Gestern abend wurde der Deutsche Computerspielpreis 2024 verliehen – diese Spiele und Entwickler haben in diesen Kategorien gewonnen:
Bestes Deutsches Spiel (dotiert mit 100.000 Euro)
- Enshrouded (Keen Games)
Die weiteren Nominierten erhalten jeweils 30.000 Euro:
- Lonely Mountains: Snow Riders (Megagon Industries)
- Thronefall (Grizzly Games)
Bestes Familienspiel (dotiert mit 40.000 Euro)
- PRIM (Common Colors / Application Systems Heidelberg)
Nachwuchspreis Bestes Debüt (dotiert mit 60.000 Euro)
- Nordhold (Stunforge / Stunforge & HypeTrain Digital)
Die weiteren Nominierten erhalten jeweils 25.000 Euro:
- Footgun: Underground (Turtle Knight Games / CobraTekku Games)
- Mindlock – The Apartment (Roof Cut Media / United Soft Media)
Nachwuchspreis: Bester Prototyp (dotiert mit 50.000 Euro)
- Blob the Klex (Hochschule Darmstadt / Melena Dressel, Alejandro Rebolledo, Laura Octavianus)
Die weiteren Nominierten erhalten jeweils 25.000 Euro:
- Map Map – A Game About Maps (Pipapo Games / HAW Hamburg)
- STUNTBOOST (Julian Höltge, Tobias Kozel / Hochschule Kempten)
- Echoes of Mora (Meike Strippel, Namin Hansen, Daria Pankau, Anita-Emmely Franz, Alina Alonzova / HTW Berlin)
- Exhibit A (Olivia Falke, Gabrielle Sibucao, Flynn Schrammek, Vivian Kraffert, Martina Miskic, Leonhard Thiel, Fabiola Wörter, Arezou Rezaei / MDH München)
Beste Innovation und Technologie (dotiert mit 40.000 Euro)
- Enshrouded (Keen Games)
Bestes Audiodesign (dotiert mit 40.000 Euro)
- ODDADA (Sven Ahlgrimm, Mathilde Hoffmann, Bastian Clausdorff / Sven Ahlgrimm)
Bestes Gamedesign (dotiert mit 40.000 Euro)
- Thronefall (Grizzly Games)
Bestes Grafikdesign (dotiert mit 40.000 Euro)
- Harold Halibut (Slow Bros.)
Bestes Mobiles Spiel (dotiert mit 40.000 Euro)
- Duck Detective: The Secret Salami (Happy Broccoli Games)
Beste Story (dotiert mit 40.000 Euro)
- Vampire Therapist (Little Bat Games)
Bestes Serious Game (dotiert mit 40.000 Euro)
- Deine Stimme (Sebastian Grünwald & Reality Twist / Bayrische Landeszentrale für politische Bildungsarbeit)
Studio des Jahres (dotiert mit 50.000 Euro)
- Megagon Industries (Berlin)
Bestes Internationales Spiel (undotiert)
- Split Fiction (Hazelight Studios / Electronic Arts)
Spieler*in des Jahres (undotiert)
- Steinwallen
Sonderpreis der Jury (dotiert mit insgesamt 10.000 Euro; jeweils 5.000 Euro)
- GAME:IN
- Flipper- und Arcademuseum Seligenstadt
@Walldorf Kann ich nur empfehlen, immer der erste Samstag im Monat offen – musst aber beim Ticketkauf flink sein, die Slots sind schnell weg.
Naja, Enshrouded von Keen Games hat sich vier Millionen mal verkauft, das sind jetzt keine Peanuts. Ist halb bisher nur auf PC.
@”Oh, man hat eine ganze Reihe von Sprüngen mitgemacht.”
Nicht die selben Firmen, egal ob Publisher oder Entwickler. Wenn Du Dir die Namen der erfolgreichsten deutschen Entwickler und Publisher 1990 anschaust und mit 2000 vergleichst wirst Du doch kaum eine Schnittmenge finden. Der einzige Name ist da noch Blue Byte. Aber die waren einst Publisher und sind nach Einnahme durch Ubisoft reiner Entwickler. Mein Punkt war der, dass es keine Firma gab, die in die 90er reinkam, und dann zu einem international wichtigen Publisher angewachsen ist. Zu meinen Beispielen:
Rainbow Arts und Blue Byte wurden geschluckt
Starbyte, reLINE und Software 2000 sind als reiner PC Entwickler noch vor der Jahrtausendwende draufgegangen (keine Konsolen, kaum/keine international wichtigen Genres)
Thalion haben wohl zu lange Heimcomputer unterstuetzt (Raubkopien)
Was ich nicht sagen wollte, ist, dass die Personalien komplett andere sind. Siehe jetzt der Erfolg von Keen Games. Das sind die Leute, die damals Tony and Friends entwickelt haben (uebrigens tolles kostenloses Jump’n’Run, besser als so macher Maskotchen-Platformer zu DOS, Mega Drive und SNES-Tagen).
Oh, man hat eine ganze Reihe von Sprüngen mitgemacht. Und mehrere deutsche Publisher waren gerade im PC Bereich lange erfolgreich.
