürliche ab wie Fahrenheit.”
Das klingt doch gut – nach spannendem Einstieg war “Fahrenheit” im letzten Drittel kompletter Kokolores und ich konnte die damalige Euphorie dem Titel gegenüber nicht nachvollziehen. Wenn “Heavy Rain” geerdeter ist, werde ich mir das bei Gelegenheit mal angucken.
Habe ich auf der PS 4 nachgeholt und als Fan von Fahrenheit hat es mir gut gefallen. Ziemlich heftige Story!
Für mich einer meiner Überraschungshits für die PS3