Wir haben auch noch ein paar Publisher. Deep Silver/Playon (wobei das jetzt THQ Nordic Tochter ist) Kalypso, tatsächlich Daedalic, Top Ware müsste noch aktiv sein, aber das meiste ist halt kleiner. Und nicht in dem Maß gewachsen wie anderswo.
Was hier tatsächlich etwas fehlt sind große Studios. Wobei es doch so einige mittelgroße gibt. Aber nur wenige große wie aktuell Blue Byte. Und ja, Blue Byte ist ein wirklich großes Entwicklerstudio.
Eine ganze Reihe Entwickler sind dann auch noch im Mobile Bereich unterwegs. Ein prominrnteres Beispiel wäre da Fishlabs (Galaxy on Fire) die mehrere klassische Space Shooter a la Wing Commander entwickelt haben und welche dann auch teilweise auf Konsole kamen.
Rockfish Games (Everspace) ist zum Beispiel auch deutsch.
Was tatsächlich stimmt, wir haben keinen ganz großen Publisher. Aber da gibt es in Europa auch eigentlich nur noch zwei. Auch dank der ganzen Konsolidierung. Wir hatten und haben aber trotzdem Publisher, bei denen nicht vielen klar ist dass sie von hier sind.
Was ebenfalls stimmt, wir haben nie viele große Studios gehabt. Aber auch da, guckt man etwa auf die Marktkonsolidierung und wie es zum Beispiel aktuell für Codemasters unter EA läuft, dann kann man auch zu dem Schluss kommen, dass das vielleicht besser ist.
Eine Sache stimmt aber definitiv, man hat tu lange den Sprung auf Konsolen verpennt. Alleine Piranha Bytes (Gothic, Risen, Elex) ist da schon ein gutes Beispiel für zu spät und lange auch zu schlecht.
Gab doch zu 8- und 16-Bit-Zeiten so viele tolle deutsche Publisher: Rainbow Arts, das erwaehnte Blue Byte, dazu z.B. noch Starbyte, Software 2000, reLINE oder Thalion. Spiele aus Deutschland waren aber traditionell alles Computer- und keine Videospiele, weil der 8-Bit-Konsolenmarkt klein, aber der C64- und Amiga-Markt gross waren. Gab ja nicht wirklich 8-Bit-Konsolenentwickungen aus Deutschland. Spontan faellt mir nur Super Turrican fuers NES ein. Die deutschen Entwickler haben aber die meisten wichtigen Entwicklungen nicht erfolgreich mitgemacht: Sprung von 2D zu 3D, Sprung von Diskette zu CD, Sprung von Computer zu Konsolen und somit sind nach und nach die grossen deutschen Publisher hops gegangen und die Entwicklerszene von AAA hat sich in Deutschland im Vergleich zu Frankreich und England nicht durchsetzen koennen. Ein wichtiger Grund ist vermutlich auch, dass traditionell starke Genres aus Deutschland mit der Zeit im Prinzip ausgestorben sind, da sie international zu unwichtig waren, wie z.B. Witschaftssimulationen wie Oil Imperium.
Was ist mit Claymore Games die Commando Origins Machern?
Mooneyes Studios aus Hamburg sollte auch nicht vergessen.
Wir haben hier tatsächlich eine Reihe guter, kleinerer Studios. Was sich hier nie so richtig etablieren konnte sind die Big Player. Allerdings muss ich auch ehrlich sagen, momentan finde ich nur ein paar davon wie Larian oder CDPR rundum gut.
Clair Obscur ist da auch insofern witzig, weil das Studio eben kein großes ist.
Naja ein paar Größen hatte die Branche hierzulande schon zu bieten. Crytek war mal ne große Nummer, Faktor 5 auch. Daedalic ist zumindest unter Adventurefreunden immer noch ein Name. Blue Byte war auf dem Amiga und PC auch was Strategiespiele angeht ne Hausnummer (Battle Isle und History Line).
Aber du hast Recht. Von all dem Ruhm ist nicht viel geblieben.
Ich frage mich, warum diese Branche in Deutschland so gar keinen Fuß auf den Boden bekommt. Unsere Nachbarn aus Frankreich haben gerade mit Clair Obscur einen internationalen Megahit geschaffen und bei uns kommen nur sicher feine, aber eben sehr kleine Indies raus. Oder übersehe ich da was?
Mein Bruder wohnt in Aschaffenburg, muss ihn echt mal mitschleppen in dieses Museum. 😉
Yeah, Sonderpreis für Seligenstadt – hat sich das Team redlich verdient!
Freut mich für Harold Halibut, für mich eines der Highlights des vergangenen Spielejahres.
Enshrouded kenne ich zufällig aus der Game Two Beitrag. Ein Survival aus Frankfurt. Soll noch für die Konsole kommen.
https://youtu.be/vPRqNqybIdU?si=fuXz-TcBH2kC-iSU
Ich kenne tatsächlich zwei davon.. das sind zwei mehr als ich ursprünglich dachte.